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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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diagnostiziert wurde, war offenbar nur vorgetäuscht, Sir.«
    »Und?«
    »Als wir nach dem Grund für seinen dringenden Rückkehrwunsch gefragt haben, hat er geantwortet, Lieutenant Carpenter habe ihn dazu aufgefordert, Sir.«
    Seward erstarrte, dann hob er langsam den Kopf.
    »Augenblick«, sagte er in die Gegensprechanlage, bevor er Jamie mit eisigem Blick fixierte. Aus seiner Miene sprach unbeschreibliche Enttäuschung. »Jamie«, fuhr er bedrohlich fort, »möchten Sie mir etwas erzählen?«
    Jamie holte tief Luft. »Sir, ich möchte Ihnen nichts erzählen …«
    »Ich will wissen, was Sie getan haben!«, blaffte Seward.
    Der Teenager schluckte laut, dann begann er zu reden.
    Jamie wartete auf dem Flur vor dem Krankenrevier, lehnte an der Wand und versuchte, ungezwungen zu wirken. Er hielt den Kopf gesenkt und gab vor, in einem Ordner zu blättern, aber insgeheim beobachtete er die etwa vierzig Meter von ihm entfernte zweiflüglige Tür.
    Er hatte Matt Browning nicht mehr besuchen dürfen, seit der Junge aus dem Koma erwacht war. Der OP im rückwärtigen Teil des Krankenreviers war abgesperrt und der Junge rigoros isoliert worden; nur sein Arzt und eine Krankenschwester durften zu ihm, und beide durften mit ihrem Patienten nur über medizinische Dinge reden.
    Jamie verstand den Zweck dieses strengen Regimes: Matt lag inmitten der geheimsten staatlichen Einrichtung des Landes und konnte nur dann irgendwann nach Hause entlassen werden, wenn er nichts sah oder hörte, was ihn zu einem Sicherheitsrisiko machte. Dieser Kurs mochte richtig sein, aber Jamie war das egal; er fühlte sich dem Jungen, mit dem er noch nie gesprochen hatte, eigenartig verbunden.
    Matts Leben hatte sich an demselben Tag wie seines für immer verändert, und in den darauffolgenden dunklen Nächten, in denen Jamie gegen die Schrecken, die ihn zu verschlingen drohten, angekämpft hatte, hatte er Trost bei dem bewusstlosen Jungen gesucht, an dessen Krankenbett er regelmäßig gesessen hatte. Er hatte Matt erzählt, was er durchmachte, und war froh gewesen, einen Zuhörer zu haben, der außerstande war, ihn zu belügen oder zu manipulieren.
    Allerdings steckte dahinter mehr als nur das. Jamie war kaum eine Stunde im Ring gewesen, als Matt schwer verletzt eingeliefert worden war, nachdem Larissa ihm in seinem kleinen Vorortgarten die Kehle durchgebissen hatte. Das war nicht Larissas Absicht gewesen; sie behauptete sogar, sich nicht einmal daran erinnern zu können, und Jamie glaubte ihr; dies war nur eines der vielen Dinge, wegen denen die Vampirin ein schlechtes Gewissen hatte – und weshalb sie sich geweigert hatte, ihm zu helfen, als er ihr seinen Plan erklärt hatte.
    Aber ob unabsichtlich oder nicht, sie hatte Matt beinahe umgebracht, und der Anblick des blassen, schwer verletzten Jungen in jener Nacht im Hangar war für Jamie eine eindrücklichere Warnung gewesen als alles, was er später in der Ausbildung gehört hatte. Matt war der mit knapper Not davongekommene Beweis dafür gewesen, dass Jamie kein Spiel, kein Abenteuer, sondern ein Kampf auf Leben und Tod bevorstand.
    Seit Matt aus dem Koma erwacht war, hatte Jamie bei Admiral Seward mehrmals um Besuchserlaubnis gebeten, bis der Direktor ihm gedroht hatte, ihn auf die Inaktivenliste zu setzen. Jamie hatte nicht wieder gefragt, aber auch nicht aufgegeben; er hatte begonnen, die um Matt herum eingerichteten Absperrmaßnahmen zu analysieren, und nach gut einer Woche eine Lücke entdeckt, die er nutzen konnte.
    Jeden Abend gab es eine Lücke – manchmal bis zu sechs Minuten, öfters nur drei Minuten lang –, in der Matt allein war; das passierte beim Schichtwechsel um 20 Uhr, wenn der diensthabende Arzt in sein Büro ging, um Admiral Seward seinen aktualisierten Bericht zu schicken. Sein Büro lag am anderen Ende des Korridors in der Nähe der Aufzüge, und er war immer mindestens zehn Minuten lang fort.
    Das Problem war der Agent, der vor dem Eingang des Krankenreviers Wache hielt; in Jamies ganzer Beobachtungszeit war der dort sitzende Posten nur einmal wirklich abgelöst worden; an allen übrigen Abenden verschwand er um Punkt 20 Uhr mit dem Arzt, bevor seine Ablösung kam. Das war eindeutig vorschriftswidrig, und Jamie hätte diesen Verstoß Major Turner, dem Sicherheitsoffizier, melden müssen. Stattdessen behielt er ihn für sich selbst und wartete auf eine Chance, seinen Plan in die Tat umsetzen zu können.
    Jetzt war es so weit.
    Jamie sah auf seine Armbanduhr, die dreißig

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