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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ich habe es nur in der Zeitung gelesen.«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was diese Reise zu bedeuten hat.«
    »Hat es etwas mit all dem Klatsch zu tun, diesen Lügen, die sie in Paris aufgesammelt hat – und mit jenen anderen Orten? « Er gab sich Mühe, beim Sprechen etwas zu lallen, und es gelang ihm.
    »Fragen Sie doch Madame Scarlatti! Wissen Sie, dieser Brandy ist gut.« Sie leerte ihr Glas und stellte es auf den Tisch. Sein Glas war noch fast voll. Er hielt den Atem an und trank.
    »Sie haben recht. Sie ist eine Hexe.«
    »Eine Hexe.« Janet drückte sich an Canfields Schulter und wandte ihm das Gesicht zu. »Sie sind keine Hexe, nicht wahr?«
    »Nein, und das Geschlecht würde ohnehin nicht stimmen. Weshalb fährt sie nach Europa?«
    »Das habe ich mich ein dutzendmal gefragt, aber es fällt mir keine Antwort ein, und es ist mir auch gleichgültig. Sind Sie wirklich ein netter Mensch?«
    »Der netteste, den es gibt, glaube ich.«
    »Ich werde Sie küssen, dann weiß ich es. Das merke ich immer. «
    »So geübt sind Sie doch nicht...«
    »Doch, das bin ich.« Die junge Frau legte Canfield den Arm um den Nacken und zog ihn zu sich heran. Sie zitterte.
    Er reagierte erstaunt. Er spürte die Verzweiflung in Janet und hatte aus irgendeinem sinnlosen Grund das Gefühl, sie beschützen zu müssen.
    Sie nahm die Hand von seiner Schulter. »Gehen wir hinauf«, sagte sie.

    Oben küßten sie sich, und Janet Scarlett strich über seine Wangen.
    »Sie hat gesagt – den Spaß, eine Scarlett zu sein, ohne daß ein Scarlett dabei ist... Das hat sie gesagt.«
    »Wer? Wer hat das gesagt?«
    »Mutter Hexe. Die hat’s gesagt.«
    »Seine Mutter?«
    »Wenn sie ihn nicht findet – bin ich frei. Nimm mich, Matthew. Nimm mich, bitte, um Gottes willen!«
    Als er sie zum Bett führte, beschloß Canfield, seinen Vorgesetzten irgendwie klarzumachen, daß er an Bord dieses Schiffes gehen mußte.

17.
    Jefferson Cartwright hüllte sich in ein Handtuch und verließ das Dampfbad des Klubs. Er betrat die Duschkabine, ließ die kalten Wasserstrahlen auf sich herunterprasseln und drehte das Gesicht nach oben, bis es weh tat. Dann drehte er am Hahn, bis das Wasser langsam kälter und schließlich eisig wurde.
    Er hatte sich in der vergangenen Nacht betrunken. Tatsächlich hatte er schon am frühen Nachmittag zu trinken begonnen und war um Mitternacht soweit gewesen, daß er beschlossen hatte, im Klub zu bleiben und nicht nach Hause zu gehen. Er hatte allen Grund zum Feiern. Seit seinem triumphalen Treffen mit Elizabeth Scarlatti hatte er einige Tage damit verbracht, die Angelegenheiten der Scarwyck-Stiftung, so gut er das konnte, zu analysieren. Jetzt war er bereit, sich unter seinesgleichen zu begeben. Die schriftliche Vereinbarung, die er mit Elizabeth geschlossen hatte, ging ihm nicht aus dem Sinn. Er würde sie in seiner Aktentasche behalten, bis er genug über Scarwyck wußte, so daß selbst seine eigenen Anwälte beeindruckt sein würden. Während das Wasser auf seinen Kopf herunterrann, erinnerte er sich, daß er die Aktentasche in einem Schließfach der Grand Central Station verwahrt hatte. Viele seiner Kollegen schworen, daß die
Schließfächer der Grand Central Station sicherer als Tresore waren. Ganz bestimmt waren sie sicherer als die Scarlatti-Tresore.
    Er würde sich die Aktentasche nach dem Mittagessen abholen und den Vertrag zu seinen Anwälten bringen. Sie würden erstaunt sein, und er hoffte, daß sie ihm Fragen über die Scarwyck-Stiftung stellen würden. Er würde so schnell Fakten und Zahlen herunterrasseln, daß sie einen Schock erleiden würden.
    Er konnte sie jetzt schon hören.
    »Mein Gott, alter Jeff! Wir hatten keine Ahnung!«
    Cartwright lachte laut unter der Dusche.
    Er, Jefferson Cartwright, war der erste Kavalier aller Virginia-Kavaliere. Diese Nordstaatentölpel mit ihrer aufgeblasenen, herablassenden Art, die nicht einmal ihre eigenen Frauen befriedigen konnten, würden jetzt mit dem alten Jeff rechnen müssen. Er konnte jetzt die Hälfte der Klubmitglieder kaufen und wieder verkaufen. Was für ein herrlicher Tag!
    Nach der Dusche zog sich Jefferson an und betrat, im Vollgefühl seiner Macht, mit elastischen Schritten die private Bar. Die meisten der Mitglieder hatten sich zum Mittagessen versammelt, und einige ließen sich von ihm mit gespielter Gutmütigkeit zu einem Drink einladen. Ihr Widerstreben schlug freilich in leichten Enthusiasmus um, als Jefferson beläufig verkündete, daß er >die

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