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Das Leben nach dem Happy End

Das Leben nach dem Happy End

Titel: Das Leben nach dem Happy End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Juul
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mit mir sprechen?«
    »Ich will mit Troels sprechen!« Jetzt fehlte nur noch, dass sie mit dem Fuß auf den Boden stampfte. »Er hat doch nur auf das alles hier gewartet!«
    »Auf was?«
    Jetzt erschien Abby hinter mir. Ich wurde nervös, als sei sie eine Katze, die nicht ins Freie gelassen werden durfte, weil sie davonlaufen und nie wiederkommen würde, ich versuchte im Weg zu stehen, sodass sie ihren Kopf über meine Schulter recken musste. »Hallo Gudrun!«, sagte sie. »Was machst du denn hier?«
    Gudrun war der Unterkiefer heruntergeklappt.
    »Nein«, sagte sie. »Was machst du hier? Hier wolltest du doch nicht sein!«
    »Nein, aber jetzt ist sie da!«, sagte ich fröhlich, bereute es sofort und wurde noch nervöser.
    »Wir essen gleich, möchtest du nicht reinkommen?«, fragte Abby.
    »Nein, will sie nicht«, sagte ich so leise ich konnte. Mir war aufgefallen, dass ich im Bademantel und mit ungekämmtem Haar in der Tür stand, sie trug wie zuletzt ein Minikleid. Sie wollte auf keinen Fall hinein. Sie trat einen Schritt nach vorne, aber ich blieb stehen. »Sie fragt nach Troels, aber der ist ja wohl nicht hier, oder?«
    »Nein«, sagte Abby. »Ist er nicht. Wo sind die Zwillinge?«
    »Leckt mich doch am Arsch!«, brüllte sie und ging mit wütenden Schritten über den Platz davon.
    »Nein, keine Lust!«, sagten wir beide, nachdem ich die Tür geschlossen hatte und ins Wohnzimmer ging.
    »Das Essen ist fertig!«, sagte sie. Dann klingelte es erneut.
    »Nein, jetzt ziehe ich mir aber erst was an«, rief ich und rannte ins Schlafzimmer. »Lass sie bloß nicht rein!«
    Ich hörte an den Stimmen dort draußen, dass es nicht Gudrun war, sondern ein Mann, der offenbar hereingelassen wurde, denn die Stimmen verschwanden im Wohnzimmer. Ich betrachtete mich im Spiegel. Dieses Gesicht hatte Gudrun gesehen. Schwarze Augenringe als Folge von Schlafmangel und Mascara, Trunkenheit, Gram – nasse Haare. Hier musste dringend etwas getan werden. Könnte es Funder sein? Er hatte ja gerade angerufen, aber nicht gesagt, wo er sich befand.
    Es war noch nie meine Stärke gewesen, mein Äußeres herzurichten, und meine Neugier war größer als meine Eitelkeit. Dennoch brauchte ich so lange, dass ich das Gefühl hatte, ein langes und intensives Gespräch zu unterbrechen, als ich wieder in die Küche kam. Strahlten Abbys Augen? Der Gast war wieder unrasiert, also konnte man jetzt noch einmal den berühmten Unterkiefer sehen, seine langen Beine hatte er ausgestreckt, seine Hände im Nacken verschränkt. Der Tisch war für drei gedeckt.
    Er warf mir ein Lächeln zu, aber sein Blick war spöttisch.
    »Wie geht es dem Kopf?«, fragte er. Heute würde ich ihn wohl nicht in meinem Rücken spüren.
    »Dem geht es wirklich gut!« Ich setzte mich und ließ Abby die Teller auffüllen. »Ist Brandt nach Hause gekommen?«
    »Nein, jetzt ist er vermisst gemeldet«, sagte er. »Ich weiß aber nicht so recht …«
    Die Decke konnte uns auf den Kopf fallen. Das tat sie natürlich nicht, aber es war möglich, ich sah es eine Sekunde lang vor mir, lange genug, um zusammenzufahren und mich zu ducken. »Was ist denn?«, fragte Abby. Mich schauerte, und ich schüttelte den Kopf.
    »Wie ich höre, hast du dich gestern Abend gut amüsiert«, sagte sie.
    »So würde ich das nicht nennen«, sagte ich und sah zum Gast hinüber. Anscheinend hatte er grüne Augen, ich dachte immer, sie wären blau. »Ich habe mich kein bisschen amüsiert, aber ich war betrunken. Das kann ja mal passieren, aber mir ist es seit vielen Jahren nicht mehr passiert.«
    »Das ist gelogen!«, sagte Abby.
    »Warum sagst du das?«
    »Weil es gelogen ist!«
    Ich sah sie an. Der Gast lächelte.
    »Wir haben einander schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen«, sagte ich zu ihm. »Das ist meine Tochter.«
    »Ja, das hat sie erzählt«, sagte er. »Leckeres Essen!«
    »Ja. Ich habe schon seit Tagen nichts Ordentliches mehr gegessen«, sagte ich.
    »Soll ich einen Wein holen?«, bot er an.
    »Nein danke.« Ich stand auf und füllte eine Kanne mit Wasser. »Ich trinke in Wirklichkeit nur äußerst selten und äußerst wenig.«
    »Meine Eltern haben sich scheiden lassen, weil meine Mutter trank!«, sagte Abby und beugte sich dabei zu ihm vor, als teilten sie ein Geheimnis.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Doch dann sagte ich es dennoch: »Das stimmt nicht, Abby, das musst du doch wissen!«
    »Aber umso besser, wenn du es jetzt im Griff hast!« Sie aß, ohne zu mir herüberzusehen.
    Ich

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