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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Brooks. »Die ge nauen Worte, bitte.«
    »>Der russische Drang zur Melancholie und die russische Phantasie sind heute nicht anders als zu Dostojewskis Zeiten.< Das waren meine genauen Worte.«
    »Provozierend und doch unbekümmert«, sagte Brooks. »Sehr gut.« »Damit fing das Feuerwerk an. >Er ist verrückt!< schrie der Botschafter. >Matthias ist verrückt! Er hat verrückte Dinge getan, das unterminiert, was von der Détente noch übrig ist.< Und dann fing sein Adjutant auch an und wollte wissen, wo die nächsten Gespräche stattfinden sollten, mit welchen instabilen Regierungen Matthias in Verbindung gestanden hätte und ob diese Regierungen wüßten, daß er geistesgestört sei, oder ob etwa ein Verrückter geheime Mitteilungen aussendet und seinen Geisteszustand vor den Leuten verborgen hält, die er erreichte ... Was mir angst macht, Mr. President , Mr. Brooks, General Halyard, ist, daß die Sowjets mir genau das beschrieben haben, was Sie mir gerade erzählt haben. Wenn ich richtig verstehe, hat Matthias in den letzten sechs Monaten genau das ge tan. Er hat sich an Regime gewandt, die nicht stabil sind, an Revolutionsjuntas, mit denen wir uns normalerweise nicht einlassen würden.«
    »Und dort stammt natürlich die Information der Sowjets her«, sagte Berquist. »Sie glauben, ein geistesgestörter Matthias würde eine Anzahl seiner wohlbekannten >geopolitischen Realitäten< in die Tat umsetzen. Gegen sie ausnützen.« »Sie glauben sogar weit mehr als das«, verbesserte Pierce. »Sie glauben, er könnte Atomwaffen an extremistische Regime und Fanatiker geliefert haben - an islamische Gruppen beispielsweise oder an antisowjetische arabische Gruppierungen -, alles Leute, bei denen wir uns einig waren, daß sie nicht beliefert werden. Die reagieren regelrecht paranoid. Die Großmächte können sich allein durch die bloße Präsenz ihrer Waffen gegenseitig abschrecken, aber keiner von uns vermag uns vor einer irrationalen Partisanenjunta zu schützen, die über Nuklearwaffen verfügt. Wenn ich die Russen richtig verstanden habe, ist es diese Sorge, die sie zum letzten Schritt treibt.«
    »Aber nicht Parsifal«, sagte Brooks. »Nach Ihrer Ansicht hat der Mann, den wir Parsifal nennen, keinen Kontakt zu Moskau hergestellt, nicht wahr?«
    »Ich kann gar nichts ausschließen«, wandte Pierce ein. »Da waren so viele Drohungen, Andeutungen .. wie gesagt, es ist undurchsichtig. Sie erwähnten beispielsweise >nächste Gesprächen instabile Regierungen<, >Nuklearmaterial<. All das -ich sage es noch einmal - kommt in diesen Verträgen vor, wenn ich richtig verstanden habe. Wenn ich die Dokumente einsehen könnte, wäre ich imstande, Parallelen zu den Originaltexten zu entdecken.« Der Staatssekretär hielt inne. Dann meinte er mit leiser, aber fester Stimme. »Ich halte es für möglich, daß dieser Parsifal Kontakt hergestellt und provozierende Andeutungen geliefert hat, vielleicht sonst nichts weiter. Und ich halte es für dringend notwendig, daß wir das erfahren.« »Er will uns alle in die Luft jagen«, sagte der Präsident. »Mein Gott, das ist alles, was er will.«
    »Je schneller ich nach Poole's Island gelangen kann, Mr ...« Pierce mußte innehalten.
    Das weiße Telefon summte, und ein kleines rotes Lämpchen leuchtete an seinem Sockel auf. Berquist nahm den Hörer ab. »Ja?« Der Präsident lauschte fast dreißig Sekunden lang und antwortete dann mit einem Nicken: »Ich verstehe. Informieren Sie mich, was geschieht, sobald es geschieht.« Er legte den Hörer auf und wandte sich den anderen zu. »Das war Havelock. Er kommt heute nachmittag nicht.«
    »Was geschieht denn?« fragte Halyard. »Zu viele Dinge, als daß er sein Telefon verlassen könnte.« »Das tut mir leid«, sagte Arthur Pierce. »Ich hätte ihn gern kennengelernt. Ich glaube, es ist sehr wichtig, daß wir in Verbindung bleiben. Ich kann ihm sagen, was bei den Sowjets vor sich geht, und er kann mich auf dem laufenden halten. Ich muß wissen, wann ich aktiv werden und wann ich mich zurückhalten muß.«
    »Sie werden informiert; er hat seine Anweisungen von mir ... Sie haben den Pathologen aus den Augen verloren.« »Verdammt!« fluchte der General.
    »Entweder hat er die Überwacher entdeckt oder gewußt, daß etwas schiefgegangen ist, und deshalb beschlossen zu verschwinden.« »Oder den Befehl zum Verschwinden erhalten«, fügte Brooks hinzu. »Das ist es eben, was ich nicht begreifen kann«, sagte Berquist und wandte sich dem Staatssekretär

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