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Das Lied der Maori

Das Lied der Maori

Titel: Das Lied der Maori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Nachdenken. »Die Schuppen sind nicht heizbar, da können wir höchstens die ... ich meine, es wird doch Tote geben, oder?«
    Matt nickte müde. »Ich befürchte es. Also schön, ich rede mit dem alten Lambert. Er muss mir sowieso die Verantwortung übertragen. Und er wird genau wissen, was ich dabei denke. Da kann ich ihn auch gleich aus seinem Büro werfen. Kommt nicht mehr drauf an ...«
     
    Marvin Lambert wanderte ziellos in seinem Büro herum; anscheinend betäubte er sich auch mit Whisky. Als Matt hereinkam, machte er Anstalten, sich auf ihn zu stürzen.
    »Sie! Wenn Sie da gewesen wären, hätte mein Sohn sich nicht auf diesen Wahnsinn eingelassen! Aber Sie mussten sich ja rumtreiben, mussten sich eigenmächtig von der Mine entfernen ... Sie ... Sie sind entlassen!«
    Matt seufzte. »Sie können mich morgen entlassen«, bemerkte er. »Aber jetzt werde ich versuchen, Ihren Sohn zu retten. Und die anderen, die da unten vielleicht noch am Leben sind. Sie sollten sich übrigens mal draußen zeigen. Die Männer sind alle gekommen, um ihren Kumpeln zu helfen, auch die Leute, die eigentlich krank sind. Sie brauchen ein paar aufmunternde Worte – zumindest könnten Sie Ihre Dankbarkeit zeigen.«
    »Dankbarkeit?« Marvin Lambert schwankte. »Dafür, dass die faule Bande mich heute Morgen im Stich gelassen hat und ...«
    Matt wurde wütend. »Seien Sie froh um jeden, der heute Morgen nicht eingefahren ist, Mr. Lambert. Mich eingeschlossen. Nicht auszudenken, wenn hier überhaupt niemand wäre, der sich da unten auskennt. Aber wenn Sie keine Ansprache halten wollen ... auch gut. Nur hören Sie auf, sich mit Whisky zuzuschütten! Außerdem will der junge Biller in den Büroräumen ein Hospital einrichten. Also ...«
    Matt hörte nicht zu, als Lambert daraufhin zu lamentieren begann, Caleb Biller wolle sicher nur die Möglichkeit nutzen, seine Geschäftsbücher einzusehen. Irgendjemand hatte inzwischen sicher seine Frau informiert. Vielleicht erwies Tims Mutter sich der Sache ja eher gewachsen.
    Caleb Biller betrat eben das Kontor, als Matt herauskam. Zwei kräftige Männer folgten ihm. Der junge Mann blickte sich sachkundig um.
    »Ich lasse Betten hereinbringen, aber vorher schaffen wir ein bisschen Platz. Sehr groß ist die Anlage ja nicht ...«
    Matt nickte. Sollte Caleb sich selbst mit Lambert herumschlagen. Und was die Menge der benötigten Krankenbetten anging: Wenn wirklich massiv Gas ausgetreten war, würde man wahrscheinlich nicht viele brauchen.
    Auf dem Hof traf eben der Arzt ein, auch er mit einem Wagen voller Decken, Verbandmaterial und Medikamenten. Matt begrüßte ihn erleichtert. Dr. Leroy war ein Krimkrieg-Veteran, den das improvisierte Hospital vermutlich nicht schrecken würde. Dazu hatte er seine Frau mitgebracht, ebenfalls kriegserprobt. Berta Leroy war noch von der legendären Florence Nightingale zur Krankenschwester ausgebildet worden. Sie hatte an der Front gearbeitet und dort ihren Mann kennen gelernt. Auf der Suche nach einer friedlicheren Umgebung waren sie anschließend nach Neuseeland ausgewandert und führten gemeinsam die Praxis in Greymouth. Besonders die Frauen im Ort behaupteten, Mrs. Leroy sei mindestens so kundig wie ihr Gatte. Jedenfalls hatte sie keine Berührungsängste. Sie brachte Madame Clarisse und drei ihrer Mädchen mit. Charlene schmiegte sich spontan in Matts Arme.
    »Ich bin froh, dass du am Leben bist«, sagte sie leise. »Ich dachte, du ...«
    »Ein glücklicher Zufall, Miss Charlene, für den Sie Gott zu gegebener Zeit ausführlich danken sollten«, bemerkte Berta Leroy. »Aber jetzt haben wir anderes zu tun. Betten beziehen sollten Sie ja können, bei Ihrem Beruf ...«
    Mrs. Leroy scheuchte Charlene und die beiden anderen ins Kontor. Dr. Leroy lächelte Matt fast entschuldigend an. »Meine Frau lernt lieber die Mädels vom Lucky Horse an als die ehrbaren Damen. Die kennen sich einfach besser in der männlichen Anatomie aus ... ihre Worte, nicht meine.«
    Matt musste beinahe grinsen.
    »Wie schlimm ist es denn, Mr. Matt?«, fragte Madame Clarisse, bevor sie dem Arzt und seiner energischen Gattin folgte. »Ist es wahr, dass Timothy Lambert vermisst wird?«
    Matt nickte. »Tim Lambert hat die ersten Rettungsversuche unternommen. Aber danach gab es eine weitere Explosion. Ob sie ihn und den anderen Helfer getroffen hat, wissen wir nicht, aber bislang kein Lebenszeichen. Wir beginnen jetzt erst mit den Bergungsmaßnahmen. Wünschen Sie uns Glück, Madame Clarisse. Wo ist

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