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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Pferd intramuskulös zu verabreichen … müßte es jemand sein, der sich mit großen Tieren auskennt. Die meisten Leute, die keine Ahnung von Pferden haben, finden sie schon wegen ihrer Größe beängstigend.«
    »Das stimmt. Pferde sind zwar dumm, aber sie sind stark … und starrsinnig, wenn man nicht weiß, wie man mit ihnen umgehen muß.«
    Decker knickte nickend sein Notizbuch und dachte, daß Pferde tatsächlich sehr starrsinnig sein konnten. Man brauchte schon eine feste und erfahrene Hand, um ihnen eine Spritze zu verpassen.
    Eine erfahrene Hand … wie die von Carl Totes.

16
    Schwarzer Kaffee und Corned beef mit Senf auf Roggenbrot. Decker starrte auf das Sandwich und spürte, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Er lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück, nahm einen Bissen und kaute mit fast orgiastischem Vergnügen. Sein Rücken und Nacken schmerzten noch von der Strapaze am Morgen, und die Arme waren von der Sonne verbrannt. Doch das konnte er vergessen, sobald seine Zähne in dem Sandwich versanken.
    Man muß auch die einfachen Dinge zu schätzen wissen.
    Als er ein weiteres Mal in sein Brot biß, sah er Marge ins Büro kommen. Sie blätterte in einem Packen rosa Nachrichtenzettel. Decker machte sich durch ein Pfeifen bemerkbar und winkte sie zu sich herüber. Sie zog sich einen Stuhl heran. Decker bemerkte die sehnsüchtigen Blicke seiner Partnerin und gab ihr die andere Hälfte von dem Sandwich.
    »Willst du’s wirklich nicht?« fragte Marge.
    »Meine Mutter hat mir gute Manieren beigebracht.«
    Marge biß in das Brot, bevor er es sich anders überlegen konnte. »Weißt du, was ich brauche?«
    »Sie reden mit vollem Mund, Detective Dunn.«
    »Ich brauch ’ne Ehefrau.«
    »Nächstes Mal sag ich Rina, sie soll eins mehr machen.«
    »Ich versteh’ nicht, warum ihre Sandwiches immer besser sind als meine. Warum hab ich nur so ein gespaltenes Verhältnis zum Essen?«
    »Legen Sie sich auf die Couch, dann reden wir darüber«, sagte Decker mit deutschem Akzent und nippte an seinem Kaffee. »Wie geht’s Lilah?«
    »Sie war immer noch ziemlich mitgenommen. Kann ich ihr nicht verdenken. Und wie geht’s dir?«
    »Werd’s überleben, Margie.«
    »Ich hab zwar schon berittene Polizei gesehen«, sagte Marge. »Aber meines Wissens bist du der erste Detective zu Pferde.«
    »So bin ich eben … ein richtiger Trendsetter.« Decker trank seinen Kaffee aus. »Das Ganze ist passiert … wann? Vor sechs Stunden?« Er schüttelte den Kopf. »Kommt mir schon völlig unwirklich vor. Wie dem auch sei, hat Lilah dir irgendwas erzählt?«
    »Ich konnte nicht viel aus ihr rauskriegen, weil Freddy mir die ganze Zeit über die Schulter starrte. Und wenn sie was sagte, hatte ihre Stimme diese unheimliche Gelassenheit, wie man das häufig bei Opfern findet. Als ob das Ganze nichts mit ihr zu tun hätte. Außerdem hat sie ständig gefragt, wo du wärst, Pete.« Marge leckte sich die Finger ab. »Sie wollte wissen, ob mit dir alles in Ordnung sei. Hast du vielleicht ein Kleenex oder eine Serviette? Ich hab Senf an den Fingern.«
    Decker zog eine Schublade an seinem Schreibtisch auf, nahm ein Festnahmeformular heraus und reichte es ihr. »Hast du ihr gesagt, daß mit mir alles okay sei?«
    Marge wischte sich die Finger an dem steifen Papier ab. »Klar. Aber es war mehr als nur eine Frage. Sie wollte dich. Sie hat zwar meine Anwesenheit geduldet, war aber nicht glücklich darüber. Und als ich dann anfing, ihr ein paar grundsätzliche Fragen zu stellen, war sie plötzlich geistig weggetreten.«
    »Vielleicht hat Freddy ihr ein Beruhigungsmittel gegeben.«
    Marge schüttelte den Kopf. »Ich hab Freddy gefragt, ob er ihr was gegeben hätte. Da war der Doktor richtig beleidigt. Freddy glaubt nicht an Beruhigungsmittel, Tranquilizer, Relaxanzien oder sonst was, das Körper und Verstand abschlafft. Als ich ging, bereitete er gerade ein Bad aus Ginseng und Ingwerwurzel, um Lilahs Nerven zu beruhigen. Dann wollten sie meditieren.« Marge strich sich die Haare aus den Augen. »Machte eigentlich alles einen ziemlich friedlichen Eindruck.«
    »Hat Lilah irgendeine Ahnung, wer sich an dem Pferd zu schaffen gemacht haben könnte?«
    »Sie hat bloß gesagt, wenn wir die Männer finden, die die Memoiren ihres Vaters gestohlen haben, würden wir auch die Dämonen finden, die sie quälen. Weshalb sind diese verdammten Memoiren so wichtig für sie?«
    »Sie sind das Vermächtnis ihres Vaters an sie. Sie mißt ihnen eine ungeheure

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