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Das Reich der Dunkelheit

Das Reich der Dunkelheit

Titel: Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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für die Besucher öffnen. Ich werde diesen Ort zu einem der bestbesuchten Kulturzentren der Welt machen … und mich zum Besitzer des bedeutendsten Museums des Mittelalters. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, du wirst schon sehen.“
    „Sie können mir nichts vormachen! Sie suchen etwas ganz anderes und interessieren sich überhaupt nicht für den historischen Wert der Bücher. Und auch nicht für das Mittelalter.“
    „Du irrst dich schon wieder, mein Junge! Das Mittelalter ist vielleicht das Einzige, was mich wirklich interessiert. Mehr jedenfalls als Geld … Das Mittelalter bietet für alles Raum.“
    Auf seinen Stock gestützt, humpelt er davon. Adela begleitet ihn. Sie informiert ihn über die Besucherzahlen und versucht ihm bestimmt klarzumachen, dass die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden müssen.
    Ehrlich gesagt, ich bin völlig durcheinander. Ich werde nicht schlau aus ihm. Was genau will er? Señor Stromber ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln.

XIII
    W ARTEN AUFS G EWITTER
    A RQUIMAES, A RTURO UND Crispín sowie drei Mönche, erfahrene Kalligrafen, verließen bei Tagesanbruch das Lager. Alles schlief noch. Die Wachposten, die sie fortreiten sahen, bekamen Befehl, zu niemandem ein Wort über die Expedition zu sagen, auch nicht zu ihren Familien.
    Niemand wusste, dass die Mönche die Nacht dazu verwendet hatten, Bücher mit der magischen Tinte zu schreiben, die der Alchemist aus dem schwarzen Staub der unterirdischen Grotte hergestellt hatte. Und niemand fragte, was sie auf den vier Mauleseln transportierten, als sie das Lager verließen.
    „Wissen wir, wohin wir reiten, Meister?“, fragte Arturo.
    „Ich glaube, ja“, antwortete der Weise. „Aber ganz sicher bin ich mir nicht. In ein paar Stunden wissen wir mehr. Wir haben einen harten Weg vor uns.“
    Sie ritten in Richtung des hohen Berges, der sich vor ihnen erhob.
    „Der Berg ist einer der Gründe, warum Ambrosia genau hier errichtet wurde“, erklärte Arquimaes. „Er schützt die Abtei nicht nur vor dem Wind, sondern auch vor feindlichen Angriffen der Völker aus dem Westen. Er ist zu hoch und bietet zu viele Gefahren, um ihn mit einer Armee zu überqueren. Außerdem eignet er sich hervorragend als Aussichtsplattform.“
    „Und warum wollen wir da hinauf?“, fragte Crispín. „Was haben wir da oben verloren?“
    „Von dort aus hat man eine weite Sicht, mein Freund“, antwortete Arquimaes. „Stellt euch vor, Demónicus’ Armee hat die Emedianer von drei Seiten eingekesselt. Die einzige freie Seite ist dieser Berg hier.“
    „Von dort oben aus kann man den Ring sehen, der die Emedianer umschließt“, fügte Arturo hinzu. „Niemand kann Ambrosia verlassen, ohne auf die Soldaten zu treffen. Sie haben ganze Arbeit geleistet.“
    „Sie haben dafür gesorgt, dass niemand entwischt“, stimmte Arquimaes zu. „Sie haben Ambrosia in ein Gefängnis verwandelt, aus dem niemand ausbrechen kann.“
    „Ja, in ein Gefängnis“, murmelte Arturo. „Ein Gefängnis der Ausrottung!“
    „Das hast du ganz richtig gesagt, Arturo. Sie wollen uns ausrotten. Und wenn uns nicht bald etwas einfällt, wird es ihnen auch gelingen.“
    „Was haben die Demoniquianer vor?“, fragte einer der Mönche.
    „Das Schlimmste, was sich ein menschliches Hirn ausdenken kann“, antwortete Arquimaes.
    Wenn die schwarzen Wolken nicht am Himmel gestanden hätten, hätte die Sonne auf das Tal herabgeschienen. Doch auch als die Freunde den Berggipfel erreichten, deutete nichts darauf hin, dass die Sonne durchkommen würde. Darüber hinaus hing ein dichter Nebel über dem Tal, der sie daran hinderte, weiter als ein paar Schritte zu sehen.
    „Wenn der Nebel sich nicht auflöst, wird es kaum möglich sein, das zu sehen, was wir sehen wollen“, befürchtete der Alchemist. „Das würde unser Vorhaben erschweren.“
    Die Pferde waren erschöpft von der Anstrengung, und auch die Menschen benötigten eine Ruhepause. Sie errichteten ein kleines Lager und aßen etwas.
    „Wollen wir kein Feuer machen?“, fragte der junge Knappe. „Es ist verdammt kalt hier.“
    „Lass dir bloß nicht einfallen, Feuer zu machen, Crispín!“, warnte Arquimaes. „Keiner soll wissen, dass wir hier sind. Wir werden uns mit Decken und Fellen wärmen. Das Feuer, nach dem es dich verlangt, kann schon bald zu unserem ärgsten Feind werden.“
    Crispín wusste nicht, was die Worte des Alchemisten zu bedeuten hatten. Mit großer Mühe errichtete er neben den Felsen ein Zelt, das von

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