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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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...«
    »... Oger in Stücke zu hauen, Zwerge zu befreien und nach Schätzen zu suchen«, ergänzte Ibis den Satz.
    »Ganz so hätte ich das nicht ausgedrückt«, murmelte Rolana, die sich manchmal noch immer über Ibis’ Hemdsärmeligkeit wunderte.
    »Komm Covalin, das wird lustig«, rief die Elbe und sprang leichtfüßig zu ihrem Pferd.
    Der Drache quietschte vor Aufregung, und Rolana hatte Mühe, seinen Tatendrang zu zügeln.
    Kaum eine Stunde später nahmen die Freunde mit Covalin im Schlepptau die Verfolgung der Spuren auf. Die Fährte führte sie immer weiter nach Osten, und solange es hell genug war, beeilten sie sich voranzukommen. In dieser Nacht verzichteten sie auf ein Lagerfeuer, denn sie wussten nicht, wie nah sie ihrem Ziel schon gekommen sein mochten.
    *
    Am nächsten Morgen waren die Gefährten noch nicht lange unterwegs, als sich die steilen Felswände in zerklüftete Blöcke wandelten und die Schlucht sich zu einem breiter werdenden Tal weitete. Der Boden war wieder feuchter und ließ stachelige Büsche und niedere Kiefern gedeihen. In einer Senke entdeckte Thunin deutliche Fußabdrücke.
    »Der Zyklop ist in das Tal hineingegangen, die Spur des Zwergs sehe ich nicht. Aber hier sind noch mehr Abdrücke – ziemlich große sogar!«
    Ibis schwang sich vom Pferd und sah sich um. »Wenn hier nicht gerade einer mit sich selbst Fangen gespielt hat, wird das richtig spaßig! Von den großen Spuren gibt es jede Menge«, stellte sie fest und wiegte altklug den Kopf. »Also gibt es hier auch jede Menge Oger und Zyklopen.«
    »Na dann weiter.«
    Lahryn erwischte gerade noch die Zügel von Cays Pferd. »Verrätst du uns, was du vorhast?«, fragte der Magier sanft.
    »Ich denke, wir wollen die Zwerge befreien? Dazu müssen wir doch hinreiten, oder?« Er sah verwirrt von einem zum anderen. Thunin schlug sich an die Stirn, und Ibis lachte.
    »Kein Verstand in dem großen Hirn, kein bisschen Verstand!«, schimpfte der Zwerg. »Auf die Idee, dass da Wachen sein könnten, bist du wohl nicht gekommen, was? Willst du, dass sie gleich Alarm schlagen? Wir wissen doch noch gar nicht, was die in den Bergen trEiben.«
    Sie führten die Pferde ins Gebüsch und folgten dem Tal im Schatten der Felsen langsam nach Osten. Immer wieder blieben sie stehen und lauschten, doch es war nichts Bedrohliches zu hören. Die Vögel sangen, und der Wind säuselte in den Baumwipfeln. Schon dachten die Freunde, die Vorsichtsmaßnahmen seien überflüssig, als Thunin plötzlich den Finger an die Lippen legte und mit der anderen Hand auf eine Höhlung in der Felswand gegenüber deutete. Die Gefährten blieben stehen und folgten seinem Arm mit dem Blick. Zwischen den sonnenbeschienenen Felsen wirkte das Loch wie ein schwarzes Auge. Der Höhleneingang war etwa zehn Fuß hoch und lag oberhalb einer Schutthalde, über der eine Felswand senkrecht in den Himmel ragte.
    Rolana trat ein paar Schritte vor, um besser sehen zu können. Ja, da regte sich etwas. Sie bog einen Ast zur Seite. Was konnte das nur sein? Ein großes Tier? Mit einem leisen Aufschrei ließ sie den Ast zurückfedern und biss sich erschrocken auf die Lippen. Dann zog sie Thunin am Ärmel, doch der hatte die beiden muskulösen Gestalten bereits entdeckt, die aus der Höhle kamen und schweigsam zum Talboden abstiegen. Kein Zweifel: Sie hielten genau auf das Gebüsch zu, hinter dem sich die Gefährten versteckt hielten!
    Thunin nahm die Axt von der Schulter und winkte Cay und Ibis heran. Rolana griff die Pferde am Zügel und versuchte, sie ruhig zu halten. Sie witterten die Zyklopen bereits und blähten ängstlich die Nüstern, doch mit ihrem hypnotischen Blick konnte Rolana den Tieren die Furcht nehmen.
    Ibis spannte den Bogen. Lahryn stand dicht hinter ihr und starrte durch die Zweige, die – den Göttern sei Dank – trotz des fortgeschrittenen Herbstes zwar schon leuchtend gefärbtes, aber noch immer dichtes Laub trugen. Atemlos erwarteten die Freunde die sich nähernden Gestalten. Rolana sah sich besorgt nach Covalin um, doch ausnahmsweise verhielt er sich ruhig und drückte sich in eine Mulde hinter einem Ginsterbusch.
    »Lasst sie noch weiter herankommen«, wisperte Lahryn. »Ich verpasse ihnen einen Blitzstrahl. Das wird sie schwächen und eine Weile verwirren. Dann stürzt du dich mit Cay auf sie.«
    Thunin nickte, ohne den Blick von den Zyklopen zu wenden. Bedächtig hob er die Axt. Lahryn streckte die Hände vor, um seinen Zauber zu beschwören. Nur noch wenige Schritte

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