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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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entdeckt worden? Sollten sie und Elise umkehren?
    Wart ab, Dunn. Noch ein paar Minuten länger. Wart ab!
    Nach zehn Minuten spürte Marge einen Ruck von hinten. Stone fragte, was da vorne los war. Als ob sie das wüsste.
    Eine Minute noch, dann würde sie das Zeichen zum Rückzug geben.
    Zehn Sekunden … zwanzig …
    Was sollte sie tun? Was sollte sie tun?
    Dreißig … vierzig …
    Endlich ein Rucken an ihrer Taille, ein Signal von Lauren.
    Und was für eins!
    Lauren hatte ihr per Seil mitgeteilt, dass sie den Orden erreicht hatte.
    Verhaltet euch still, bis ich mich wieder melde.
    Marge gab es an Elise weiter.
    Wieder vergingen Minuten. Aber diesmal machte Marge das Warten nicht so viel aus. Denn wenn eine von ihnen es geschafft hatte, dann würden sie und Elise es bestimmt auch schaffen.
    Lauren war in Sicherheit.
    Fünf Minuten. Dann spürte Marge ein Ziehen am Seil. Das Signal, weiterzukriechen.
    Rasch gab sie es an Elise weiter.
    Mit neuer Kraft schob sich Marge voran. Ihr Atem hatte sich beruhigt, und ihr Kopf war wieder klar. Sie wusste es nicht, aber ihr standen Tränen in den Augen.

33
    Eine schmale Hand streckte sich ihr entgegen, packte den schlammverkrusteten Handschuh. Marge blinzelte durch das enge Loch nach oben und sah Laurens verschmiertes Gesicht; sie hatte den Finger warnend an die Lippen gelegt. Marge stemmte die Füße gegen die rutschigen Tunnelwände. Obwohl Marge mindestens zwanzig Kilo schwerer war, zog Lauren so kräftig, dass Marges Kopf und Schultern über den Rand des dunklen Tunneleingangs hinauskamen. Aber ihre Hüften saßen fest. Ihre Handschuhe waren keine große Hilfe. Nass vom Schlamm, rutschten sie immer wieder ab. Trotzdem drückte Marge die Handflächen gegen den flachen Fußboden und versuchte, sich hochzustemmen. Lauren packte sie unter den Schultern, bevor sie wieder in den Tunnel zurückgleiten konnte.
    »Gut gehalten«, wisperte Marge. »Jetzt noch einmal.«
    Wieder suchte sie mit den Füßen Halt. Ihre Muskeln spannten sich, sie stemmte sich hoch, drehte sich in der Hüfte, schwang ihre langen Beine hinaus. Befreit aus diesem Urschlamm, lag Marge am Boden. Jetzt, wo sie wieder frischen Sauerstoff atmen konnte, fühlte sie sich wie neugeboren.
    Lauren knipste Marges Helmlampe aus: »Alles okay?«
    »Bestens.«
    Es war stockdunkel. Aber Marge wusste, dass sie sich in einem der Klassenzimmer des Ordens befanden – genauer gesagt, im Wandschrank. Als Elise Stone auftauchte, drang der schwache Schimmer ihrer Helmlampe herein. In ihrem Schein sah Marge mehrere Gewänder an einem Haken, die wie Gespenster hin und her schwangen. Langsam rappelte sie sich auf.
    Lauren wisperte: »Das Säuglingszimmer ist nebenan. Wir dürfen nur reden, wenn es unbedingt nötig ist. Wer weiß, wo die überall Wanzen angebracht haben.«
    Marge nickte. Schweigend warteten sie, bis Elise sich den Schlamm von den Schuhsohlen gekratzt hatte. Elise herauszuziehen, war einfacher gewesen, weil sie zu zweit waren. Marge richtete ihre Taschenlampe auf die weißen Gewänder, zog eines über ihren dreckigen Anzug. »Bessere Tarnung als das, was ich anhabe.«
    Elise und Lauren machten es ihr nach. Noch einmal ging Marge die Checkliste durch, las die Anweisungen nach.
    »Planänderung, Lauren«, sagte sie. »Wir sollen erst die älteren Kinder rausbringen.«
    »Was? Warum nicht die Säuglinge?«
    »Die Babys kommen als Letzte«, erklärte Elise. »Weil sie schneller weinen und uns verraten könnten. Falls wir dann durch ihr Geschrei erwischt werden, sind wenigstens die älteren Kinder schon draußen.«
    »Aber das Säuglingszimmer ist gleich nebenan«, flüsterte Lauren. »Die Schlafzimmer der Kinder sind ein paar Türen weiter. Wir müssen über den Flur. Bestimmt wird er bewacht. Womöglich werden wir entdeckt, bevor wir auch nur eine Seele gerettet haben.«
    »Den Wachposten übernehme ich«, erwiderte Marge. »Du musst die Kinder dazu bringen, dass sie uns folgen. Das wird nicht leicht sein.«
    Lauren seufzte. »Ich hoffe nur, du weißt, was du tust.«
    Marge wusste es nicht. Aber das wusste auch sonst niemand.
    »Was ist damit?« Lauren deutete auf die kugelsichere Weste unter ihrem Gewand.
    »Behalt sie an.«
    »Ich passe auf. Ihr müsst euch beeilen«, sagte Elise.
    »Wenn dir jemand in die Quere kommt, weißt du, was du zu tun hast.«
    »Ich weiß. Ihn töten.«
    Marge überprüfte die Beretta. Als Lauren die Schranktür öffnen wollte, hielt Marge sie zurück. »Ich gehe als Erste.«
    »Aber

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