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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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dem Stein nicht beirren. Zwei von den Jüngeren waren im Wasser – die meiste Zeit darunter – und machten Liebe. Keiner von ihnen schien uns überhaupt zu bemerken, bis Ihr Vater mich dazu veranlaßte, noch näher heranzukriechen.
    Erst jetzt hörte der kleine Junge auf zu tauchen und kam uns entgegen, winkte, wir sollten anhalten. Ein dünner, kleiner, braunhäutiger Bengel mit langem, nassem Haar. Vielleicht sieben oder acht Jahre alt. Er war ganz bestimmt noch nie in der Zone gewesen – die Besucher, die wir gelegentlich bekamen, waren alle älter gewesen. Aber er sprach uns in fließendem Kai an.
    „Freunde, bitte bringt eure goldene Maschine nicht näher.“ Unser Tonsystem nahm seine Stimme auf. „Wir sind nicht an ultraviolette Strahlung gewöhnt, und Ihr wollt uns doch sicher nicht unnötig Leid zufügen.“
    Ihr Vater antwortete, daß wir Freunde sein wollten. Wir seien gekommen, um mehr über sein Volk zu erfahren und nach Erzen zu suchen, die wir brauchten. Im Austausch könnten wir reiche Gaben von der Kai-Zivilisation anbieten.
    Das beeindruckte den Jungen nicht. Seine Leute hatten unsere Zone gesehen und festgestellt, daß die Dinge von Kai auf Malili nutzlos waren.
    Wenn wir ihnen unsere Freundschaft beweisen wollten, sollten wir ihren Planeten verlassen und aufhören ihnen Kummer zu bringen.
    Ihr Vater fragte, ob er Humanoiden gesehen habe.
    Er lachte. Wir waren die Maschinenleute, aber wenn wir versuchten, auf Malili zu bleiben, würden wir bessere Maschinen brauchen als die, in der wir fuhren. Er deutete auf den blauen Rost, der unseren Panzer zu zerfressen begonnen hatte, und bat uns, unser Fahrzeug vom Fluß zu entfernen, solange wir das noch konnten, damit sein Zerfall den Teich nicht verseuchte. Es tat ihm wirklich leid, daß er uns nicht helfen, unser Leben nicht retten konnte.
    Ihr Vater hörte jetzt nicht mehr auf ihn. Ich hörte, wie er aus dem Turm kletterte und zur Ladetür polterte. Sie war abgedichtet und verschraubt. Als ich das Klirren von Werkzeugen hörte, rannte ich nach hinten und sah, wie er die Bolzen löste. Schutzmann, ich sage Ihnen, er war verrückt!“ Brong richtete sich auf, und seine Stimme klang jetzt schärfer. „Sie müssen wissen, die Ladetür war keine Schleuse. Wenn man sie geöffnet hätte, dann hätte sie das ganze Fahrzeug mit den Blutfäuleerregern gefüllt. Das wollte er. Einen Augenblick der Verzweiflung, Schutzmann.“ Er hob die beiden funkelnden Hände, als wollte er sich schützen, und seine Stimme klang dramatisch. „Ich flehte ihn an, innezuhalten. Er zog seinen Laser. Ich sprang ihn an, meine Hände gegen seine Waffe gerichtet.“
    Er musterte sie blinzelnd und schauderte dabei.
    „Ich hatte nie gewußt, wie schnell und kräftig sie sind. Ich schnappte nach der Laserpistole, riß ihm dabei die Wange auf und hatte die Waffe, ehe er feuern konnte. Er fiel gegen das Schott, besinnungslos.
    Ich ließ ihn liegen, kletterte zu dem Mikro in der Kabine und versuchte es auf meine Art mit dem Jungen. Ich versprach ihm, den Schlepper wegzuschaffen, überallhin, wo er wollte, wenn seine Leute uns helfen würden, zur Zone zurückzukehren. Er sah mich verblüfft und ungläubig an, als ich ihm sagte, was Ihr Vater versucht hatte. Er sagte, seine Leute würden einander nie etwas zuleide tun. Er würde mir sagen, wo ich das Fahrzeug hinbringen sollte, aber er sagte, seine Leute würden sich nicht damit abgeben, uns das Leben zu retten.
    Ich brachte die Maschine in Gang und folgte ihm über den Weg, den wir durch das Federbuschwerk und über einen felsigen Kamm gebahnt hatten. Die Drachenfledermaus flatterte hinter uns her und ließ sich immer wieder auf den Felsen nieder. Der Junge dankte mir dafür, daß ich die Maschine bewegte.
    Er sagte, es täte ihm leid, daß wir sterben müßten. Wenn wir vor dem Schmerz Angst hätten, würde er Schlafweidenbeeren sammeln. Sie hätten einen guten Geschmack und würden verhindern, daß wir irgend etwas spürten. Soweit war ich noch nicht. Er ging zurück, stellte sich neben die Drachenfledermaus und beobachtete uns.
    Jetzt kam Ihr Vater wieder zu sich, er war benommen und blutete. Als ich versuchte, ihm das Gesicht zu verbinden, schlug er um sich, sonst wäre seine Narbe vielleicht besser verheilt. Ich mußte ihm eine Spritze aus unserem Medizinkasten geben, ehe ich es fertigbrachte, ihn in seinen Schutzanzug zu zwängen. Als ich alles, was ich konnte, für ihn getan hatte, zerstörte ich die Laserpistole, zwängte mich

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