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Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Titel: Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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aussieht, gemeinsame Sache gemacht. Die ganze Welt sucht dich, während du gemütlich mit Bonny Lee Beaumont im Bett liegst.«
    »Ich habe keinen Cent genommen.«
    Sie betrachtete ihn eine Weile. »Kirk, ich meine vielmehr Kirby, ich weiß, daß du es nicht genommen hast. Ich kenne die groben Typen und ich kenne die schlauen, und manchmal, alle heiligen Zeiten, treffe ich auf einen reizenden Typen wie dich; von denen gibt es viel zu wenige. Du hast es nicht genommen, warum also stellst du dich nicht und erzählst ihnen, wie sich alles abgespielt hat?«
    »Das kann ich nicht. Es gibt viele Gründe dafür, und ich habe nicht genügend Zeit, um es dir zu erzählen. Aber ich kann mich nicht stellen. Ich hoffe nur, daß du mir hilfst, obwohl du jetzt weißt, wer ich bin.«
    »Obwohl ich es weiß? Ärgere mich nicht, Schätzchen. In dem schönen, großen Bett da hast du mir gezeigt, wer du bist, und ich werde tun, was du willst. Aber wie wär's jetzt mit Kaffee und Zigaretten?« Damit stand sie auf.
    Sie tranken den Kaffee auf dem Frühstücksbalkon. Sonnenschein glitzerte auf der Bucht. »Du hast ein kleines Auto?«
    »Steht unten. Ein kleiner, alter, gelber Sunbeam.«
    »Kennst du den Biscayne Bootshafen?«
    »Klar. Ich habe einmal einen Jungen gekannt, der sein Boot dort hatte.«
    »Ich möchte, daß du mich hinfährst, Bonny Lee.«
    »Und dann?«
    »Setz mich nur dort ab.«
    »Das ist alles? Das ist keine große Gefälligkeit, Kirby.«
    »Eine Menge Leute kennen mein Gesicht, und eine Menge Leute suchen mich. Es könnte zu einem Wirbel kommen.«
    »Willst du mit einem Boot abhauen?«
    »Ich ... ich vermute es.«
    »Ich kann das Verdeck des Autos nicht zumachen, weil es keines mehr hat. Du mußt dich zusammenkauern. Vielleicht finde ich etwas.« Sie ging hinein, und er hörte, wie sie Schubladen öffnete und schloß. Musik erklang. Dann kam sie mit einem breitkrempigen Hut und einer dunklen Sonnenbrille zurück. »Es kommen jetzt gleich Nachrichten. Probier das einmal.«
    Der Hut war etwas zu klein, aber er konnte ihn trotzdem tief ins Gesicht ziehen.
    Sie nickte. »Du siehst aus wie alle. Häng dir eine Kamera um den Hals, und du bist in ganz Florida praktisch unsichtbar. Brauchst dich nicht einmal zusammenzukauern.«
    »Willst du mich nicht fragen, ob ich dich da in etwas hineinziehe?«
    »Mich hineinziehen? Das heißt, daß ich mit drinstecke? Wenn ich wen liebe, Kirby, dann bin ich froh, wenn er mich um etwas bittet.«
    Er nahm Hut und Sonnenbrille ab und starrte sie an. »Lieben?«
    »Hast du mir im Bett nicht zugehört, Schatz?«
    »Doch, aber ich habe es nur für ein ... eine Redewendung gehalten.«
    »War es auch, zum Teufel, und ich sage es wieder. Hast du etwas dagegen?«
    »Nein. Ich meine nur - nun, du nimmst es einfach hin, daß ich mich in einem Boot davonmache und weißt nicht einmal, ob wir uns je wiedersehen, und es ... es macht dir anscheinend nicht besonders viel aus. Ich habe geglaubt ...«
    »Ich glaube, du bist obergescheit, oder wie man das nennt.«
    Sie wischte den Lippenstift mit der Papierserviette ab, kam lächelnd um den Tisch herum, beugte sich über ihn, legte eine Hand auf seinen Nacken und küßte ihn hingebungsvoll. Er tastete nach ihr, drehte sie um und setzte sie auf seinen Schoß. Es dauerte nicht lang, und sie rangen zitternd und erregt nach Luft. Sie schob seine Hände von sich, setzte sich kerzengerade auf und legte ihm die Hände auf die Schultern. Sie legte den Kopf zur Seite und lächelte ihn mit verschleierten Augen an.
    »Ich liebe dich, Kirby, und Liebe ist etwas Schönes. Du hast ja gesehen, wie schnell wir in Fahrt kommen. Das ist das Schöne daran, Schatz. Es macht einen glücklich, mit jemandem ins Bett zu gehen und es macht Spaß. Man genießt das Schöne und schlägt sich nicht mit dem Häßlichen herum. Die meisten Menschen haben offenbar vergessen, daß nur das zählt, und daß es ursprünglich nicht anders gedacht war. Sie verpfuschen alles. Sie weinen und jammern, klammern sich aneinander, werden eifersüchtig, selbstsüchtig und gehässig. Wir lieben einander, weil wir einander Glück und Heiterkeit schenken, und wenn es sich wieder ergibt, ist es gut, wenn nicht, dann bleibt es bei dem, was wir hatten. Keine Schwüre und Versprechungen oder sonst so ein Kram, verstanden? Die Leute machen das, weil sie die komische Idee haben, daß es sich gehört. Und ehe sie sich versehen, ist der Spaß verschwunden, erstickt von kleinkarierten Vorstellungen, als wäre es der

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