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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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sicher die Leleyos.“
    „Die können nichts tun.“ Ihre ausdruckslose Selbstverständlichkeit erstaunte ihn aufs neue. „Unsere Welt ist jetzt diese Maschine. Wir sterben, wenn sie stirbt.“ Sie lächelte schwach im grünlichen Schein des Bildschirms und wirkte kühl, selbstbewußt und schön. „Damit müssen Sie sich abfinden. Das ist der Handel, auf den wir uns eingelassen haben. Sie sollten nicht mehr erwarten.“
    Sie studierte ihn und nickte ernst.
    „Bosun kann natürlich mehr erhoffen, falls er sich als immun erweisen sollte.“
    Als sie schließlich durch die Wolkendecke stießen, saß Brong wieder am Steuer. Jetzt gab es rings um sie keinen Schnee und kein Eis mehr. Wenn auch immer noch grüne und blaue Rostflecken die Felsen bedeckten, die sie umgaben, so leuchtete auf einer Matte vor ihnen doch schon scharlachrotes Feuergras, und die flacheren Hügel, die dahinter zu sehen waren, prangten in Gelb und Gold.
    Vythle kletterte wieder in den Geschützturm, und Keth nahm eine weitere Fahrstunde. Zu seiner Überraschung schien Brong gefährliche Stellen geradezu zu suchen, steuerte sie am Rand einer Klippe über einem schäumenden Fluß entlang, glitt über eine gefährliche Geröllhalde und riß sie um den Felsrand einer weiteren Feuergras wiese herum.
    „Sie versuchen wohl, unsere Spur zu verbergen?“
    „Oder eine Falle aufstellen.“ Brong hatte seine Schutzbrille in die Stirn geschoben und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den Kartenschirm. „Diese Ebene ist ein Paarungsplatz für Drachenfledermäuse, die mögen es nicht, wenn man sie stört.“
    Auf einem langgezogenen Plateau, wo gelbe Goldeichenbüsche das rote Feuergras durchsetzten, ließ Brong wieder Keth fahren. Rostdunkle Felszacken stiegen hinter ihnen zu dem Wolkendach auf, aber die Landschaft, die vor ihnen lag, wirkte weniger drohend.
    „Die Leleyos?“ Keth wandte sich hoffnungsvoll Brong zu. „Könnte es sein, daß wir hier welchen begegnen?“
    „Tut mir leid, Schutzmann, aber wir können keine Wunder wirken. So früh in der Saison steigen die nie so hoch hinauf. Sie sollten also besser nicht von Ihrer lieblichen Nera Nyin träumen. Vergessen Sie ja nicht, daß hier im Land der Blutfäule ihre erste Berührung Sie töten könnte.“
    Keth schwieg deprimiert.
    „Das ist es, was ich hoffe.“ Als könnte er ihn damit aufmuntern, ließ Brong eine Landkarte auf dem Schirm aufleuchten. „Das Ziel Ihrer Mutter auf ihrer letzten Fahrt.“
    „Der Hirnbaum?“
    „Der Feyobaum.“ Brongs goldener Zeigefinger deutete auf die Karte. „Wir bleiben ganz dicht auf der Route, die sie fuhr. Hinter jener Wiese ist der Fluß, den sie nicht überqueren konnte. Ich bezweifle, daß wir es können. Aber wir werden versuchen, nahe heranzukommen und dann zu warten, bis unsere Freunde sich für ihr Sommerfeyolar versammeln. Wenn wir Glück haben …“
    „Bosun!“ Vythles Stimme hallte aus dem Geschützturm. „Ich möchte, daß Sie etwas überprüfen.“
    Brong kletterte zu ihr hinauf. Keth fuhr weiter. Er war jetzt mit dem Fahrzeug bereits einigermaßen vertraut. Die große Maschine und er waren fast eins geworden, und das Pfeifen des Antriebs veränderte sich jedesmal, wenn sie bergauf oder bergab fuhren. Fast hätte Keth die Humanoiden vergessen können.
    Ihr Angriff erschreckte ihn.
    Ein blendender Blitz. Ein Donnerschlag. Die Maschine ruckte, ächzte und blieb stehen. Hallende Stille und völlige Dunkelheit. Einen Augenblick lang dachte er, er sei geblendet worden, aber dann konnte er das Leuchten der Konsole sehen.
    „Sie sind hier, um uns zu helfen!“ Vorns Ruf hallte spöttisch durch das ganze Fahrzeug. „Unsere Symbionten aus Metall!“
    Obwohl der erste Schuß das Glas der Steuerkanzel undurchsichtig gemacht hatte, waren Brong und Vythle immer noch in Aktion. Motoren summten, bewegten ihren Geschützturm. Zweimal krachte der große Laser. Dann herrschte Schweigen, bis Keth Brong in die Fahrerkabine herunterklettern hörte und wußte, daß der Kampf vorüber war.
    „Die sind tot – genauso tot wie wir!“ Brong hellte die Kuppel auf und klickte mit seinen Metallfingern, blickte finster auf die Konsole. „Wenn die jemals drei Maschinen hatten, waren die anderen bereits verloren. Vielleicht liegen sie in dem Fluß, oder die Drachenfledermäuse haben sich ihrer bemächtigt. Vythle hat die eine erwischt, die uns getroffen hat.“ Brong inspizierte die Reaktoren.
    „Vyth? Ist Vyth verletzt?“
    Vorn taumelte, nur mit

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