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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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»Wir haben auch angefangen, Nachrichtenagenturen und medizinische Datenbanken weltweit zu durchforsten, um weitere bestätigte Berichte über Fälle mit ähnlichen Symptomen zu finden.
Wir mussten ein wenig graben, aber bislang haben wir das hier auftreiben können.«
    Der Präsident nahm die neue Liste und studierte sie schweigend. Er pfiff leise durch die Zähne. »Ukraine. Georgien. Armenien. Aserbaidschan. Kasachstan. Lauter ehemalige Sowjetrepubliken an der Grenze zu Russland.«
    Wieder nickte Klein. »Und in jedem einzelnen Fall gehören die Männer und Frauen, die erkranken, zu den politischen und militärischen Führern des Landes. Soweit ich das beurteilen kann, sind diejenigen, die ihre Stelle einnehmen, deutlich weniger kompetent  – oder russischen Interessen gegenüber wesentlich aufgeschlossener.«
    »Hundesohn«, fluchte Castilla laut und machte ein finsteres Gesicht. »Dieser verschlagene Hundesohn Viktor Dudarew. Schon an der letzten ukrainischen Präsidentschaftswahl wollten die Russen etwas drehen – und sind gescheitert. Vor aller Augen einen Rückzieher machen zu müssen, hat sie offenbar schwer gewurmt. Tja, vielleicht spielt der Kreml das gleiche Spiel jetzt noch einmal, nur diesmal in weit größerem Rahmen.«
    »Das Muster gibt tatsächlich zu denken«, sagte Klein gedehnt.
    Der Präsident sah seinen alten Freund an und der Anflug eines schiefen Lächelns huschte über sein breites Gesicht. »Was heißt, schieß nicht zu früh, denn wir haben noch keine gesicherten Erkenntnisse, oder?«
    »Letztlich musst du entscheiden«, betonte Klein. Er räusperte sich leise. »Doch ich gebe zu bedenken, dass wir im Moment sehr viele Theorien und nur sehr wenige harte Fakten haben. Bei der augenblicklichen Weltlage bin ich nicht sicher, wie es aufgenommen würde, wenn die Amerikaner die unbewiesene Behauptung aufstellten, die Russen seien dabei, etwas Hinterhältiges zu planen.«
    »Wohl wahr«, sagte Castilla. Seine breiten Schultern sackten nach vorn, als würden sie von einer immensen Last zu Boden gedrückt. »Ob zu Recht oder zu Unrecht, man wirft uns vor, in den
letzten Jahren zu oft den Teufel an die Wand gemalt zu haben. Deshalb neigen unsere alten Freunde und NATO-Verbündeten zu der Ansicht, dass wir Gefahren gern übertreiben – und sind ebenso geneigt, uns bei der ersten kleinen Unstimmigkeit im Regen stehen zu lassen. In der schweren Zeit nach der Lazarus-Krise ist es uns gelungen, einen Teil unserer Glaubwürdigkeit wiederherzustellen, doch der Wind bläst uns immer noch ins Gesicht.«
    Der Präsident runzelte die Stirn. »Eins ist sicher. Niemand in London, Paris, Berlin oder Warschau wird uns dafür danken, wenn wir eine neue Runde des Kalten Krieges einläuten.« Sein Blick richtete sich auf den antiken Globus in einer Ecke des Zimmers. »Und da unsere Truppen, Schiffe und Flugzeuge überall auf dem verdammten Planeten gebunden sind, wäre es ganz sicher nicht gut, es offen mit den Russen aufzunehmen. Nicht allein, jedenfalls.«
    Castilla saß noch eine Weile schweigend da und überdachte die Situation. Dann schüttelte er plötzlich heftig den Kopf. »Also gut. Wir können die jüngste Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Das bedeutet, wir müssen einfach Beweise heranschaffen, mit denen wir unsere Verbündeten dazu bringen können, uns im Notfall beizustehen.« Er setzte sich gerader hin. »Der erste Ausbruch der Krankheit in Moskau scheint mir der Schlüssel zu sein.«
    »Einverstanden«, sagte Klein mit strengem Blick. »Irgendjemand ist offensichtlich entschlossen, jeden umzubringen, der uns davon berichten will.«
    »Noch eins ist klar«, fuhr Castilla fort. »Bei der Leitung dieser Angelegenheit kann ich mich nicht auf die CIA stützen. Dort ist man nicht darauf vorbereitet, in Moskau erfolgreich zu operieren, zumindest nicht im Geheimen.« Er schnaubte. »In letzter Zeit waren wir hauptsächlich damit beschäftigt, nett zu den Russen zu sein, um sie als Verbündete im Kampf gegen den Terror nicht zu verlieren. Langley hat seine ganze Zeit und Energie darauf verwandt, gute Beziehungen zu ihren Geheimdiensten herzustellen, anstatt im Kreml ein Netz von ›Schläfern‹ aufzubauen. Wenn ich
das Moskauer CIA-Büro jetzt plötzlich bitte, den Rückwärtsgang einzulegen, kann man wohl davon ausgehen, dass sie die Sache verpatzen. Und dann stehen wir am Ende so belämmert da, dass niemand uns auch nur ein Wort glauben wird.«
    Sein Blick schien sich für einen Moment nach innen

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