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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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als den König hasste ich zu dieser Zeit mich selbst und die Magie, die ich in mir trug. Nie wieder wollte
ich sie zum Schaden anderer einsetzen, nie wieder jemanden töten...« Er verstummte erschrocken, als habe er zu viel verraten, aber Finearfin tat, als hätte sie es nicht gehört.
    »Das war eine kluge Entscheidung«, lobte sie.
    Der Schwarze schüttelte traurig den Kopf. »Nein, nein, das war es nicht. Ich habe unterschätzt, wie sehr Nimeye mich wollte und wie grausam sie war. Sie ließ meine Mutter unter einem Vorwand gefangen nehmen und in den Kerker werfen, um mich zu erpressen. Und sie verfluchte mich. Ich kann weder das Zweistromland betreten noch Tamoyen verlassen. Beides hätte unweigerlich meinen Tod zur Folge. Sie hoffte damals wohl, dass ich es mir im Lauf der Winter anders überlegen würde, wenn der Wunsch, meiner Mutter zu helfen, übermächtig werden würde. Sie versprach mir, den Fluch aufzuheben und meine Mutter sofort freizulassen, sobald ich in ihre Dienste trete. Viele Winter wartete sie, aber ich blieb hart - dann wurde sie selbst verbannt und ich saß in Tamoyen fest.«
    Finearfin war zutiefst erschüttert. Was der Schwarze ihr da erzählte, übertraf alles, was sie erwartet hatte. »Was... was wurde aus deiner Mutter?«, fragte sie vorsichtig.
    »Die Männer des Königs fanden ihren vertrockneten Leichnam in den Verliesen.« Finearfin spürte, wie viel Überwindung es den Schwarzen kostete, ihr dies zu erzählen. Aber er war noch nicht fertig. »Nimeye hat sie einfach verdursten lassen«, stieß er voller Hass hervor. »Sie ließ sie einfach verdursten. Sie hatte niemals vor, sie freizulassen.«
    »Das... das tut mir leid.« Finearfin rang nach Worten. Endlich verstand sie, warum der Schwarze ihnen so bedingungslos half, aber obgleich sie schon so viel erfahren hatte, waren immer noch Fragen offen.
    »Ich wurde als jüngste von drei Schwestern geboren«, sagte sie, weil sie das Gefühl hatte, dem Schwarzen auch etwas von sich preisgeben zu müssen. »Mein Vater war Händler, daher wohnten
wir nahe der Grenze zu Tamoyen. Nur zwei Nächte nachdem die Statue aus dem Celossos-Altar gestohlen wurde, kamen die Dämonen in unser Haus. Sie töteten meine Eltern und meine Schwestern und brannten das Haus bis auf die Grundmauern nieder. Als ich von meiner Reise zurückkehrte, fand ich nur noch kalte Asche. Dies war der Tag, an dem ich mir schwor, eine Kriegerin zu werden, um ihren Tod zu rächen.«
    »So sind wir beide Opfer unserer Vergangenheit.« Der Schwarze hielt den Blick auf das Meer gerichtet. »Aber du hast es besser, du wirst die Früchte deines Mutes ernten können.«
    »Und du?« Noch während Finearfin die Frage stellte, wusste sie, dass sie die Antwort nicht hören wollte.
    »Ich werde sterben«, erklärte der Schwarze in einem Ton, der gleichzeitig sanft und bestimmt war. »Ich habe Tamoyen verlassen. Mein Schicksal ist besiegelt.«
    »Aber...«
    »Kein Aber.« Der Elf schüttelte den Kopf. »Ich habe es ganz bewusst getan. Es ist endgültig und unumkehrbar. Ich spüre bereits, dass es beginnt. Aber keine Sorge, ich werde nicht warten, bis Nimeyes Fluch mich dahinrafft. Mein Schicksal erfüllt sich lange vorher - auf der Feuerinsel.« Er wandte sich ihr zu, streckte die Hand aus und strich ihre eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann glitt seine Hand ihren Arm hinunter und blieb dort liegen. »Versprichst du mir etwas?«
    Finearfin zögerte. »Wenn ich es halten kann.«
    »Wenn das alles hier vorbei ist, verbrennt meinen Körper auf der höchsten Klippe Tamoyens und übergebt die Asche dem Wind.«
    Finearfin wollte etwas sagen, aber der Schwarze hob bittend die Hand.
    »Und versprich mir noch etwas. Versprich mir, dass du Caiwen erzählst, was du heute von mir gehört hast. Es wird ihr helfen, zu sich selbst zu finden.«

    »Das will ich gern tun.« Finearfin nickte und runzelte die Stirn. »Aber warum erzählst du es ihr nicht selbst?«
    »Das kann ich nicht.« Der Schwarze zögerte. »Sie ist meine Tochter.«

MAR-UNORUMS ZORN
    I m Osten erhob sich die Sonne über den Horizont, warf einen kurzen Blick über den Ozean, um sich dann wieder hinter hohen Wolken zu verbergen. Es schneite nicht, aber der Wind war eisig und rötete die Wangen der vier, die an Deck des kleinen Fischerbootes beisammenstanden und nach Westen blickten.
    Bei Anbruch der Dämmerung hatte Finearfin die Segel der Annaha am Horizont entdeckt und die anderen geweckt. Der Viermaster war jedoch zu weit entfernt

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