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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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hin.
    Keth sah sich in der Kombüse um und bereitete ein warmes Essen zu. Obwohl Vythle versuchte, Vorn zu füttern, wollte er nichts haben. Brong nahm ein paar Bissen von dem Tablett, das Keth ihm brachte; seine goldenen Finger gingen geschickt mit Messer und Gabel um, und sein totes Gesicht konzentrierte sich ganz auf den grünlichen Schein. Die Ventilatoren seufzten. Ihr Getriebe ächzte. Hin und wieder zitterte das ganze Fahrzeug, wenn ein größerer Steinbrocken von den Ketten zermahlen wurde. Keth glaubte langsam, der Nebel würde ewig anhalten.
    „Maschinen!“ murmelte Vorn plötzlich halb im Selbstgespräch. „Ich habe sie stets geliebt. Eine reizende, kleine Hitzemaschine an meinem vierten Geburtstag. Mein erstes Holoscop, das mit Oden und Balladen über die alten Helden programmiert war, die ihre Städte in den Schwarzen Jahrhunderten retteten. Die private Düsenmaschine, die die Flotte uns bei meiner Heirat zuwies. Die Vornreaktoren, die man unter meine Verantwortung stellte und aus denen sich die Kraft ergoß, die uns groß machte. Unsere Raummaschinen. Selbst diese goldenen Sanifahrzeuge, wenn ich zur Zone kam. Und all die miteinander verknüpften Anlagen, die den Perimeter verteidigten. Aber jetzt …“
    Keth hörte, wie er mit den Zähnen knirschte.
    „Humanoidenmaschinen!“

 
37
 
Leben Frühes Durchgangsstadium in der Evolution des Geistes
     
    Später, nachdem Vythle sich schlafen gelegt hatte, sprach der blinde Admiral zu ihnen.
    „Wir sind beide Versager. Ich habe Greenpeak und die Akademie gehaßt. Diese albernen Regeln und die dummen Lehrer. Eine Disziplin, die alles Lebende tötete. Die meisten Vorns, die ich kannte, haßte ich auch – stolze Narren, die sich von abgestandenen Traditionen leiten ließen und die die verstaubten Fehler der Geschichte wiederholten. Ich habe die Gesellschaft gehaßt – diese hingebungsvolle Vergötterung von Status, Geld und Macht. Selbst meine Frau haßte ich, und zwar deshalb, weil sie das alles liebte.“
    Er saß herausfordernd aufrecht da, und seine leeren Hände lagen auf dem Signalbrett. Den weiß bandagierten Kopf hatte er in den Nacken gelegt, als versuchte er zu sehen.
    „Also kam ich nach Malili. Ich fand das meiste von dem, was ich wollte, hier in der Zone. An einem Ort, wo man Regeln gemacht hatte und Mumm mehr bedeutete als Namen. Und Vythle …“
    Einen Augenblick lang saß er stumm da.
    „Ich glaube, den Namen hat sie selbst erfunden. Sie ist in den Bilgen zur Welt gekommen – wo meine Frau sich die Nase zugehalten hätte. Dort lernte sie ein Spiel, bei dem man die Regeln brechen mußte, um am Leben zu bleiben. Sie arbeitete sich zum Schiffsstatus hinauf und kam schließlich in den Stab des Navarchen. Sie war wie eine Ausgestoßene, und ich erkannte sie sofort, als wir uns begegneten. Wir haben schöne Jahre miteinander verbracht, aber jetzt …“
    Sein schwerer Oberkörper sank gegen das Signalbrett.
    „Jetzt spielen die Humanoiden das Spiel nach ihren eigenen verrückten Regeln.“
    Er lag stumm da, bis Keth glaubte, seine Gefühle hätten die Oberhand über ihn gewonnen.
    „Geschichte!“ Seine Stimme dröhnte wieder, eher nachdenklich als verbittert. „Sehen Sie sich doch die Geschichte der Menschen an. Eine Symbiose – so könnte ein Ökologe sie nennen; Bindungen zwischen Menschen und Maschinen, Axt und Reaktor, Zählstab und Computer, Floß und Sternenschiff. Wir haben eine Million Jahre gebraucht, um die Humanoiden zu bauen – die beste Maschine, die es gibt!“ Sein glucksendes Lachen war wie ein hohles Rascheln, aber ebensogut hätte es ein Schluchzen sein können. Ein wenig gab er schließlich der Müdigkeit und dem Schmerz nach und bat Keth, ihm zu helfen, zu seiner Liege zu gelangen. Auf Brongs Anweisung hin, suchte Keth ebenfalls seine Liege auf. Er legte sich widerwillig hin und rechnete damit, daß das Stampfen des Fahrzeugs und die Anstrengung der Jagd ihn wach halten würden, aber plötzlich schüttelte Vythle ihn wach. Es war Zeit, daß sie das Steuer übernahmen.
    Sie waren immer noch von der winzigen, blau erleuchteten Nebel weit umgeben. Keth nahm das Steuer und lenkte sie zwischen den schattenhaften Massen auf dem Sonarschirm hindurch, während Vythle sich um das Trägheitssystem kümmerte und ihren Weg über eine Karte verfolgte. Ihre Geschicklichkeit überraschte ihn.
    „Ich glaube, wir haben es geschafft!“ Seine Stimmung war jetzt wieder besser. „Wenn wir je unter die Nebelwand kommen, finden wir

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