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Deadline 24

Deadline 24

Titel: Deadline 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A John
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fürchten aber, wir könnten eine neue Hybridenart sein. Eine, die nachts fliegt und sich jetzt hier eingenistet hat, um sie aufzufressen.«
    Monnia pfiff durch die Zähne. »Da könntest du recht haben. Ich hätte nie gedacht, dass ich den Hybridenbiestern mal dankbar sein würde. Hoffen wir, dass wir heute Abend immer noch stinken. Das könnte uns einen kleinen Vorsprung verschaffen. Trotzdem müssen wir den schnellsten Start in der Geschichte des Schweberflugs hinlegen. Schaffst du das, Hungerwurm?«
    »Na klar«, antwortete Carlita. »Aber nenn mich nicht Hungerwurm. Du hast es versprochen.«
    »Entschuldigung, Eure Hoheit Carlita.«
    »Carlita reicht, Eure Blödheit Monnia.«
    Monnia verdrehte die Augen, erwiderte aber nichts mehr.
    Sally versuchte, sich den schnellsten Start in der Geschichte des Schweberflugs vorzustellen, und dachte, es wäre vielleicht nicht schlecht zu wissen, wohin dieser Start sie führen sollte. Sie stellte ihre Lampe stärker und beugte sich über die Karte.
    Anhand der Anhaltspunkte, von denen sie nun wusste – Geröllberge, Flussbett, Bananenhain –, erkannte sie bald, dass ihre vorherigen wirren Berechnungen so wirr gar nicht gewesen waren. Monnia war von der Attala-Kuppel aus nach Süden geflogen, statt nach Süd-Südwest. Keine große Abweichung von ihrem alten Kurs, doch sie hatte gereicht, um sie auf die andere Seite des Ruinenzentrums zu führen. Sie mussten später nur die Ruinenstadt in östlicher Richtung überqueren, um ihren alten Kurs wiederzufinden.
    Die Freundinnen atmeten erleichtert auf.
    »Jetzt möchte ich aber endlich wissen«, begann Monnia, »was du von Mariposa und ihren Leuten erfahren hast. Du hast doch was erfahren, Sally, oder? Sag jetzt bloß nicht, dass diese Aktion völlig umsonst war!«
    Sally berichtete fast alles, nur wie Paul, Fred Attala zufolge, so flehentlich nach Josie gerufen hatte, ließ sie aus. Zum einen, weil sie Monnia nicht verletzen wollte, zum anderen, weil sie selbst nicht wusste, was sie davon halten sollte. Nach Josie hatte er gerufen, nur nach ihr, nicht nach den anderen. Ganz jämmerlich. Doch dann hatte er, ohne zu zögern, die Kuppel angegriffen. Das passte nicht zusammen, das war nicht Paul!
    »Er ist so tapfer!«, rief Monnia stolz. »So entschlossen und männlich! Das ist mein Paul, deshalb liebe ich ihn. Und er liebt mich auch. Er hat es mir ganz oft gesagt. Immer wieder haben wir darüber gesprochen, wie schön es sein wird, wenn wir erst verheiratet sind. Das kann er doch nicht alles vergessen haben, oder? Was glaubt ihr?«
    »Nö«, erwiderten Sally und Carlita etwas vage.
    »Und das andere?«, fragte Carlita. »Das mit dem komischen Wort?«
    »Eine von Mutters Visionen«, erklärte Sally. »Die beginnen immer mit diesem magischen Wort. Mariposa hat versucht, die Vision zu deuten, aber da lag sie ein bisschen daneben. Es geht um den Windmann. Er wartet im Zentrum auf uns, und er ist gut, sagt Mutter. Es geschieht nichts Schlimmes, wenn man ihn anschaut.«
    »Glaubst du ihr?«
    »Unbedingt.«
    »Wirst du ihn anschauen, wenn er dir wieder erscheint?«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Na gut.« Carlita seufzte. »Dann werde ich das auch.«
    »Ihr und euer blödes Gespenst!«, schnaubte Monnia. »Wir wollten keine Geister jagen, wir wollten Paul und die Crew vor den Lords retten. Das brauchen wir jetzt nicht mehr, Paul hat es selbst erledigt. Aber finden will ich ihn immer noch! Ich will mit ihm reden! Er kann sich nicht einfach mit einer anderen verdrücken und so tun, als ob zwischen uns nie etwas gewesen wäre!«
    »Sie wollten auch ins Zentrum«, sagte Sally nachdenklich, »die alte Ruinenstadt erforschen und Hybride jagen. Das hat Caleb gesagt. Vielleicht sind sie noch dort? Nachsehen sollten wir auf alle Fälle. Außerdem werden wir da vielleicht noch was anderes finden. Stellt eure Lampen ganz hell und bündelt sie hier drauf!«, verlangte sie, bevor Monnia, die schon wieder das Gesicht verzogen hatte, losschimpfen konnte, sie wolle nichts anderes finden, nur Paul.
    Sally holte das Plastikding aus ihrer Tasche und zog vorsichtig den Inhalt hervor.
    »Was ist denn das?« Als wäre es etwas Ekliges, packte Monnia das spinnwebfeine Tüchlein mit spitzigen Fingern. »Sind da Gorgonen drauf? … Iiie!« Erschrocken ließ sie das kleine Tuch zu Boden segeln. »Wieso wispert es? Kann es sprechen?«
    »Ich glaube, das konnte es mal«, erwiderte Sally unsicher und faltete es vorsichtig zusammen. »Mein Vater hat es gefunden,

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