Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen
skrupellose Methoden wie diese verlegt.«
»Sie glauben, er hat das Mädchen entführt?«
»Nein, ich glaube es nicht, ich weiß es.«
»Okay« Decker hielt inne. »Angenommen, Sie haben Recht. Irgendeine Idee, wohin er sie gebracht haben könnte?«
Pluto blieb abrupt stehen. »Nein. Sie müssen gründlich gegen ihn ermitteln. Alle Ihre Leute einsetzen. Er muss beschattet werden … da haben Sie Ihre Überwachungsarbeit. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen helfen, einen Plan auszuarbeiten.«
Beweise für ein Verbrechen wären mir lieber. Decker schaute nach oben. Die Decke war mit Sternen und Himmelskörpern bemalt. Komisch, dass ihm das noch nicht aufgefallen war. »Ich habe Bob und Nova gebeten, sich uns anzuschließen. Gemeinsam können wir vielleicht zu einer besseren Lösung kommen.«
»Vollkommen überflüssig. Zu viele Leute schaffen zu viele Probleme.«
Decker unterdrückte seinen Unmut. »Sind sie Ihnen nicht gleichgestellt?«
»Wie wir unsere Kräfte verteilen, geht Sie nichts an. Kümmern Sie sich um Ihre Angelegenheiten. Finden Sie Andromeda!«
»Wer entscheidet, wann und wo andere gebraucht werden?«
»Eine sehr gute Frage«, sagte eine heisere Frauenstimme.
Decker und Pluto fuhren herum. Venus blieb stehen, ließ sich betrachten und ging dann mit langsamen, entschlossenen Schritten auf sie zu; ihre rotgoldene Robe glitt über den Boden. Sie wirkte wie eine Königin, die sich ihrer Rolle bewusst war. »Warum wurde ich über diese neueste Entwicklung nicht informiert?«
Pluto ballte die Fäuste und entspannte sich dann. »Ich hatte vor, mit dir zu sprechen …«
»Wann?«
»Sobald ich die Zeit dazu finde! Während du in deinem Zimmer meditiert und gebetet hast, musste ich in der Halle einen Aufruhr verhindern!«
»Nach dem, was ich gehört habe, waren deine Worte eher aufwiegelnd als beruhigend«, sagte Venus.
»Dann hast du etwas Falsches gehört!«
Die beiden starrten sich in steinernem Schweigen an. Decker kam sich vor wie ein Kind, dessen Eltern sich um die Scheidung streiten. Die Minuten vertickten.
Schließlich sagte Venus: »Ich bin kein Treibhauspflänzchen, Pluto. Ich kann es nicht hinnehmen, dass man mich über Dinge, die meine Familie betreffen, im Ungewissen lässt! Besonders in einem Fall wie diesem. Andromeda ist mir ans Herz gewachsen. Ich liebe sie sehr.«
Pluto wollte etwas sagen, beschloss aber offenbar nachzugeben. »Wenn du dir die Hände schmutzig machen willst, gut. Ich wollte dir nur weiteren Kummer ersparen.«
»Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, auch wenn sie fehlgeleitet ist.« Venus wandte ihre Aufmerksamkeit Decker zu. »Ich verlasse mich darauf, dass Sie das Mädchen nach Hause zurückbringen. Hierher! Wohin sie gehört!« Sie fixierte ihn mit einem harten Blick. »Wenn Ihnen das nicht gelingt, kenne ich andere, die es können und tun werden.«
Auf illegale Weise. Leere Drohungen, oder hat sie ihre Quellen?
»Wissen Sie, wo sie sein könnte?«, fragte Decker.
»Nein. Asnikov wird sie irgendwo verstecken. Ihnen steht viel Arbeit bevor.«
»Für einen solchen Einsatz, wie Sie ihn verlangen, wäre es hilfreich, wenn wir Beweise für ein Verbrechen hätten«, meinte Decker.
Pluto mischte sich ein: »Das Mädchen wird vermisst …«
»Sie ist über achtzehn, Sir, sie kann kommen und gehen, wie es ihr passt.«
»Sie würde nie von hier fortgehen!«, sagte Venus.
»Woher wissen Sie das?«
»Sie ist gerne hier. Sie ist hier glücklich. Und sie hätte niemals die Kinder verlassen. Sie liebt die Kinder!«
»Hat sie eigene Kinder?«
Eine Männerstimme mischte sich ein. »Nein, sie hat keine Kinder. Sie unterrichtet Kinder.«
Das Trio drehte sich nach der Stimme um. Guru Bob.
Er sagte: »Sie unterrichtet die Teenager und kommt sehr gut mit ihnen aus. Wahrscheinlich weil sie selbst kaum älter ist.«
Pluto war beunruhigt. »Hast du nicht gesagt, du übernimmst ihre Klasse?«
»Er wollte, dass ich herkomme.« Bob deutete mit dem Daumen auf Decker. »Für heute habe ich die Teenager mit Terras Klasse zusammengelegt. Es sind ja nur sieben.«
»Sieben?«, wiederholte Venus. »Ich dachte, es wären acht. Ich bin mir sicher, dass es acht sind.«
Bobs Blick wurde unruhig. »Nein, sieben …«
»Nein, es sind ganz bestimmt acht. Vega, Rigel, Gammas beide Mädchen … Asa und …«
»Myna«, sagte Bob. »Sie war da.«
»Orion, Leo, Ursa …«, fuhr Venus fort.
»Sie waren alle da, Venus.«
»Nein. Es fehlt jemand!«, beharrte Venus. »O Gott, hat das
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