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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wir verteilt.«
    »Apropos Amsterdam – könnte es sein, daß es in den Computern dort irgendwelche Daten über London gibt? Hinweise auf Verbindungsleute und dergleichen?«
    Waters schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe mich schon bei Greenwald in der Keizersgracht erkundigt. Er hat nur ganz vage Hinweise auf Straßen und Denkmäler gefunden, die aber Monate alt sind. Frühere Treffpunkte.« Das Telefon klingelte erneut, und Waters riß den Hörer ans Ohr. »Ja?« Er starrte einen gläsernen Briefbeschwerer an, während er wie gebannt zuhörte. Als der Anrufer geendet hatte, schloß er kurz die Augen und legte dann auf. »Sie haben ihn verloren«, sagte er und setzte sich.
    »Du solltest alle Privatflugplätze alarmieren«, schlug Scofield vor, »er wird versuchen, das Land auf dem Luftweg zu verlassen.«
    »Und wo wird er hingehen?« fragte Antonia. »Amsterdam kommt nicht in Frage. Hat er andere Besitzungen, andere Häuser als das in Holland?«
    »Wenn das der Fall ist, ist es unmöglich, sie ausfindig zu machen. Er operiert mit Holdinggesellschaften und Briefkastenfirmen so wie diese Limousinenvermietung und diese Argus-Gruppe. Ich bin ganz sicher, daß er weitere Schlupfwinkel hat, aber wir brauchen eine Spur auf Papier, und eine solche haben wir nicht.«
    »Hat er Anwälte?« Das war wieder Antonia. »Er muß doch juristische Berater haben.«
    »Wahrscheinlich Dutzende in ebenso vielen Ländern. Wir haben die Spur der Argus-Gruppe bis nach Marseille verfolgt. Die Büros bestehen aus zwei Zimmern, einer Toilette und einer
Sekretärin, deren einzige Aufgabe darin besteht, Post und Telegramme nach Barcelona weiterzugeben, wo sie an eine Auslieferungsstelle in Mailand übermittelt werden. Könnt ihr euch ein Bild davon machen, Leute?«
    »In drei Dimensionen«, sagte Scofield. »Verwirrung, Verwischen der Spuren und Ausweichmanöver. Mich erstaunt nur die Station in Mailand. Das deutet darauf hin, daß jemand die Paravacini-Zelle übernommen hat. Eine große Nummer, meine ich.«
    »Darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen«, sagte Waters. »Wenn das zutrifft, erholen sie sich verdammt schnell.«
    »Zu schnell«, wandte Scofield ein, »und das deutet darauf hin, daß bereits jemand bereitstand, um die Lücke zu füllen.« Scofield drehte sich zu Antonia herum. »Was würdest du von einem Kurzurlaub am Comer See halten? Du solltest schleunigst zugreifen, weil Sir Schweinebacke dafür bezahlt. Ich kann mir das nicht leisten.«
    »Ich denke, für Como haben wir die Rechnung bereits bezahlt«, sagte Waters.
    »Das schließt die Dienste des unvergleichlichen Don Silvio Togazzi ein, dem wahrscheinlich inzwischen ganz Mailand gehört und ganz sicher die Postgewerkschaft. Ein richtiger Mafioso würde darauf nie verzichten, dazu ist unsichtbare Kommunikation viel zu wichtig.«
    »Als postlagernde Sendung?«
    »Genau. Ich bin überzeugt, daß das alles in Etappen abläuft. Daß da irgendein armer Teufel ein paar tausend Lire dafür bekommt, um die Sachen an den nächsten armen Teufel weiterzugeben und dann wieder einen, bis sie schließlich bei unserer großen Nummer sind. Wenn das stattfindet, werden wir an Ort und Stelle sein, und ich glaube nicht, daß du hören willst, wie wir vorgehen möchten. Das könnte dein empfindliches Gemüt vielleicht stören, aber wir werden dir eine Trophäe bringen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »In dieser Situation spielt mein empfindliches Gemüt keine Rolle. Bringt mir bloß keine Leiche. Leichen reden nicht.«

    Es war früher Nachmittag, und der Picadilly Circus wimmelte von Fußgängern und Touristen, als Jan van der Meer Matareisen vornübergebeugt in einer Telefonzelle stand. Er hatte zwei Wattebäusche im Mund, weil er sich die Backen blutig gebissen hatte, um den Eindruck innerer Blutungen zu erzeugen, und nahm sie heraus, als er das Freizeichen des Telefons in Brüssel hörte. »Hallo«, sagte die Stimme in Belgien.
    »Ich bin es. Haben Sie die Informationen, und wenn ja, wie schnell können Sie das Notwendige veranlassen?«
    »Ich habe die Information und kann das Notwendige veranlassen, sobald Sie mir den Auftrag dazu geben.«
    »Zuerst die Information.«
    »Der private Golfclub nennt sich Fleetwood. Er liegt zweiundzwanzig Meilen nordwestlich von London und ist über die Autobahn erreichbar…«
    »Ich kenne die Gegend und werde ein Taxi nehmen. Was haben Sie arrangiert?«
    »Ein kleines Flugzeug, eine Cessna, wird zwischen dem elften Grün und dem zwölften

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