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Das Rätsel Sigma

Das Rätsel Sigma

Titel: Das Rätsel Sigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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eingetreten war.
    „Jetzt noch“, antwortete der Major. „Der erste Sondertransport kommt in zwei Stunden, in anderthalb Stunden frühestens übernehmen wir, bis dahin sind die Maschinen längst wieder gelandet.“
    „Gut, dann rufe ich jetzt erst mal das Kreiskrankenhaus an.“
    Dr. Monika Baatz war die Anruferin gewesen, sie wollte wissen, ob alles in Ordnung sei.
    Herbert schwieg nach dem Anruf eine Weile, dann sagte er: „Ich möchte, daß in der Flugleitung alle Funktionen doppelt besetzt sind. Die Genossen müssen angewiesen werden, beim geringsten Anzeichen einer Ermüdung sofort an den Reservemann zu übergeben. Geht das?“
    Der Major nickte zustimmend. „Ich spreche mit dem Kommandeur. Wir werden Alarm auslösen.“
     
    Die drei Biologiestudenten, die hier ihr Praktikum absolvierten, hatte Leif bisher nur flüchtig kennengelernt, und das nur, weil sie überall zu dritt auftraten und das Kleeblatt genannt wurden. Nun waren sie mit ihrer Idee an ihn herangetreten, weil sich längst herumgesprochen hatte, daß er bei der Erforschung der Krankheit helfen sollte. Zu viert kletterten sie im Rohrleitungsnetz der Klimaanlage herum. Das machte sogar Spaß! Obwohl sie viele hundert Meter voneinander entfernt waren, konnten sie sich manchmal flüsternd unterhalten, ein anderes Mal wieder klangen die Stimmen wie über Hall, und manchmal riß die Hörverbindung ganz ab. Das war lustig, und sie kümmerten sich gar nicht darum, daß das halbe Kernkraftwerk ihrer Unterhaltung zuhören konnte.
    Als sie die Proben von zwanzig verschiedenen Punkten der Klimaanlage im Arbeitsraum der Biologen zusammengetragen hatten, begann eine Tätigkeit, die für Leif ein Buch mit sieben Siegeln war. Den ersten Hantierungen mit den Folien, die an die inneren Wandungen der Klimaanlage geklebt und dann wieder abgerissen worden waren, hatte er noch folgen können. Die Folien wurden jetzt wieder aufgeklebt, diesmal auf Gewebestreifen, und sorgfältig in einer Kassette gebündelt. Und dann, nach einer guten halben Stunde im Brutschrank, wurde diese Kassette in den Schlund einer Gerätestrecke gesteckt.
    „Eine hübsche kleine Anlage, was?“ sagte die Studentin zu Leif, der hier recht unbeholfen herumstand. Dann zeigte sie nacheinander auf die verschiedenen Teile und erklärte: „Mikrotom, Sortierautomat, Objektzuführung, E-Mikroskop, Synchronkamera, Objektspeicher. In spätestens zehn Minuten sind die Proben durch, dann müssen wir mit dem Film zum großen Rechner. Die Jungs bereiten inzwischen das Erkennungsprogramm vor.“
    „Danke“, sagte Leif, „da kenn ich mich dann wieder aus. Aber Sie könnten mir öfter Nachhilfeunterricht in Biologie geben!“
    Die Studentin schnipste ein Stäubchen von ihrem Ärmel. „Aber nur über Mikroorganismen!“ sagte sie kühl.
    Schon nach wenigen Minuten rutschte die erste Filmkassette aus einem Schlitz – fünf wurden es im ganzen, jede mit etwa zehntausend Aufnahmen.
    Nicht ganz so schnell ging es am Rechner. Jede Aufnahme mußte in Bildpunktsignale zerlegt und für den Rechner kodiert werden, das dauerte einige Zeit, da das Kernkraftwerk ja nicht auf solche Aufgaben spezialisiert war und folglich dafür nicht die modernsten Geräte hatte. Die Erkennung selbst dauerte dagegen nur Sekunden. Der Rechner sortierte achtzehn Aufnahmen aus.
    „Also doch!“ rief Leif.
    „Das sagt noch gar nichts“, belehrte ihn der größere von den beiden Studenten. „Das bedeutet erst mal nur, daß auf diesen Aufnahmen regelmäßige geometrische Strukturen zu erkennen sind. Jetzt geht's erst richtig los!“ –
     
    „Bitte achten Sie nachher auf diese drei Manometer“, sagte der Molkereidirektor. „Sie zeigen den Druck in den verschiedenen Streckenabschnitten an. Wenn die Pipeline dicht ist, müssen sie völlig unbeweglich bleiben. Sie sind so empfindlich, daß sie den geringsten Druckabfall anzeigen, auch wenn irgendwo nur etwas absickert.“ Oberleutnant Hoffmeister nickte.
    Der Direktor nahm das Mikrofon. „Protokoll ab. Außerordentlicher Drucktest auf Strecke fünf – Molkerei Großhennersdorf. Strecke fünf frei?“
    „Ist frei!“ meldete der Schaltwart.
    „Ich rufe Großhennersdorf. Alles fertig?“
    „Fertig!“ kam die Antwort.
    „Abzweigungen abblocken!“
    „Abzweigungen sind abgeblockt!“ bestätigte der Schaltwart.
    „Kompressoren an!“
    „Kompressoren laufen!“
    „Schieber auf!“
    „Ist auf!“
    Der Oberleutnant starrte auf die Manometer – nichts bewegte sich auf den

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