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Das Moskau-Komplott

Das Moskau-Komplott

Titel: Das Moskau-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Silva
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Auftrag er regelmäßig an Grabungen im ganzen Land teilnahm.
    Ihre enge Freundschaft war vor vielen Jahren während des Unternehmens mit dem Decknamen »Zorn Gottes« entstanden, jener geheimen israelischen Geheimdienstaktion, deren Ziel es war, die Urheber des Massakers bei den Olympischen Spielen von München 1972 aufzuspüren und zu töten. Im hebräischen Wörterbuch des Unternehmens war Gabriel ein
aleph.
Nur mit einer Beretta Kaliber 22 bewaffnet, hatte er sechs der für München verantwortlichen Terroristen vom Schwarzen September beseitigt, darunter einen Mann namens Wadal Abdel Zwaiter, den er in der Eingangshalle eines Wohnhauses nur ein paar Kilometer von der Stelle entfernt, wo er jetzt saß, erschossen hatte. Lavon war ein
ajin
- ein Spürhund und Überwachungsspezialist. Drei Jahre lang verfolgten sie ihre Opfer durch ganz Westeuropa, töteten sie nachts oder am helllichten Tag und lebten in der ständigen Angst, von der Polizei verhaftet und wegen Mordes vor Gericht gestellt zu werden. Als sie schließlich nach Hause zurückkehrten, war Gabriel an den Schläfen ergraut und sein Gesicht um zwanzigjahre gealtert. Lavon, der den Terroristen über lange Zeiträume hinweg ohne Rückendeckung ausgesetzt gewesen war, litt unter zahlreichen Belastungsstörungen, darunter auch ein nervöser Magen. Daher zuckte Gabriel innerlich zusammen, als Lavon sich ein sehr großes Stück Fisch in den Mund schob. Er wusste, dass der kleine Beschatter später dafür würde büßen müssen.
    »Uzi hat mir erzählt, du arbeitest zurzeit in der Judäischen Wüste. Ich hoffe, es war nichts allzu Wichtiges.«
    »Nur die bedeutendsten archäologischen Grabungen in Israel seit zwanzig Jahren. Wir haben uns wieder die >Briefhöhle< vorgenommen. Aber statt dort mit meinen Kollegen in den Überresten unserer frühen Vergangenheit zu stöbern, sitze ich jetzt mit dir hier in Rom.« Lavons braune Augen huschten über den Platz. »Doch andererseits haben wir hier einiges zusammen erlebt, nicht wahr, Gabriel? In gewisser Weise hat es hier mit uns beiden angefangen.«
    »Es hat in München angefangen, Eli, nicht in Rom.«
    »Ich kann immer noch den verfluchten Feigenwein riechen, den er in der Hand hielt, als du ihn erschossen hast. Erinnerst du dich an den Wein, Gabriel?«
    »Ich erinnere mich, Eli.«
    »Noch heute dreht sich mir der Magen um, wenn ich Feigen rieche.« Lavon aß noch ein Stück Fisch. »Wir werden heute doch niemanden umbringen, Gabriel, oder?«
    »Heute nicht, Eli. Heute reden wir nur.«
    »Hast du ein Foto?«
    Gabriel zog das Foto aus der Hemdtasche und legte es auf den Tisch. Lavon setzte eine Brille mit verschmierten, halbmondförmigen Gläsern auf und nahm es in Augenschein.
    »Diese Russen sehen für mich alle gleich aus.«
    »Sie denken bestimmt dasselbe über dich.«
    »Ich weiß genau, was sie von mir denken. Russen haben meinen Vorfahren das Leben so schwer gemacht, dass sie sich lieber neben einem malariaverseuchten Sumpf in Palästina ansiedelten. Am Anfang haben sie die Gründung des Staates Israel noch unterstützt, aber in den Sechzigerjahren haben sie sich mit denen zusammengetan, die geschworen hatten, uns zu vernichten. Die Russen präsentieren sich gern als Verbündete des Westens im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, aber wir sollten nie vergessen, dass sie dabei geholfen haben, den internationalen Terrorismus überhaupt erst aus der Taufe zu heben. Sie haben in den Siebziger- und Achtzigerjahren linksgerichtete Terrorgruppen in ganz Westeuropa unterstützt, und natürlich waren sie die Schutzpatrone der PLO. Sie haben Arafat und seine Mörder mit allen Waffen und Sprengstoffen versorgt, die sie haben wollten, und ihnen hinter dem Eisernen Vorhang Bewegungsfreiheit gewährt. Vergiss das nicht, Gabriel. Der Überfall auf unsere Sportler in München wurde von Ostberlin aus gesteuert.«
    »Bist du fertig, Professor?«
    Lavon steckte das Foto in die Innentasche seiner Jacke. Gabriel bestellte zweimal
Spaghetti con carciofi
und klärte Lavon über den Auftrag auf, während sie den Fisch weiteraßen.
    »Und wenn er sauber ist?«, fragte Lavon, »was passiert dann im Tre Sealini mit ihm?«
    »Ich möchte, dass du ihn dir vorknöpfst. Sprich russisch mit ihm. Treib ihn in die Enge und stell fest, ob er einknickt. «
    »Und wenn er partout nur mit dir reden will?« »Dann sagst du ihm, dass er sich eine weitere Touristenattraktion Roms ansehen soll.« »Welche?«
    Nachdem Lavon Gabriels Antwort

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