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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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genug.« Saphrax stieß sich ab und landete gekonnt auf Durins Schulter. »Wenn du mich loswerden willst, muss ich dich enttäuschen.«
    Durin schmunzelte. Er war ein Einzelgänger, der in den vielen Wintern der Einsamkeit schon fast vergessen hatte, wie angenehm Gesellschaft sein konnte. Abgesehen davon, dass Saphrax’ außergewöhnliche Fähigkeiten ihm eine wirkliche Hilfe waren, musste er sich nach den vier Schwarzmonden, die das Wechselwesen ihn nun schon begleitete, eingestehen, dass er sich längst an den ungewöhnlichen Gefährten gewöhnt hatte.
    Ein gellender Todesschrei in der Ferne ließ ihn zusammenzucken und erinnerte ihn daran, dass die Nacht noch nicht vorüber war. »Mir scheint, da war jemand unvorsichtig«, kommentierte Saphrax nüchtern.
    »Hat eben nicht jeder so ein wachsames Wechselwesen bei sich.« Durin spähte aufmerksam um die nächste Hausecke und setzte den Weg zum Hafen fort. Sein Ziel war die Taverne Zum Hölzernen Fass . Dort, so hatte man ihm gesagt, würde er erwartet werden. Schon am Abend hätte er dort eintreffen sollen, aber er war aufgehalten worden. Nun machten Dunkelheit und Schneetreiben ihm die Suche schwer. In dem engen Gewirr aus Gassen und Gängen, die das Hafenviertel prägten, brauchte er schon eine gehörige Portion Glück, um die Taverne jetzt noch zu finden. Aber er trug sich mit der Hoffnung, dass der Bote seines Auftraggebers auch noch am nächsten Morgen auf ihn warten würde.
    Saphrax schnatterte aufgeregt. Das Wechselwesen sprang von seiner Schulter auf eine nahe Mauerkrone und deutete mit der pelzigen Pfote voraus. Durin reckte sich und spähte über die Mauer hinweg. Durch eine Lücke zwischen den Häusern konnte er die Kaimauer und die Masten eines Schiffes sehen. Er war am Ziel. Der Hafen lag zum Greifen nahe vor ihm. Jetzt musste er nur noch die Taverne finden.

    Eine gefühlte Ewigkeit und zwei unangenehme Begegnungen mit Nachtmahren später, musste er sich eingestehen, dass er die Lage wohl zu optimistisch eingeschätzt hatte. Zweimal war er die gesamte Hafenpromenade im Licht der Pechfackeln entlanggeschritten. Vergeblich. Gegenüber der Kaimauer drängten sich die Tavernen, Gast- und Freudenhäuser dicht an dicht, doch das gesuchte Wirtshaus war nicht darunter.
    »Mir ist kalt«, kam Saphrax’ Stimme aus den Tiefen von Durins fellgefütterter Kapuze.
    »Mir auch.« Durin blinzelte gegen den heftigen Schneefall an und versuchte, die Inschrift auf einer von Schnee bedeckten Holztafel über einer Wirtshaustür zu lesen.
    »Warum kehrst du nicht endlich irgendwo ein?«, maulte Saphrax ungeduldig. »Das Hölzerne Fass können wir morgen auch noch suchen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie uns einlassen würden.« Durin seufzte. »Du weiß doch, Wirtsleute waren...«
    »… schon immer ein feiges Pack?« Eine samtene Stimme ließ Durin herumwirbeln. Hinter ihm stand eine Frau. Hochgewachsen und in einen Umhang gehüllt, der ihre gertenschlanke Figur selbst in der Dunkelheit hervorragend zur Geltung brachte. »Oh, habe ich dich etwa erschreckt?«, hauchte sie mit verführerischem Lächeln.
    »Mich erschreckt man nicht so leicht.« Durin räusperte sich, wohl wissend, dass sie die Lüge durchschauen musste.
    »Nun, dann ist es ja gut.« Ihr Lächeln erreichte die Mundwinkel nicht, als sie die Hand ausstreckte und seine Wange mit behandschuhten Fingern berührte. »Du siehst aus, als könntest du heute Nacht etwas Gesellschaft gebrauchen.«
    »Durin...!« Saphrax’ wispernde Stimme drang warnend an sein Ohr, aber Durin tat, als hörte er es nicht. »Gut beobachtet, meine Schöne«, entgegnete er schmeichelnd. »Hast du zufällig welche anzubieten?«

    »Zufällig.« Die Frau gab einen Laut von sich, der dem Schnurren einer Katze ähnelte.
    »Durin …!« Aus den Tiefen der Kapuze meldete sich Saphrax wieder zu Wort.
    »Darf ich fragen, mit wem ich die Ehre habe?«, erkundigte sich Durin galant, ohne auf Saphrax’ Drängen einzugehen.
    »Du kannst mich Vereana nennen. Ich bin die beste Gesellschafterin im ganzen Hafenviertel.« Die Frau gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass er ihr folgen sollte, lächelte und wandte sich um.
    »Durin, sie ist...« Saphrax schnappte nach Luft. Er schien sich kaum noch beherrschen zu können.
    »Schscht...«, zischte Durin und sagte dann laut und fast überfreundlich: »Teuerste?«
    »Was?« Ein rötliches Aufblitzen in den Augen der Frau mahnte Durin zur Vorsicht, als sie sich eine Spur zu ungehalten zu ihm umdrehte.
    »Man

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