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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Hoffnungsschimmer.
    Noch einmal drückte sie, doch der Spalt wurde nicht größer. Irgendetwas blockierte die Tür.
    Das konnte doch nicht wahr sein. Der Spalt war gerade so breit, dass Füchschen hindurchpasste.
    Ihr heiligen Schwestern des Himmels, schenkt mir Kraft.
    In diesem Augenblick hörte sie ein Keuchen, direkt hinter ihr. Ein unerträglicher Gestank stach ihr in die Nase. Sie wurde von scharfen Klauen gepackt und in die Dunkelheit gezerrt. Sie klammerte sich an die Tür, doch die Angreifer waren zu stark. Ein furchtbarer Schmerz durchzuckte ihre Schulter. »Nein!« Sie strampelte, keuchte und schrie, doch es war sinnlos. Die Bleichen waren stärker. Sie packten sie und rissen sie zurück in die Dunkelheit. Der Spalt wurde immer schmaler.

27
    L ogan zog sein Schwert. Im trüben Licht sah er, dass er in einer Halle stand, deren Decke von groben Steinsäulen getragen wurde. Undeutlich zeichneten sich Markierungen auf dem Boden ab. Weiße Linien und rechteckige Felder. Autos standen hier keine, stattdessen bedeckten Sand und Staub den Untergrund. Logan benötigte einen Moment, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Die Halle war leer. Er schritt sie der Länge nach ab, konnte aber nichts entdecken. Ein paar Wandschmierereien und Clansymbole, das war alles. Enttäuscht machte er sich auf den Rückweg.
    Er hatte die Barriere beinahe erreicht, als er eine Folge von Geräuschen vernahm, die ihn innehalten ließen. Zuerst ein Poltern, dann ein Kratzen und Quietschen. Als ob jemand versuchte, eine Tür zu öffnen.
    Alarmiert hob er sein Schwert. Urplötzlich stand wieder die Warnung Stans im Raum. Was hatte er nicht schon alles über die Bleichen gehört: Monster, Ungeheuer, Menschenfresser. Die Geschichten variierten, waren aber alle gleichermaßen furchtbar. Es hieß, sie seien früher Menschen gewesen, die sich an ein Leben in der Finsternis angepasst hätten. Blutsaugende Ungeheuer, die ihre Beute bei lebendigem Leib verspeisten. So gerne Logan den Geschichten auch gelauscht hatte, besonders viel Bedeutung hatte er ihnen nicht beigemessen. Bei ihnen gab es keine Bleichen, das Problem schien sich ausschließlich auf die alte Stadt zu beschränken. Trotzdem wünschte er in diesem Moment, er hätte nicht so viel darüber gehört.
    Dumpfe Schläge hallten vom entfernten Ende durch die Halle. Hatte er da gerade eine Stimme gehört?
    Ein grässliches Quietschen ertönte. Er zuckte zurück. Vor ihm im Dämmerlicht war eine der Türen einen Spalt weit geöffnet worden. Etwas Kleines, Rotes huschte hervor. Logan zog die Brauen zusammen. Eine Katze. Keine von diesen verlausten Rattenfängern, wie sie zu Hunderten die Straßen durchstreiften. Diese hier war gut genährt und besaß ein gepflegtes Fell. Eine Hauskatze?
    Plötzlich brach auf der anderen Seite ein heftiger Tumult aus. Er hörte Rumpeln und Poltern. Jemand schrie: »Nein.« Die Antwort war noch unheimlicher. Ein Zischen und Keuchen, wie von fetten Schlangen.
    Logan riss die Augen auf. Mit offenem Mund stand er da und überlegte, was er tun sollte. Er war wie gelähmt. Alles in seinem Körper drängte zur Flucht, doch etwas riet ihm zu warten. Sekunden verstrichen. Als das Schreien und Wimmern erstarb, siegte sein Gewissen.
    Er trat vor, packte den Türgriff und zog mit aller Kraft. Die Tür klemmte. Sand und Geröll blockierten den Weg. Er fegte den Dreck mit einem Schuh fort und zog noch einmal. Fast wäre er hintenübergekippt, als die Tür mit einem lauten Knirschen aufsprang.
    Logans Herz schien einen Moment lang auszusetzen. Was er sah, konnte nicht wahr sein. Ein Hirngespinst – oder doch nicht?
    Im Dämmerlicht hockten zwei Kreaturen, die nur einem Alptraum entsprungen sein konnten. Sie waren vollkommen nackt, sah man mal von den bleichen, strähnigen Haaren ab, die wie Spinnweben an ihnen herabhingen. Mit dunklen Augen glotzten sie ihn an und fletschten die Zähne.
    Ihnen zu Füßen lag ein Junge. Schwarze Kutte, Hose, Stiefel – eindeutig ein Mitglied der Heiligen Lanze. Die Bleichen hatten einen Teil der Kutte aufgerissen und schienen gerade an dem Unglücklichen herumnagen zu wollen. Auf beiden Seiten herrschte Verblüffung. Einen Moment lang geschah nichts, doch dann packte Logan sein Schwert und ging zum Angriff über. Mit einem wilden Kriegsschrei sprang er auf die Lemuren zu und schlug mit gezielten Hieben auf sie ein. Der eine war sofort tot, der andere versuchte fortzukriechen. Logan setzte ihm nach und rammte ihm das

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