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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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passiert. Aber der Hund tut mir so leid.«
    Brace schwieg. »Die ganze Sache gefällt mir immer weniger«, sagte er schließlich.
    »Geht mir auch so.«
    »Dass er Geld in einem Buch versteckt, ist eine Sache. Aber dann musstest du auf Crazy Horse steigen, hast dir den Kopf gestoßen und wärst beinahe runtergefallen.«
    »Das war meine Schuld.«

    »Ohne Mog und sein verfluchtes Spiel wärst du wohl kaum da raufgeklettert. Und letzte Nacht …«
    »Ich glaube nicht, dass er die Penner dorthin geschickt hat.«
    »Aber er hat dich hingeschickt. Und er hat den Hund in den Lieferwagen gesperrt. Es wird immer schlimmer, richtig extrem.«
    »Na ja, der Einsatz erhöht sich ja auch.«
    »Dieses Mal hat er einen Rottweiler auf dich gehetzt. Das nächste Mal ist es vielleicht ein Irrer mit einer Kettensäge. «
    Warum habe ich ihm nur von dem Hund erzählt? Ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte den Mund halten sollen!
    »Willst du mir damit sagen, ich soll aufhören?«, fragte sie.
    »Bist du etwa anderer Meinung? Wie weit willst du es denn noch treiben? Du hast doch schon über tausend Dollar eingesackt …«
    »Eintausenddreihundertundfünfzig.«
    »Das ist eine Menge Geld, aber jetzt sieh dir doch mal an, was du dafür durchmachen musstest.«
    »Ich weiß ganz genau, was ich durchmachen musste«, sagte sie gereizt und nahm einen Schluck Bourbon.
    »Angenommen«, sagte Brace, »jemand bietet dir diese Summe, damit du einen streunenden Hund erstichst. Angenommen, er bietet dir fünftausend Dollar. Würdest du es dann tun?«
    »Das ist was anderes. Ich wollte ihn ja nicht umbringen. Er hat mich angefallen.«
    »Ich will dich dafür ja auch nicht verurteilen.«
    »Hat sich aber fast so angehört.«

    »Dieser Kerl hat dich jetzt schon in mehr als eine gefährliche Situation gebracht, und es wird immer schlimmer. Er bringt dich dazu, Sachen zu tun, die … Und der Himmel weiß, warum. Das gefällt mir nicht. Bis jetzt bist du mit heiler Haut davongekommen. Ich wünschte, du würdest aufhören, bevor diese Glückssträhne reißt.«
    Jane leerte ihr Glas in einem Zug. Die Schärfe des Alkohols trieb ihr Tränen in die Augen.
    »Wie es aussieht, brauche ich nicht aufzuhören«, sagte sie.
    »Was?«
    »Ich hätte es dir ja schon erzählt, aber dann hast du angefangen … Egal, hör zu, was hier steht: ›Liebste Jane, das Schicksal will es, dass du deinem Meister Lebewohl sagen musst. Ich muss die sprichwörtlichen Zelte abbrechen, so wie es die Araber tun. Das Spiel ist vorbei. Der Rest ist Schweigen. Adieu, Mog.‹ Und da ist noch ein P.S.: ›Es war ein großer Spaß.‹ Also, ich nehme an, das war’s. Das Spiel wird nicht gefährlicher, es ist vorbei.«
    »Also, so was«, sagte Brace.
    »Eigentlich schade … aber es ist wohl so am besten. Es wurde wirklich langsam gefährlich.«
    »Mog bricht das Spiel ab?« Sie hörte die Erleichterung in seiner Stimme.
    »So hört es sich jedenfalls an. Er muss wohl die Stadt verlassen oder so. ›Das Schicksal will es …‹ Vielleicht hat er seinen Job verloren oder ist versetzt worden … oder die Cops sind hinter ihm her, wer weiß?«
    »Vielleicht ist er auch pleite.«
    »Kann sein.«
    »Wie auch immer – ich bin froh, dass es vorbei ist. Die letzten zwei Nächte waren … ach, Schwamm drüber. Es ist
natürlich schade, dass deine neue Einkommensquelle so plötzlich wieder versiegt ist, aber immer noch besser als … das, was hätte passieren können, wenn das so weitergegangen wäre.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte Jane.
    Brace schwieg.
    Sie lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Beistelltisch. Nach den Anstrengungen des Tages war es angenehm, endlich die Beine ausstrecken zu können.
    »Das gemeinsame Rätsellösen wird mir fehlen«, sagte Brace.
    »Ja, mir auch.«
    »Vielleicht sollten wir auf Kreuzworträtsel umsteigen.«
    »Keine Angst«, sagte sie. »Uns fällt schon was ein.«
    »Wie wäre es mit morgen Abend?«
    Sie stöhnte auf. »Eigentlich gern, aber … ich muss mich unbedingt ausruhen, sonst klappe ich zusammen. Diese ganze Sache war ziemlich anstrengend. Ich will mich morgen nach der Arbeit gleich aufs Ohr hauen. Wie wäre es am Wochenende? Die Bibliothek ist Sonntag und Montag geschlossen. Treffen wir uns doch am Sonntag. Da habe ich den ganzen Tag Zeit, bin ausgeruht und zu allem bereit.«
    »Sonntag?« Er klang enttäuscht.
    »Ist das in Ordnung?«
    »Das ist noch lange hin.«
    »Ich weiß. Ich werde dich vermissen.«
    »Wirklich?«,

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