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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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vor Samukal bist, dann schicke ich die Geister los.« Sie blickte ihm fest in die Augen. »Das ist der Zeitpunkt, wo du so schnell es geht durch das Portal fliehen musst.«
    »Und was ist mit dir? Du hast gesagt, du bist nicht so stark wie Samukal.«
    »Ich folge dir«, versprach sie. Als sie seinen skeptischen Blick sah, versicherte sie: »Ich bin nicht verletzt, ich kann rennen, und Elementargeister spüren es angeblich, wenn jemand in arger Not ist.« Dann umarmte sie ihn. »Darian, ich liebe dich, bitte vergiss das niemals, auch wenn sie uns in Albany trennen sollten.«
    »Niemand wird uns trennen, falls wir diesen Wahnsinn hier überleben sollten.« Obwohl Darian stark an Mias Vorhaben zweifelte, nahm er das Amulett wieder an sich. Dann sammelte er seine letzten Kräfte und stellte sich hin. Mia gab ihm rasch einen dicken Stock, auf den er sich stützen konnte.
    Noch einmal küsste sie ihn, dann verlangte sie, er solle losgehen.
    Bei jedem Schritt musste Darian hart darum kämpfen, bei Bewusstsein zu bleiben. Das silbern leuchtende Portal spannte sich über den alten Monolithen, und erneut verspürte Darian den Drang, hindurchzugehen. Diesmal blieb zumindest das Dröhnen aus.
    Stattdessen hallte die höhnische Stimme seines Adoptivvaters in seinem Kopf, während er langsam weiter auf den Stein zuging. Wenige Schritte vor Samukal kam Bewegung in die Nebelschwaden. »Oh, Darian!« Samukal lachte laut. »Hat dich der gute Rashkár etwa aufgehalten?« Darian klammerte sich mit schmerzverzerrtem Blick an seinem Stock fest, während Samukal suchend hinter ihn blickte. »Und wo ist deine kleine Nebelhexe?«
    »Er hat sie getötet«, behauptete Darian.
    Samukal kam auf ihn zu. »Wenn du nicht endlich zur Vernunft kommst und mir das Amulett gibst, wirst du ihr bald folgen. Ich möchte dich nicht töten, Darian, werde es aber tun, wenn du mir keine andere Wahl lässt.«
    Der Zauberer hob die Arme, und in diesem Augenblick sausten seltsame Lichtblitze auf Samukal zu. Kleine Wesen huschten um seine Füße, und Darian sah Heidefeen, Geschöpfe, die er für Kobolde hielt, und andere, für die er nicht einmal einen Namen hatte, um den Zauberer herumschwirren. Fluchend schlug sein Adoptivvater um sich.
    »Lauf!«, hörte Darian Mias Stimme hinter sich. Sein schmerzendes Bein missachtend, stolperte er auf den rettenden Stein zu. Als er sich umdrehte, erkannte er, dass Mia schon wieder gegen das unheimliche Wesen kämpfte, dem er seine Verletzung zu verdanken hatte. Samukal selbst war nicht zu sehen, nur sein Fluchen hallte gedämpft durch den Nebel.
    »Darian, ich komme zurecht«, schrie Mia. »Geh durch das Portal, geh durch das Portal!«
    Da er wusste, dass er ihr kaum von Nutzen sein würde, humpelte er weiter. Als er kurz danach vor dem Monolithen stand, sah er bereits, wie sich durch das Portal aus silbernem und goldenem Licht schemenhaft die andere Welt herauskristallisierte. Im Zentrum des Portals stand der Stein, dessen uralte, geheimnisvolle Zeichen hell leuchteten. Für einen Augenblick hielt Darian inne und widerstand dem Drang, hindurchzugehen, immer noch in Sorge um Mia. Kurz darauf hörte er den abstoßenden Schrei Rashkárs, dann stand Mia mit einem erleichterten Lachen im Gesicht neben ihm.
    »Komm jetzt«, drängte sie, und er drehte sich um, um den letzten Schritt durch das magische Portal zu tun.
    Da sackte Mia plötzlich gegen ihn. Zunächst wusste er nicht, was geschehen war. Er fing sie auf und schrie entsetzt, als er sah, wie sich dunkles Blut auf ihrer Brust ausbreitete. Ein Armbrustbolzen ragte aus ihrem Rücken heraus.
    »Mia, nein!« Und mit letzter, aus purer Verzweiflung geborener Kraft zog er sie auf die andere Seite.

Kapitel 7
    Albany
    Während der letzten Monde hatte Nordhalan unablässig die Sorge um Aramia und Darian geplagt. Nachdem er durch das Portal nach Hause gereist war, war ihm die Suche nach Verbündeten schwerer gefallen als gedacht. Der Bund der Zauberer, der das Königshaus der Unsterblichen von jeher beschützt hatte, existierte nicht mehr. Nach Vahiras spurlosem Verschwinden war er endgültig zerfallen. Und auch die Elfen in den westlichen Hügeln scherten sich nicht mehr um König Jarredhs Nachfahren, sie hatten ihre eigenen Probleme. Nordhalans Worte trafen häufig auf taube Ohren. Er war beinahe fünfundzwanzig Sommer fort gewesen und musste sich nun mehr als einmal zweifelnde Stimmen anhören, dass der Thronerbe tatsächlich noch lebte. Wahrscheinlich hätte Nordhalan in

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