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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Pfad der Jägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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entgeistert.
    »Demarr ist also gar kein gewöhnlicher Soldat! Welchem Trupp ist er zugeteilt?«
    »Meinem, Sergeant«, erwiderte Calvyn.
    »Hm. Das nennt man ausgleichende Gerechtigkeit«, brummte Dren befriedigt. »Pass nur gut auf ihn auf, er könnte Ärger machen. Jedenfalls hätten wir deine magischen Fähigkeiten im Kampf gegen diesen shandesischen Magier gut brauchen können, egal, ob sie nun verboten sind oder nicht. Darf ich dein Schwert einmal sehen?«
    Calvyn nickte und zog die wertvolle Waffe aus der Scheide. Er reichte sie Sergeant Dren, der die Klinge hin und her drehte und sorgfältig untersuchte.

    »Unheimlich, nicht wahr?«, sagte Derra am anderen Ende des Raums.
    »Bei den Göttern! Völlig unbalanciert. Mit so was kann man doch nicht kämpfen! Es sieht ja ganz nett aus, aber es liegt fürchterlich in der Hand.«
    »Das liegt daran, dass die Klinge meiner Hand angepasst ist, Sergeant. Bei mir ist sie ausbalanciert und fühlt sich leichter an als jede gewöhnliche Klinge dieser Größe«, erklärte Calvyn. »Die Flammen haben allerdings keinen richtigen Nutzen.«
    »Ach ja, die Flammen. Wie muss man sich das vorstellen?«
    »Darf ich?«, fragte Calvyn und langte nach dem Schwert.
    Dren nickte.
    Calvyn hielt das Schwert senkrecht vor den Körper und murmelte leise: » Ardeva .«
    Schon schossen blaue Flammen aus der Klinge und züngelten bis hinunter zum Heft. Dren sog hörbar die Luft ein. Auch die anderen Anwesenden beobachteten das Schauspiel gebannt.
    »Die Flammen sind im Grunde wirkungslos«, sagte Calvyn mit einem Grinsen. »Aber wenn man schon ein Zauberschwert hat, darf es ruhig ein bisschen Eindruck schinden, nicht wahr?«
    Dren lachte kurz auf. »Das tut es ohne Zweifel, Calvyn. Es ist auf alle Fälle ziemlich unterhaltsam. Du kannst die Vorstellung jetzt beenden.«
    Calvyn ließ die Flammen verschwinden, steckte das Schwert wieder in die Scheide und setzte sich.
    »Dann wollen wir zum Wesentlichen zurückkehren. Soweit wir wissen, haben die Shandeser von der Küste bis zum Vortaff-Gebirge Überfälle begangen. Es gibt offenbar keine geschlossene Streitmacht, sondern viele kleine Einheiten,
die höchstens aus ein paar Hundert Kämpfern bestehen. Die könnten wir leicht besiegen, doch so gut wie jede Gruppe hat mindestens einen shandesischen Magier dabei, manche sogar mehrere. Uns wurde von verschiedensten übernatürlichen Erscheinungen berichtet: unsichtbaren Soldaten, schrecklichen Monster, die sich, wenn man sie tötet, wieder in Menschen verwandeln, Dorfbewohnern, die bei einem Angriff plötzlich durchdrehen und auf ihresgleichen losgehen, einmal abgesehen von der Rauchwolke, die wir hier erlebt haben. Wir können dem im Moment nichts entgegensetzen.«
    Aller Augen richteten sich auf Calvyn, der sich plötzlich unwohl in seiner Haut fühlte. Er blickte in die erwartungsvollen Gesichter und schluckte schwer.
    »Ich habe keine Ahnung, wie die Magier diese Dinge vollbringen«, stammelte Calvyn nervös. »Sie übersteigen meine Kunst bei Weitem, und ich habe keine Ahnung, was man dagegen tun kann. Hätte mich noch vor Kurzem jemand gefragt, ob solche Magie überhaupt möglich ist, hätte ich mit Nein geantwortet, denn die von Euch beschriebenen Zauber übersteigen in ihrer Komplexität alles, was ich je erlebt oder gehört habe.«
    Noch interessanter fand Calvyn allerdings die Frage, warum sich Magier überhaupt auf so etwas einließen. Perdimonn hatte stets betont, dass Magier unter sich blieben und sich nicht in die Angelegenheiten des gewöhnlichen Volkes einmischten, es sei denn, sie hätten einen Nutzen davon. Was also trieb sie an? Warum halfen sie den shandesischen Einheiten in diesem merkwürdigen Feldzug?
    Das Ganze entbehrte jeglicher Logik. Die Shandeser griffen Dörfer an, besetzten sie aber nicht. Sie schienen keine Invasion zu planen, sondern führten Einzelangriffe auf willkürlich ausgesuchte Dörfer und Stellungen entlang der
Grenze zwischen den beiden Königreichen aus. Je mehr Calvyn darüber nachdachte, desto sinnloser erschien es ihm. Er wurde das Gefühl nicht los, dass sie noch nicht alles wussten.
    Kurz darauf beendete Sergeant Dren die Unterredung. Lord Valdeer und der Baron, so fügte er hinzu, seien ebenfalls in einer Besprechung und würden am Morgen ihre Befehle ausgeben. Auf dem Rückweg zu seiner alten Unterkunft schwirrte Calvyn der Kopf.
    »Korporal Calvyn!« Derras harsche Stimme holte ihn zurück in die Wirklichkeit.
    »Ja, Sergeantin?«
    »Du und

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