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Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House

Titel: Denn nie bist du allein - Crombie, D: Denn nie bist du allein - In a Dark House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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haben weit über fünfzig Volumenprozent Alkohol. Hier, nehmen Sie ein bisschen Wasser.«
    Diesmal nahm sie an und schenkte sich einen ordentlichen Schuss ein, um dann ganz vorsichtig ein kleines Schlückchen zu probieren. »So, habe ich damit jetzt irgendeine Initiationsprüfung bestanden?«, fragte sie und starrte die beiden finster an.
    »Ja, und mit Bravour«, sagte Cullen. »Das ist ja hier schließlich nicht der Hellfire Club.«
    Sie wusste nicht recht, ob es am Whisky lag oder an der Erkenntnis, dass sie sich unmöglich noch mehr blamieren konnte, als sie es ohnehin schon getan hatte; jedenfalls spürte Maura, wie eine angenehme Wärme durch ihre Glieder strömte und ihre verkrampften Muskeln sich entspannten.
    »Also.« Kincaid setzte sein Glas ab und beugte sich vor. »Kate Ling hat mich vorhin angerufen, als ich an der Theke war. Sie hat die Autopsie für neun Uhr morgen früh angesetzt, im St. Thomas. Wir sollen uns in der Leichenhalle mit ihr treffen. Danach werden wir immerhin ein bisschen klüger sein. Maura, haben Sie noch nichts von der Vermisstenabteilung gehört?«
    »Vor einer Stunde jedenfalls noch nicht.«
    Er runzelte die Stirn. »Dann haben sie Gemmas Meldung wohl noch nicht bearbeitet – entweder das, oder sie haben vergessen, sie an Ihr Dezernat weiterzuleiten.«
    Cullen schien überrascht. »Gemmas Meldung?«
    »Ich bin noch nicht dazu gekommen, es Ihnen zu sagen«, erklärte Kincaid und warf Maura einen Blick zu, der sie einschließen sollte. »Und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob es für unseren Fall relevant ist. Die Frau meines Cousins ist anglikanische Priesterin und betreut vorübergehend einen Pfarrbezirk drüben in Southwark. Sie hat heute Mittag Gemma angerufen und sie wegen einer Frau aus ihrer Pfarrgemeinde um
Rat gefragt, deren Mitbewohnerin über Nacht verschwunden ist. Deshalb war Gemma heute in Southwark. Sie hat mit der Frau gesprochen und sie dazu überredet, eine Vermisstenanzeige aufzugeben.«
    Cullen gestikulierte so heftig, dass ein paar Tropfen Whisky über den Rand seines Glases schwappten. »Aber das ist ja …«
    »Gemma sagte auch, sie habe den Eindruck, dass die Frau freiwillig ihre Zelte abgebrochen haben könnte. Anscheinend hat sie sich irgendwann in der Nacht aus dem Haus geschlichen – zu einer Zeit, als unser Opfer möglicherweise schon tot war -, und es kann auch sein, dass sie persönliche Gegenstände mitgenommen hat, eine Reisetasche vielleicht. Nichts dergleichen wurde am Tatort gefunden.« Er unterbrach seine Ausführungen, um an seinem Whiskyglas zu nippen. »Ich dachte, wir sollten vielleicht besser warten, bis wir ein wenig mehr über das Opfer wissen, ehe wir die Sache weiterverfolgen.«
    »Wie ist der Name der Frau?« Maura zog ihr Notizbuch aus der Tasche und musste zu ihrer Überraschung feststellen, dass sie Probleme hatte, den Stift richtig zu halten.
    »Elaine Holland. Mitte dreißig, weiß. Wohnhaft in der Ufford Street, arbeitet im Guy’s Hospital. – Aber im Augenblick mache ich mir mehr Gedanken um Michael Yarwood und seinen Vorarbeiter. Ich wüsste gerne, ob ihre Alibis wasserdicht sind.«
    »Ich habe Birmingham gebeten, jemanden zu Yarwoods Hotel zu schicken, um seine Angaben zu überprüfen«, sagte Maura, die dankbar war, dass sie ihre Notizen zur Hand hatte. »Und ich habe einen Detective Constable von unserem Revier losgeschickt, der sich um Spender kümmern soll.«
    »Was wissen Sie über Yarwood?«, fragte Kincaid.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Nur das, was Sie selbst auch in der Zeitung gelesen oder im Fernsehen gesehen haben. Ich bin
ihm heute zum ersten Mal persönlich begegnet, aber mir ist auch noch nie irgendetwas Anrüchiges über ihn zu Ohren gekommen. Scheint ganz in Ordnung zu sein, der Mann. Ich glaube, er ist geschieden und hat eine Tochter von Anfang zwanzig. Er hat als ganz junger Bursche mit einer eigenen Flotte von Lieferwagen angefangen, bevor er dann in die Politik ging. Soviel ich weiß, ist dieses Lagerhaus sein erster Ausflug ins Immobiliengeschäft.«
    »Er kam mir auch nicht vor wie der klassische Versicherungsbetrüger«, meinte Kincaid nachdenklich, während er den Rest seines Whiskys im Glas schwenkte. »Und ich denke, er war ehrlich betroffen über den Verlust seines Gebäudes, aber er wirkte auch nervös. Ich wüsste gerne, warum.«
    »Sie glauben, es war mehr als nur die Gewissheit, dass die Presse sich wie die Haie auf ihn stürzen würde?«, fragte Cullen.
    »Yarwood hatte in seiner

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