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Demudis

Demudis

Titel: Demudis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Blankertz
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Erste Stunde (morgens).
    Reinbild: Äbtissin (gest. 780), Heilige, Tag: 13.2.
    Rippeln: Mittelhochdeutsche Umschreibung für geschlechtlich verkehren.
    Rolandswerth: Heute Nonnenwerth.
    Rosengasse: Heute Drususgasse.
    Sarazenen: Mittelalterlicher Sammelausdruck für Araber und Muslime.
    Schach: Die Regeln des mittelalterlichen Schachspiels waren etwas anders als heute. Zum Beispiel: Die Läufer (»Bischöfe«) zogen nur drei Felder, die Dame konnte wie der König nur ein Feld ziehen.
    Schwestern des freien Geistes: Siehe unter »Brüder und Schwestern des freien Geistes«.
    Schyssfeger: Säuberer von Kloaken und Abortgruben, ironisch auch »Goldgräber« genannt.
    Scriptorium: Schreibsaal im Kloster.
    Sext: Sechste Stunde (mittags).
    Siegfried von Westernburg († 1297): Kölner Erzbischof.
    Steinweg: Heute Hohe Straße. Wahrscheinlich die einzi ge gepflasterte Straße im mittelalterlichen Köln.
    Storchen: Mittelhochdeutsche Umschreibung für geschlechtlich verkehren.
    Terz: Dritte Stunde (vormittags).
    Theodora: Kaiserin von Griechenland (815-867), Heilige, Tag: 11.2.
    Theriak: Mittelalterliches Allheilmittel aus bis zu hundert verschiedenen Zutaten.
    Thomas von Aquin (1224-1274): Kölner Schüler des Albertus Magnus, dann größter scholastischer Philosoph an der Pariser Universität. Zunächst angefeindet (1277 wurden einige Sätze von ihm verurteilt, wie 1329 auch von Meister Eckhart), aber 1323 heilig gesprochen.
    Tonsur: Kreisrund kahl geschorene Stelle auf dem Hinterkopf katholischer Mönche als Zeichen ihrer Unterwerfung unter Gott.
    Tütelin: Mittelhochdeutsch für Brustwarze, weibliche Brust (Verkleinerungsform von Tut[t]en).
    Tutten: Mittelhochdeutsch für weibliche Brust.
    Ursula († 451): Heilige. Der Legende nach versagte sich das junge, achtjährige Mädchen (»Jungfrau«) dem Hunnenkönig Attila während seiner Belagerung von Köln und wurde von ihm als Strafe dafür zusammen mit elftausend weiteren sie begleitenden Jungfrauen getötet.
    Verschnittener: Mittelalterliche Umschreibung für Kastrat.
    Vrisintor: Heute Friesentor.
    Weib: Im Mittelhochdeutschen ohne jede negative Wertung, meist war eine Frau gemeint, die schon verheiratet ist und Kinder hat. »Frau« war ein niederer Titel bzw. eine ehrerbietige Anrede.
    Weltgeistliche, -klerus: Nicht in klösterlicher Gemeinschaft lebende Geistliche mit Zuständigkeit für die Seelsorge der weltlichen Gemeinden. Einnahmequelle (»Pfründe«) waren die Gebühren für seelsorgerische Leistungen, auf die die Weltgeistlichen Abgaben an höhere Hierarchieebenen leisten mussten (gleichsam als Gegengabe für die Zurverfügungstellung der Pfründe).
    Wertzlin (an der Brust): Mittelhochdeutsch für Brustwarze.
    Wirklichkeit: Ein von Meister Eckhart bzw. dem Kreis um ihn im 14. Jahrhundert geprägter Begriff.
    Wurpilpforte: Heute Kattenbug.
    Zabel: Mittelhochdeutsch für Spiel.
    Zisterzienser: Ein vom Benediktinerabt Robert von Molesme († 1110) gegründeter Orden, der eine besonders scharfe Fassung des Armutsgebotes befolgte (u.a. dürfe auch die Ausstattung von Kirche und Kloster keinen reichen Schmuck enthalten).
     
    Hinweise: Die Formulierungen der »Brautmystik« (Vereinigung mit Jesus) stützen sich vor allem auf Mechthild von Magdeburg (Begine, ab 1270 Nonne, 1207-1282), Mechthild von Hackeborn (Nonne, 1241-1299) und Gertrud die Große von Helfa (Nonne, 1256-1303). Die Kapitelüberschriften sind an Gertruds Buch »Gesandter der göttlichen Liebe« angelehnt, die Zitate Mechthild von Magdeburgs Buch »Das fließende Licht der Gottheit« entnommen. – Die innere Zerrissenheit von Abt Hanß ist stark von Augustins »Bekenntnissen« geprägt. – Die Schriften von Meister Eckhart liegen in verschiedenen Ausgaben vor. Viele sind auch im Internet publiziert ebenso sein öffentlicher Protest gegen die Inquisitionsanklage sowie die Bulle »In agro dominico« unter: www.eckhart.de .

 
Nachwort
     
    In der El-Arab-Trilogie (»Die Konkubine des Erzbischofs«, »Die stumme Sünde«, »Credo«) habe ich im Rahmen der jeweiligen Kriminalhandlung zwischen den Zeilen der Geschichte gelesen. Die Vertreter einer vernünftigen und toleranten Haltung zum Körper und zum irdischen Dasein sollten eine Stimme bekommen, weil in der Geschichtsschreibung zu stark der Eindruck erzeugt wird, als erschöpfe sich die Kirche im Kampf gegen die Versuchungen des Leibes. Die Stimme der Vernunft kommt uns heute, selbst wenn wir sie im Mittelalter nicht vermuten, allerdings vertraut

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