Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
überschatteten, haben uns vom Rat der Magister bewogen, das Camp vorzeitig zu beend...«
Mehr war nicht von der Rede der Zauberin zu hören, da schlagartig ein derartiger Tumult ausbrach, dass es unmöglich war, auch nur ein einziges, weiteres Wort zu verstehen. Alle redeten wild durcheinander und viele meinten, ihre Vermutungen sofort mit allen ihren Freunden austauschen zu müssen. Als die Zauberin aufhörte zu sprechen, nahm noch nicht einmal jemand Notiz davon. Mboa Wilson Ubugma, der die ganze Zeit schweigend im Hintergrund gestanden hatte und ein sehr nachdenkliches Gesicht machte, rief, für viele völlig unerwartet, mit lauter Stimme, bei der man seine Aufregung und auch etwas Ärger heraushören konnte.
»RUHE JETZT! HÖRT DOCH ERST EINMAL RICHTIG ZU!«
Sofort wurde es still im Zelt und alle Blicke richteten sich auf Ubugma. Aber nicht er, sondern Vioala Armedana setzte fort.
»Wer sich an der Suche nach Adrian Pallmer beteiligen möchte, kann sich bei uns melden, alle Anderen bereiten umgehend ihre Abreise vor ... Sobald die Angelegenheiten vom Rat der Magister des Ordens von Arlon geklärt worden sind, erfahrt ihr, wann und wo das Camp nachgeholt wird!«
Erneut wurde es ziemlich laut und viele liefen kreuz und quer durcheinander, aber schon nach kurzer Zeit bildete sich regelrecht eine Traube um die erwachsenen Zauberer des Rates der Magister. Nur ganz Wenige hatten sich entschieden, sofort abzureisen, die Meisten wollten natürlich bei der Suche mitmachen. Den Rest des Tages durchforsteten fast achtzig junge und alte Zauberer die Gegend in der Nähe des Zeltes. Auch weitere Mitglieder des Ordens von Arlon und vom Rat der Magister hatten sich nach und nach eingefunden und unterstützten die Suche. Einige nutzen dabei ihre Zauberstäbe und Ringe, um alte Spuren sichtbar zu machen, andere schicken Wolken voller leuchtender Sterne los, mit denen sie nach verborgenen Gegenständen und Personen Ausschau hielten, wieder andere verwendeten magische Brillen und Ohren, um mögliche geheime Hinweise aufzuspüren. Ab und zu glaubte zwar jemand, eine Spur entdeckt zu haben, was sich aber jedes Mal ganz schnell als Irrtum herausstellte. Als die Nachmittagssonne schon ziemlich tief stand, rief Vioala Armedana wieder alle zusammen und erklärte die Suche als beendet.
»Vielen Dank für euren Einsatz, aber es hat keinen Sinn, er ist nicht mehr hier. Wir, der Rat der Magister, kümmern uns jetzt weiter darum. Seht zu, dass ihr noch alle vor Einbruch der Dunkelheit abgereist seid!«
Camille stand mit offenem Mund da und ihre Augen wurden immer größer, als sie die Worte der Zauberin hörte.
»Aber das kann doch nicht sein ...«, entrüstete sie sich, »... wir können doch nicht einfach aufgeben und nach Hause gehen, als wäre nichts geschehen! Adrian ist bestimmt noch irgendwo da draußen und wartet auf unsere Hilfe! Ich weiß das! Ich muss mit ihr reden!«
Ohne auf eine Antwort ihrer Freunde zu warten, lief sie zu den Zauberern, die um Armedana herum standen und redete, oder richtiger, schrie schon los, bevor sie richtig angekommen war.
»WIR MÜSSEN WEITERSUCHEN! ADRIAN IST NOCH DA DRAUSSEN!«
Erschrocken drehten sich alle zu ihr herum und es wurde wieder still. Einer der Zauberer neben Armedana räusperte sich kurz und antwortete dann,
»Er ist nicht hier! Sonst hätten wir auch eine Spur gefunden. Wir werden uns schon darum kümmern und aufklären, was passiert ist.«
»ABER WIR HABEN DOCH NUR KURZE ZEIT GESUCHT! Vielleicht müssen wir ja den Suchradius etwas erweitern!«, rief Camille außer sich vor Empörung.
»Es reicht jetzt! Was weißt du schon!«, sagte Armedana und bemühte sich dabei nicht einmal, den etwas überheblichen Ton in ihrer Stimme zu unterdrücken, »Du gehst jetzt nach Hause und überlässt alles Andere uns! Wir wissen, was zu tun ist! Und keine weiteren Diskussionen!«
Damit war für die erwachsenen Zauberer das Thema erledigt. Ohne sie weiter zu beachten, drehten sie sich herum und ließen Camille einfach stehen. Nur Ubugma schaute sich noch einmal kurz um und blickte Cami verständnisvoll und irgendwie traurig an, lief aber dann doch schweigend hinter den Anderen her. Samira, Tom und Robert, die in der Zwischenzeit auch hinter Cami angekommen waren, hatten noch mitgehört, was die Zauberin zu ihr sagte.
»Wollen die wirklich schon aufgeben?«, fragte Tom ungläubig.
»Er ist noch da draußen! Ich weiß das! Ich fühle es! Wir müssen ihn finden!«, sagte Camille in Gedanken
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