Dein fuer immer
meine Hand.
Ich versuchte, mich davon nicht beeindrucken zu lassen, bekam aber dennoch einen Kloß im Hals. »Cheschwan ?«, bohrte ich nach.
»Ich weiß nicht mehr als du. Ich habe den gefallenen Engeln klar und deutlich gesagt, dass ich mit diesem Krieg nichts zu tun haben will. Sie mögen mich nicht und halten den Mund, wenn ich in der Nähe bin. In nächster Zeit werde ich nicht gerade die beste Quelle sein, wenn es um die Aktivitäten der gefallenen Engel geht.« Er legte den Kopf in den Nacken, lehnte sich zurück und zog die Baseballkappe übers Gesicht. Beinahe erwartete ich, dass er anfing zu schnarchen, so müde sah er aus.
»Langen Tag gehabt ?«, fragte ich.
Er gab ein zustimmendes Knurren von sich. »Ich bin ein paar Hinweisen über Pepper nachgegangen in der Hoffnung, etwas Licht in die Sache mit seinem Erpresser zu bringen, bin aber nicht weitergekommen. Ich komme ja mit einer Menge Sachen klar, aber so ein unproduktiver Tag wie heute macht mich fertig.«
»Und das von dem Typen, der mich ständig davon zu überzeugen versucht, einen Tag mit ihm im Bett zu verbringen«, zog ich ihn auf, in der Hoffnung, die Stimmung etwas aufzulockern.
»Engelchen, das wäre ein überaus produktiver Tag.« Seine Worte waren spielerisch, aber seine Stimme hörte sich sehr erschöpft an.
»Könnte es sein, dass Dabria ihn erpresst ?«, fragte ich. »Neulich habe ich sie in der Gasse hinter dem Devil’s Handbag mit Pepper streiten sehen.«
Patch wurde still, während er über diese Neuigkeit nachdachte.
»Glaubst du nicht, das könnte möglich sein ?«, drängte ich.
»Dabria erpresst Pepper nicht.«
»Woher weißt du das ?« Es gefiel mir nicht, dass er kaum zwei Sekunden gebraucht hatte, um zu diesem Schluss zu kommen. Erpressung passte perfekt zu Dabria.
»Ich weiß es einfach. Wie war dein Tag ?«, fragte er und machte damit klar, dass er das nicht weiter begründen würde.
Ich erzählte ihm von Marcies Entschluss, bei uns einzuziehen, und darüber, wie meine Mutter ihr entgegengekommen war. Je länger ich redete, desto wütender wurde ich. »Da steckt mehr dahinter«, erklärte ich. »Mich quält dieses ungute Gefühl, Marcie könnte vermuten, dass ich weiß, wer ihren Dad umgebracht hat. Und bei uns einzuziehen ist ein Trick, um mich besser ausspionieren zu können.«
Patch legte die Hand auf meinen Oberschenkel, und eine Welle der Hoffnung überkam mich. Ich hasste es, wenn etwas zwischen uns stand. »Es gibt nur zwei Leute auf der Welt, die wissen, dass du Hank getötet hast, und das ist ein Geheimnis, das ich wenn nötig mit mir in die Hölle und wieder zurück nehmen werde. Niemand wird davon erfahren.«
»Danke, Patch«, sagte ich ernsthaft. »Es tut mir leid, wenn ich vorhin deine Gefühle verletzt habe. Es tut mir leid wegen Dante und diesem ganzen Schlamassel. Ich will nur wieder fühlen, dass ich dir nahe bin.«
Patch küsste meine Handfläche. Dann legte er sie auf sein Herz und hielt sie dort. Ich will dich auch nah bei mir, Engelchen, murmelte er in meinem Geist.
Ich kuschelte mich an ihn und legte meinen Kopf an seine Schulter. Ihn einfach nur zu berühren löste schon die Knoten in meinem Inneren. Den ganzen Tag hatte ich auf diesen Augenblick gewartet. Die Spannungen zwischen uns konnte ich ebenso wenig ertragen, wie von ihm getrennt zu sein. Eines Tages wird es nur noch dich und Patch geben, sagte ich zu mir selbst. Eines Tages entkommst du Cheschwan, dem Krieg, den gefallenen Engeln und den Nephilim. Eines Tages … nur noch wir beide.
»Ich habe etwas Interessantes herausgefunden«, sagte ich und erzählte Patch von Blakelys kleinem Bruder, dem Football-Star, und davon, dass Blakely kein Heimspiel verpasste.
Patch schob seine Kappe mit dem Zeigefinger hoch und sah mir in die Augen. »Gute Arbeit, Engelchen«, sagte er, offensichtlich beeindruckt.
»Was nun ?«, fragte ich.
»Freitagabend gehen wir zum Spiel.«
»Hast du keine Angst, dass wir Blakely verschrecken, wenn er uns sieht ?«
»Er wird nichts dabei finden, wenn du bei dem Spiel bist, und ich werde getarnt sein. Ich schnappe ihn mir und fahre mit ihm hoch zum Sebago Lake, zu einem Grundstück, das ich da habe. Da oben ist es leer um diese Jahreszeit. Schlecht für Blakely, gut für uns. Ich bringe ihn dazu, mir von den Prototypen zu erzählen, wo er sie herstellt, und wir werden einen Weg finden, sie unbrauchbar zu machen. Danach werde ich ihn ständig unter Beobachtung halten, und es wird Schluss sein mit seiner
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