Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest
daß er nun doch mit ihnen nach Nassau fahren wollte; vielleicht dachte er an einen längeren Aufenthalt als ursprünglich geplant war. Mr. Locordolos gab zu, daß es richtiger gewesen wäre, die Polizei zu kontaktieren, als sie von der riesigen Unterschlagung hörten. Statt dessen hatte er den Inhalt der beiden Gepäckstücke untersucht, aber nichts von Bedeutung darin entdeckt. Er würde natürlich Mr. Winter keineswegs gestatten, sie zu begleiten. Er hatte nur darauf gewartet, daß Mr. Winter auftauchte, dann hätte er die Gepäckstücke im Bootshafen von Biscayne von Bord bringen lassen. Damit wäre für ihn die Angelegenheit erledigt gewesen. Die Polizei besaß zwar einen Durchsuchungsbefehl, Mr. Locordolos war jedoch der Meinung, daß er auf einem im Ausland registrierten Schiff keine Gültigkeit besaß, erklärte sich jedoch bereit, die rechtlichen Überlegungen zu vergessen, und bat ausdrücklich, das Schiff zu durchsuchen. Die Polizei beschlagnahmte die Sachen, die Mr. Winter auf das Schiff hatte bringen lassen, fand aber sonst nichts, was Bezug auf den Fall Winter gehabt hätte. Zuvor hatten sie bereits die Koffer beschlagnahmt, die sie in Winters vorübergehender Bleibe im Hotel Elise gefunden hatten.
Während sie das Schiff durchsuchten, hatten sie Gelegenheit, Miss Alden zu befragen. Sie lag in einer Kabine im Bett. Mr. Locordolos und Mrs. O'Rourke hatten erklärt, daß sie überarbeitet sei und an den Folgen eines leichten Nervenzusammenbruchs litte; sie sollte sich auf der Kreuzfahrt erholen. Miss Alden hatte mit schwacher Stimme alle Erklärungen bestätigt, die man der Polizei gegeben hatte.
Da Mr. Winter um elf Uhr vormittag in Miami eindeutig identifiziert wurde, überwachte man alle Ausfallstraßen der Stadt. Es waren so viele Fotos und Beschreibungen von ihm im Umlauf, daß er sich nicht mehr lang auf freiem Fuß befinden würde. Es war durchaus möglich, daß Wilma Farnham die Stadt bereits verlassen hatte, um sich, wie verabredet, mit ihrem Mitverschwörer zu treffen. Winter würde nach seiner Festnahme wahrscheinlich auch den Aufenthalt von Wilma Farnham preisgeben, und waren erst einmal beide in Haft, hielt man es für möglich, den versteckten Millionen auf die Spur zu kommen.
In einer anderen öffentlichen Erklärung hatte Grumby die mit dieser komplizierten Angelegenheit betrauten Behörden darauf aufmerksam gemacht, daß Kirby Winter nach seiner Festnahme sehr wahrscheinlich versuchen würde, gegen andere falsche Beschuldigungen auszusprechen und das Bild dadurch noch mehr zu verwirren. Er behauptete, daß Mr. Krepps trotz wiederholter Bitten nie aufgedeckt hatte, was mit den siebenundzwanzig Millionen geschehen war, die von Krepps Enterprises an O.K. Devices transferiert worden waren. Er beschwor, daß sie keinen Penny davon zu Gesicht bekommen hätten und keine Ahnung hätten, was daraus geworden war. Sie hätten angenommen, daß Krepps in seinem Testament darüber verfügt hatte, und es zum Hauptteil des Nachlasses gehörte, der zur Schaffung der Krepps-Stiftung dienen sollte. Der Bezirksdirektor der Finanzbehörde stellte in seiner Erklärung fest, daß die siebenundzwanzig Millionen ordnungsgemäß versteuert worden waren, bevor sie in den mysteriösen Operationen von O.K. Devices verschwanden. Da es keine anderen Aufzeichnungen gibt, können die siebenundzwanzig Millionen jetzt als Teil der Hinterlassenschaft betrachtet und als solche besteuert werden. Wenn in der Zwischenzeit weitere Werte daraus erwachsen waren, dann wäre dafür zweifellos Kapitalertragssteuer fällig und zu bezahlen, falls man des Vermögens der O.K. Devices habhaft wurde und es liquidieren konnte. In Anbetracht der ungewöhnlichen Aspekte dieser Angelegenheit war er jedoch bereit zu warten und herauszufinden, was geschehen war. Wenn die Geschäftsleitung von K.E. tatsächlich unschuldig war, wie es derzeit den Anschein hatte, dann ließen sich vielleicht Wege finden, um zu vermeiden, daß sie für die Verbrechen eines anderen finanziell bestraft wurden.
Mr. D. LeRoy Wintermore, von Wintermore, Stabile, Schamway und Mertz, hatte ebenfalls eine Erklärung abgegeben. Im Hinblick auf die unübersichtliche Situation wollte er jedoch von der Möglichkeit Gebrauch machen, die Bewertung der Hinterlassenschaft um ein Jahr vom Todestag an zu verschieben. Er hoffte, daß bis dahin verschiedenes geklärt sein würde. Die Errichtung der Stiftung würde sich zwar dadurch verzögern, aber die Steuerberechnung würde für
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