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Das Lächeln der toten Augen

Titel: Das Lächeln der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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dem Gesicht. »Damit habe ich nichts zu tun«, entgegnete sie energisch.
    Trevisan griff in seine Jackentasche, holte das Bild der Brasilianerin hervor und warf es auf den kleinen Tisch. »Wer ist dafür verantwortlich?«
    Vesna Glasic ergriff das Bild und warf einen langen Blick darauf. »Ich habe nichts damit zu tun«, wiederholte sie.
    »Und Halbermann?«
    »Ich sage doch, ich weiß nichts. Ich habe das Mädchen nur nach Deutschland geholt. Als Au-pair-Mädchen. Das ist ein ganz normales Vermittlungsgeschäft. Die Mädchen bleiben zwei Jahre, dann reisen sie wieder ab.«
    Trevisan schlug mit der Faust auf den Tisch. »Und Maria, warum ist sie jetzt tot?«
    Die Frau schluckte. »Fragen Sie Halbermann.«
    Trevisan zögerte. Wusste sie vielleicht gar nichts von dem Flugzeugabsturz? Hatte sie noch nichts von Simon Halbermanns Tod erfahren? Sie war eine lange Zeit weg gewesen. Es konnte durchaus sein.
    »Warum haben Sie ihn nicht gefragt, Frau Glasic, Sie überprüfen doch die Ausreise ihrer Mädchen, oder?«
    »Halbermann hat selbst dafür gesorgt.«
    »Gut, dann werde ich Halbermann eben selbst fragen«, schwindelte Trevisan und wechselte das Thema. »Aber Sie können mir sicher sagen, wo sich der verrückte Professor aufhält. Gehlers, wo ist er?«
    Die Frau zögerte. »Ich kenne keinen Gehlers.«
    »Er war Ihr Nachbar«, sagte Trevisan. »Außerdem gehört das Haus, in dem Sie leben, seiner Bekannten.«
    »Ich hatte keinen Kontakt zu den Nachbarn«, wehrte sich Vesna Glasic. »Das Haus habe ich über eine Vermittlungsgesellschaft angemietet.«
    »Wie heißt diese Vermittlungsgesellschaft?«, setzte Trevisan nach.
    »Ich weiß es nicht mehr.«
    »Sie wissen nicht mehr, von wem Sie das Haus haben und Sie wissen auch nicht, wohin Sie ihre Miete überweisen? Aber wir wissen, dass Sie und Persson vor zwei Jahren Ihrem unbekannten Nachbarn beim Umzug halfen.«
    »Schleiff, die Immobiliengesellschaft heißt Schleiff«, antwortete sie schnell.
    Trevisan ging in Gedanken die Namensliste durch, die Alex am gestrigen Tag noch erstellt hatte. Er erinnerte sich, es war der vorletzte Namen der Liste. »Die Schleiff Immo GmbH in Leer?«
    »Ja.«
    »Gut, dann werde ich bei Herrn Schleiff anfragen, wenn er neben Ihnen in einer Zelle sitzt«, antwortete Trevisan. »Ich gebe Ihnen noch eine Chance. Morgen ist Sonntag. Wenn Sie das Bedürfnis haben, mit mir zu reden, dann können Sie mich anrufen lassen. Aber wenn Sie mir dann auch wieder nur Lügen und Halbwahrheiten auftischen, werde ich der Staatsanwaltschaft berichten, dass Sie noch immer wenig kooperativ sind. Das wirkt sich nicht besonders gut auf Ihre Strafe aus und wird auch später bei der Zweidrittel-Regelung nachteilig ausgelegt.«
    Die Frau blickte auf. »Heißt das, dass ich noch länger hierbleiben muss?«
    »Gewöhnen Sie sich schon mal an die Umgebung«, antwortete Trevisan ungerührt. »So ähnlich wird ihr Zuhause für die nächsten Jahre aussehen.«
    *
    Die Steuerfahnder kamen pünktlich. Nachdem sie das Material gesichtet hatten, ließen sie sich zur Beratung am Konferenztisch nieder. Alex hatte ihnen alle Dateien kopiert und einen ausführlichen Bericht verfasst.
    »Das wird nicht einfach«, sagte der Steuerinspektor der Fahndungsabteilung. »Wir müssen das Material erst einmal richtig sondieren. Da stecken viele prominente Bürger mittendrin. Auch ein Abgeordneter ist darunter. Wir müssen da erst einmal den Antrag stellen, dass seine Immunität aufgehoben wird.«
    »Ich dachte, Sie würden das Wochenende nutzen«, warf Trevisan ein.
    »Wir müssen überall zur gleichen Zeit zuschlagen«, erklärte der Finanzbeamte. »Bei dieser ungeheuren Summe geht es um hohe Haftstrafen. Fluchtgefahr ist auf alle Fälle zu bejahen. Wir brauchen noch ein paar Tage, bis wir alles beisammen haben. Ich denke, bis Ende der Woche sind wir so weit.«
    »So lange noch?«, erwiderte Trevisan. »Aber ich muss meiner Gefangenen spätestens am Montag einen Anwalt genehmigen. Dann kann es schon zu spät sein.«
    »Wir übernehmen die Frau. Sie wird, so wie es aussieht, doch in erster Linie nach den Steuergesetzen angezeigt. Die Gesetze in diesem Bereich geben uns noch etwas Luft.«
    »Sie wollen Sie mitnehmen?«
    »Nein, aber wir werden die Haftprüfung durchführen und den Haftbefehl beantragen. Morgen früh in Hannover. Dann können Sie sie wiederhaben. Schließlich sind wir Ihnen das schuldig.«
    Trevisan atmete auf.
    »Ich biete Ihnen in diesem Fall unsere Zusammenarbeit an«, sagte

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