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Das Legat der Toten

Das Legat der Toten

Titel: Das Legat der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es bei den Toten oder in der Nähe.«
    »Hat man es mit Blut gezeichnet?«
    »Ja, John.«
    »Es steht auf dem Kopf«, flüsterte Suko. »Es ist also eine Verhöhnung des Glaubens.«
    »Und zugleich die Verherrlichung des Teufels«, erklärte Sir James Powell. »Das haben natürlich auch die Kollegen gesehen. Nicht allen ist dieses Zeichen unbekannt, und man hat sehr schnell die richtigen Schlüsse gezogen. Die Morde sind mit normalen Waffen begangen worden, aber die Zeichen deuten auf etwas hin, das hinter diesen Taten stehen könnte.«
    »Schwarze Magie«, sagte Suko.
    »Satanismus!« fügte ich hinzu.
    »So habe ich auch gedacht, John. Wenn dem tatsächlich so ist, dann ist es ein Fall für uns. Dann haben diese drei Menschen möglicherweise im Namen der Hölle getötet. Nur um dem Satan zu beweisen, wie würdig sie sind, denn es gibt keine Motive, abgesehen von der Tat, für die man Miranda Wayne verdächtigt, weil Frenton eben ein Zuhälter gewesen ist und sie für ihn auf den Strich ging. Major Ritter lebte mit seiner Familie in einer Army-Siedlung, und Dean Todd war Junggeselle. Er hatte nichts mit seiner Assistentin. Die beiden haben sich gut verstanden, wie Zeugen behaupteten. Das gleiche gilt für die Ehe der Ritters, sagten Nachbarn.«
    »Jetzt haben wir den Schwarzen Peter.« Es gefiel mir nicht, weil wir einfach zu wenig Anhaltspunkte hatten.
    »So ist es leider.«
    »Sie kennen die Akten, Sir«, sagte ich. »Haben Sie gelesen, wo wir eventuell ansetzen könnten?«
    Er verzog den Mund, ohne zu lächeln. »Das haben schon die Kollegen nicht geschafft und sich auf die Fahndung verlassen. Man ging davon aus, daß Sie mit der Materie vertrauter sind, was auch stimmt, denn es hat sich mittlerweile herumgesprochen, um was wir uns kümmern. So ist das nun mal. Ich gebe Ihnen die Akte mit. Arbeiten Sie sich ein, dann sehen wir weiter.«
    »Verhöre mit Personen aus dem Umfeld der Ermordeten sind doch geführt worden – oder?«
    »Alles wurde gemacht wie immer. Nur liegt kein Ergebnis vor. Da müssen wir passen.«
    Und mir paßte es nicht, was man uns da aufgehalst hatte. Das sah Sir James unseren Gesichtern an. »Nun werfen Sie nicht die Flinte ins Korn. Denken Sie an die Verballhornung der Kreuze. Das ist Grund genug, um der Sache nachzugehen.«
    Da hatte er recht. Uns beiden gefielen die Zeichen nicht. Sie deuteten darauf hin, daß es unter der Oberfläche brodelte und der Teufel wieder dabei war, seine Macht zu stärken. Dabei hatte er sich dann auf drei Personen konzentriert. Auf eine Frau und zwei Männer.
    Wir erhoben uns. Schon unzählige Male hatten wir auf diesen Stühlen im Büro unseres Chefs gesessen und Aufträge in Empfang genommen, aber mit so dürftigen Informationen waren wir selten entlassen worden.
    Sir James sah uns den Gemütszustand an den Gesichtern an. »Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen kann, aber da müssen Sie durch. Vertrauen Sie auf Ihr Glück und Ihre Erfahrung.«
    »Mehr wird auch nicht gehen«, sagte Suko und fragte mich wenig später auf dem Gang: »Was hältst du davon?«
    »Nichts.«
    »Du glaubst nicht an eine Gefahr?«
    »Doch, das schon, aber...« ich zuckte mit den Schultern. »Verdammt, ich habe einfach zu wenig Wissen und du weißt auch nichts über den Fall. Kreuze malen kann jeder, davon abgesehen.«
    »Um eine falsche Spur zu legen.«
    »Zum Beispiel.«
    Suko sagte darauf nichts. Glenda sah unseren Gesichtern an, wie der Besuch beim Chef verlaufen war. »Wach bist du ja, John, aber zugleich auch sauer – oder?«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Ist es geheim, oder darf ich erfahren, um was es geht?«
    »Du darfst.«
    Wir berichteten ihr abwechselnd, worum es ging, aber auch Glenda wußte keinen Rat.
    »Wer weiß denn etwas?« fragte ich und verdrehte die Augen.
    »Sarah Goldwyn, John.« Glenda lächelte mich an. »Wenn alle Stricke reißen, bleibt sie als letzte Hoffnung.«
    Suko schaute mich an, ich ihn. Und mein Freund sagte: »Keine schlechte Idee. Ruf sie mal an...«
    ***
    Miranda Wayne fühlte sich noch immer wohl, obgleich sie wußte, daß man sie seit einigen Tagen jagte. Sie hatte es in den Zeitungen gelesen, und sie hatte auch ihr Konterfei zusammen mit zwei anderen abgebildet gesehen. Gesichter, die ihr unbekannt waren, die allerdings das gleiche Schicksal hatten wie sie, denn auch ihnen waren Morde zur Last gelegt worden.
    Der eine Mann hatte seine Frau und seinen Sohn umgebracht. Der andere seine Sekretärin. Und man hatte bei ihnen das gleiche

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