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Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Das Spiel - Laymon, R: Spiel

Titel: Das Spiel - Laymon, R: Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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nur mit dem Hund anstellen?
    Er war doch sowieso tot.
    Und das ist dein Verdienst, Jane.
    Sie nahm noch einen Schluck Bourbon, legte das Geld neben sich auf das Sofa und griff zum Telefon. Daneben lag Braces Visitenkarte.
    Sollte sie ihn anrufen?
    Er hatte nichts Derartiges gesagt. Jedenfalls hatte er nicht gesagt, dass sie ihn um drei Uhr morgens aus dem Bett klingeln sollte.
    Vielleicht liegt er ja noch wach und fragt sich, warum ich mich nicht melde. Inzwischen muss er ja Todesängste ausstehen.
    Sie klemmte das Glas zwischen die Knie und wählte Braces Nummer. Noch während es klingelte, bereute sie ihre Entscheidung. Nach dem fünften Klingelton legte sie auf.
    Er schläft bestimmt, dachte sie.
    Obwohl er behauptet hat, dass er wach bleiben würde. Leeres Gerede.

    Ihre Enttäuschung überraschte sie.
    Nicht so schlimm. Es ist schon spät.
    Aber er hat versprochen aufzubleiben!
    Verflucht.
    Sie wollte gerade einen weiteren Schluck trinken, als das Telefon klingelte. Jane zuckte zusammen und verschüttete ihren Drink. Bourbon lief ihr über Kinn und Brust den Bauch bis zum Gürtel des Morgenmantels hinunter.
    Sie setzte das Glas ab und wischte sich mit dem Morgenmantel ab.
    »Hallo?«
    »Ich bin’s.«
    Sie freute sich, seine Stimme zu hören. Die ganze Anspannung des Abends wich von ihr. Gleichzeitig spürte sie eine gewisse Erregung. »Hallo.«
    »Hast du gerade angerufen?«
    »Ja. Hab ich dich geweckt?«
    »Ich habe gelesen. Du hast aufgelegt, bevor ich das Telefon erreichen konnte.«
    »Ich habe es fünfmal klingeln lassen. Wohnst du in einer Villa oder was?«
    »Eigentlich ist es ein Ein-Zimmer-Appartement. Die ersten paarmal muss ich das Telefon überhört haben. Du weißt doch, wenn ich lese, vergesse ich alles um mich herum.«
    »Natürlich. Deine unglaubliche Konzentrationsfähigkeit. «
    »Es ist ein Fluch. Und, wie war es?«
    »Ganz okay.«
    »Rale ist nicht aufgetaucht, oder?«
    Sie zögerte, bevor sie antwortete. »Nein.«
    »Das klingt nicht gerade sehr überzeugt.«

    »Ich habe einen unheimlichen Typen auf dem Friedhof gesehen, aber es war nicht Rale. Er hatte keinen Bart.«
    »Hat er dir was getan?«
    »Nein. So nah kam er gar nicht an mich ran.«
    »Du musstest also zum Friedhof fahren.«
    »Ja. Du hattest recht. Ich hätte gleich dorthin fahren sollen. Obwohl es in der Paradise Lounge auch ziemlich aufregend war.« Sie berichtete ihm, was sie dort erlebt hatte. Er war überrascht und amüsiert, als sie die Geschichte vom falschen Babe erzählte. Als sie ihm das Abenteuer auf dem Friedhof schilderte, entschloss sie sich, den Hund nicht zu erwähnen.
    Warum auch? Brace würde sich nur aufregen, wenn er erfuhr, dass Jane in so eine gefährliche Situation geraten war und sich auch noch verletzt hatte. Und wie würde er es aufnehmen, wenn sie ihm erzählte, dass sie einen Hund erstochen hatte?
    Sie musste sich irgendetwas ausdenken, um die Kratzer zu erklären. Sie war eben hingefallen. Am besten behielt sie in seiner Gegenwart ihre Klamotten an, bis alles verheilt war.
    »Und gerade als ich die Tür aufmachen will, springt mich ein riesiges Monstrum von Hund an.«
    Ich wollte ihm doch nichts davon erzählen!
    »Da war ein Hund drin?«
    »Ja. Ein Rottweiler, glaube ich. Eine richtige Bestie, auf einem Auge blind.«
    »Der verdammte Scheißkerl.«
    »Der Hund?«
    »Nein, Mog«, sagte Brace. »Was hat er nur mit dir vor?«
    »Er will eben das Spiel etwas interessanter gestalten.«
    »Der Scheißkerl.«

    »Zumindest habe ich den Brief.«
    »Du hast ihn?« Er klang verblüfft. »Wie hast du das denn geschafft?«
    »Ich habe den Hund rausgelassen.«
    »Na toll.«
    Sie erklärte, wie sie die Tür mit dem Brett verkeilt hatte, auf den Lieferwagen gestiegen war und sich mit dem Hund ein Wettrennen zur Fahrertür geliefert hatte.
    »Aber als ich eingestiegen war, konnte ich die Beifahrertür nicht schnell genug schließen«, sagte sie. »Und da ist er über mich hergefallen.«
    »Großer Gott. Was hat er mit dir angestellt?«
    »Nicht viel, aber …«
    »Ein Rottweiler, sagst du?«
    »Ich musste ihn umbringen.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
    »Ich habe ihn mit dem Springmesser erstochen, bevor er mich beißen konnte.«
    »Das ist ein Scherz, oder?«
    »Es war furchtbar, Brace.« Ihre Kehle schnürte sich zusammen. »Er hat fürchterlich geheult. Ich wollte ihm nichts tun.«
    »Er hätte dich in Stücke reißen können.«
    »Hat er aber nicht. Im Großen und Ganzen ist mir nicht viel

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