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Das Versprechen des Opals

Das Versprechen des Opals

Titel: Das Versprechen des Opals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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nicht, wie ich Ihnen das je vergelten kann.«
    »Ich finde, du hast dir das Recht auf einen neuen Anfang verdient, Kate«, sagte er ernst. »In den letzten beiden Monaten hast du es sicher nicht leicht gehabt.«
    Sie riss die Augen auf, als sie begriff, wovon er sprach. »Wenn Sie davon gewusst haben, warum haben Sie dann nicht …«
    »Es gibt Regeln und Vorschriften, denen wir in den Augen der Öffentlichkeit zu folgen haben, Kate. Aber sei versichert, die Kirche wird alles in Ordnung bringen.« Er richtete sich auf und lächelte. »Ich werde dafür sorgen, dass deine Briefe den Seelsorger deiner Familie erreichen, damit er sie vorlesenkann. Und wenn du dich in deiner neuen Heimat eingerichtet hast, wirst du hoffentlich weiter lernen. Du hast einen klugen Kopf, und ich glaube, eines Tages werden wir noch alle stolz auf dich sein.«
    Kate senkte errötend den Kopf. In der kurzen Zeit des Unterrichts bei Father Pat hatte sie rasch Fortschritte im Lesen und Schreiben gemacht, und es gab kaum Worte, um für all das zu danken, was er ihr ermöglicht hatte. »Es war gütig von Ihnen, mir so viel Zeit zu schenken«, murmelte sie.
    »Es hat mir Freude gemacht, Kate.« Er spähte über sie hinweg und winkte. »Anscheinend heißt es jetzt Abschied nehmen«, erklärte er fröhlich. »Ich sehe, dass Mr Reed dich an der Gangway erwartet.«
    Kate machte einen Knicks. Bange Erregung erfüllte sie, und nachdem er sie gesegnet hatte, schlängelte sie sich durch die Menge auf die Gangway der ersten Klasse zu.
    Die Erkenntnis, dass sie alles hinter sich ließ, was sie kannte, war nicht frei von Trauer, denn sie würde ihre Familie wahrscheinlich nie wiedersehen. Aber die neuen Horizonte, die sich vor ihr auftaten, waren verlockend, und mit federndem Schritt ging sie auf den hoch gewachsenen, sonnengebräunten Mann zu, der ihr Arbeitgeber war.
    Patrick Dempster war der Polizei entkommen und nach London zurückgekehrt. Dort hatte er genug Geld zusammengekratzt, um einen Platz auf dem Zwischendeck der SS Swallow zu buchen. Jetzt stand er am Kai, sog die berauschende Luft ein und lauschte dem Lärm ringsumher. Er brannte darauf, sein neues Leben zu beginnen, denn er wusste, dies war seine letzte Chance, und er war neugierig auf die andere Seite der Welt.
    Er hatte gehört, dass Gold und Edelsteine dort nur so herumlagen,wenn man Mumm genug hatte, danach zu suchen. Hatte von Ländereien gehört, die sich bis weit hinter den Horizont erstreckten und die man für ein paar Pence pro Morgen kaufen konnte. Diese schöne neue Welt war ein Geschenk für Männer wie ihn. Männer, die ungebunden und an Strapazen gewöhnt waren. Männer, die von ihrem Verstand lebten und sich vor keiner Herausforderung fürchteten.
    Die Aufregung verursachte ein Kribbeln im Bauch, als er über die wogende Menge hinweg zu den Masten und Schornsteinen des großen Dampfers schaute. Bald war es Zeit, an Bord zu gehen, aber er wollte diese erwartungsvollen Schauer noch so lange wie möglich genießen. Die Aufregung musste so stark werden, dass er ihr kaum noch widerstehen könnte; die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es umso schöner sein würde, wenn er bis zum letzten Augenblick abwartete, ehe er dieses Abenteuer auskostete.
    Er lehnte sich an ein paar Wollballen, die abholbereit auf dem Kai standen, ließ den Blick neugierig über die Menge schweifen und verweilte bei einem jungen Paar. Er kannte die beiden nicht, aber seine angeborene Fähigkeit zu wittern, wenn etwas nicht in Ordnung war, weckte sein Interesse.
    Patrick spuckte den Strohhalm aus, auf dem er kaute, und beobachtete die beiden aus dem Schatten seiner Hutkrempe. Der Frau schien es unbehaglich zu sein; sie nestelte dauernd an ihrer Haube herum und klammerte sich nervös an den Arm des Mannes. Er dagegen machte einen ganz gelassenen Eindruck und war anscheinend ständig bemüht, sie zu beruhigen. Aber irgendetwas stimmte nicht mit den beiden, und stirnrunzelnd versuchte Patrick zu ergründen, was es war.
    Er blinzelte im Licht der hellen Frühlingssonne, die sich in den Fenstern des Lagerschuppens widerspiegelte. Es bestand kaum ein Zweifel daran, dass der Mann ein Gentleman war.Man sah es an der Haltung seiner Schultern und an seinem arroganten Kinn, und als die beiden schließlich an ihm vorübergingen, hörte er die runden Vokale einer kostspieligen englischen Erziehung, und er bemerkte das Blinken einer goldenen Uhrkette. Aber die Frau faszinierte ihn viel mehr, denn ihrer modischen Kleidung zum

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