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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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klang wenig begeistert.
    »Der hält es aber lang aus«, sagte sie.
    »Sie haben ja keine Ahnung«, murmelte die Polizistin und verschwand mit ihrem Kollegen. Dana sah ihnen nach. Der junge Mann auf dem Rücksitz starrte sie an, drehte sogar den Kopf nach ihr, als der Wagen langsam wegrollte und dabei grauen Matsch auf weißen Schnee spritzte. Das Gesicht des Mannes war so weiß wie der Schnee, seine Augen größer als die eines Kindes, das Angst hatte.
    »Was heißt das, sie werden sich der Sache sehr gründlich annehmen?«, fragte Michael und stellte sich hinter sie. Dana spürte seine Wärme in ihrem Rücken.
    »Dass sie nach Pippa suchen, nehme ich an. Gibt es etwas, das du der Polizei nicht gesagt hast?« Sie drehte sich nicht zu ihm um. Sie hörte nur, wie er empört nach Luft schnappte. Bevor er antworten konnte, sagte sie: »Ich muss hier raus. Ein paar Schritte laufen.«
    Er begleitete sie. Erkundigte sich danach, wie ihr Flug war, die Taxifahrt in die Stadt. Ob sie Hunger hatte oder Durst. Ob sie nicht doch in seinem Haus wohnen wollte statt in der kleinen Wohnung über der Werkstatt, die es immer noch gab, die immer noch eingerichtet war, die Pippa nicht hatte loslassen können.
    »Hat sie die Wohnung auch komplett renoviert?«, fragte sie ihn, als sie über die vereisten Bürgersteige in Richtung Princes Street gingen. So dunkel, dachte sie, so früh wird es hier im Winter dunkel.
    »Nicht nur renoviert. Umgebaut. Nicht mehr wiederzuerkennen.«
    »Und es hat nichts geholfen?«
    »Nein.«
    Sie kamen an John Lewis vorbei. Dana blieb vor einem der Schaufenster stehen, nicht, weil sie sich für die ausgestellten Waren interessierte, sondern um das Verlangen abzuwarten, in das Kaufhaus zu gehen. Sie sah aus dem Augenwinkel, wie sich eine Frau damit abmühte, Spikes an ihren Gummistiefeln zu befestigen. Eine andere blieb stehen und bot ihre Hilfe an. Sie fummelten zu zweit die Spikes auf die bunt geblümten Stiefel. Sehr zu Danas Enttäuschung fielen sie nicht zusammen um. Der Wunsch, das Kaufhaus zu erobern, blieb bei Dana aus.
    »Wollen wir weitergehen oder brauchst du noch eine Minute, um den Anblick dieses Toasters auch wirklich zu verinnerlichen?«, fragte Michael und lächelte.
    »Vielleicht wünsche ich mir so einen zu Weihnachten«, behauptete sie und ging weiter. »Weißt du, Michael, sie liebt dich wirklich.«
    Er schwieg.
    »Wirklich.«
    »Und da bist du dir so sicher, weil ihr beide so ein unglaublich enges Verhältnis zueinander habt?« Jetzt lächelte er nicht mehr.
    »Ich kenne sie. Auch, wenn wir unsere … Spannungen haben.«
    »Und warum dann das ganze Theater? Warum immer wieder Sean? Seit sieben Jahren spukt er noch hier herum, als wäre er nie verschwunden.«
    »Gegen einen Geist kann man nicht viel ausrichten, hm?« Sie hakte sich bei ihm unter, eine Geste, über die sie nicht nachdachte. Als sie seinen verwunderten Blick sah, ließ sie ihren Arm, wo er war und sagte: »Ich darf doch, es ist glatt.«
    »Wenn Sean nur ein Geist wäre«, sagte er. »Manchmal habe ich das Gefühl, er ist lebendig. Manchmal habe ich das Gefühl, er liegt mit uns im Bett.«
    »Sie braucht nur Gewissheit, was mit ihm ist. Sie gibt sich immer noch die Schuld an seinem Verschwinden.«
    »Als ob ich das nicht wüsste«, murmelte Michael.
    »Und was willst du jetzt tun?«
    »Sie suchen.«
    »Würdest du sie in sieben Jahren immer noch suchen?«
    »Nein.«
    »Sicher?«
    »Nein.«
    »Siehst du.« Sie war neidisch. Sie glaubte nicht, dass irgendjemand nach ihr sieben Jahre suchen würde. Dafür fielen ihr spontan genügend Menschen ein, die auch noch siebzig Jahre nach Pippa suchen würden.
    »Glaubst du, sie ist verschwunden, um mir zu zeigen, wie sie sich fühlt?«, fragte Michael.
    Sie lenkte ihn zum St Andrew Square und ignorierte seine Frage. »Was denkst du, wer bei den Polizisten auf dem Rücksitz saß?«
    Michael zuckte die Schultern. »Sie haben doch gesagt, es sei ein Zeuge. Was glaubst du? Dass sie den Mörder dieser Frau gefunden haben und jetzt von ihm wissen wollen, wo Pippa ist?« Es klang nicht halb so lächerlich, wie es klingen sollte.
    »Er kam mir bekannt vor. Ich weiß nur nicht mehr woher.« Sie hatten Harvey Nichols erreicht. Das Kaufhaus war hell erleuchtet. Innen würde es warm sein. Dana blieb davor stehen. Das Verlangen regte sich.
    Michael sah sie an. »Ich weiß nicht, ob sie hier Toaster haben«, versuchte er zu scherzen.
    »Ich brauche ein paar Kleinigkeiten. Essen, zum Beispiel.«
    »Du

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