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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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Sekunden vor 20 Uhr anzeigte. Er klappte sein Helmvisier herunter, nicht weit genug, um verdächtig zu wirken, aber doch genug, dass er nicht auf den ersten Blick zu erkennen sein würde, und wartete. Dann hörte er Luft zischen, als die Tür des Krankenreviers aufging, und zwei durch den Korridor hallende Stimmen, die rasch leiser wurden, als die beiden Männer sich rasch von ihm entfernten.
    Präzise wie ein Uhrwerk, sagte er sich und grinste.
    Er hob den Kopf etwas höher und sah den Arzt in seinem Dienstzimmer verschwinden. Der Agent kehrte ihm den Rücken zu, während er auf den Aufzug wartete. Dies war der kritische Augenblick: Ging die Kabinentür jetzt auf und ließ die Ablösung sehen, wäre sein Vorhaben gescheitert. Er spürte, wie sein Puls sich beschleunigte, als zu hören war, wie der Aufzug bremste.
    Die Tür glitt auf und gab den Blick in eine leere Kabine frei. Der Agent trat hinein, dann drehte er sich nach dem Korridor um, und Jamie empfand jähe Panik, als ihre Blicke sich sekundenlang zu begegnen schienen. Aber der Gesichtsausdruck des Mannes blieb unverändert; die Aufzugtür schloss sich und ließ den Teenager allein auf dem Korridor zurück.
    Jamie setzte sich sofort in Richtung Krankenrevier in Bewegung. Er erreichte die Tür, atmete tief durch, stieß sie auf und trat rasch ein. Die links und rechts an den Wänden stehenden Betten standen leer; diese Tatsache hatte James als Erstes verifiziert, indem er sich in der Cafeteria mit einer der Krankenschwestern unterhalten hatte. Die Tür mit der Bezeichnung OP in der Rückwand des Raums war geschlossen, der neben ihr stehende Stuhl leer.
    Aber nicht lange, dachte er. Beeil dich!
    Er durchquerte den großen Raum, drückte die Klinke hinab und öffnete die Tür des Operationssaals. Matt Browning sah in seinem Bett liegend auf; er langweilte sich sichtlich sehr, aber als er die dunkle Gestalt hereinkommen sah, riss er die Augen auf.
    »Wer …«, begann er, aber Jamie fiel ihm ins Wort.
    »Nicht so laut«, flüsterte er. »Ich dürfte gar nicht hier sein. Wenn sie mich schnappen, wär das wirklich schlecht für uns beide.«
    »Wer …«
    »Ich heiße Jamie. Jamie Carpenter.«
    »Was willst du?«
    Jamie machte eine Pause. Er wusste plötzlich nicht mehr recht, warum es ihm so wichtig erschienen war, diesen Jungen wiederzusehen. »Ich will gar nichts«, sagte er schließlich. »Was willst du ?«
    »Ich will nach Hause«, sagte Matt sofort.
    »Das kann ich mir denken«, sagte Jamie. »Haben sie dir erzählt, was dir zugestoßen ist?«
    »Halbwegs. Ich soll einen Unfall gehabt haben. Aber ich kann mich an nichts erinnern.«
    »Das habe ich gehört. Wie groß ist deine Gedächtnislücke?«
    Matt spannte ganz leicht die Schultern an. Eine kaum erkennbare Bewegung, aber Jamie sah sie trotzdem.
    »Ich weiß noch, wie ich an meinem Schreibtisch gearbeitet habe«, sagte Matt. »Das muss am Spätnachmittag oder frühen Abend gewesen sein. Dann bin ich hier aufgewacht. Alles dazwischen ist weg.«
    Jamie musterte den Jungen sekundenlang forschend, dann beugte er sich zu ihm hinunter. »Das glaube ich dir nicht«, flüsterte er, dann lächelte er.
    Matt bekam große Augen. »Wie meinst du das?«, fragte er mit zitternder Stimme.
    »Genau wie ich’s gesagt habe«, antwortete Jamie. »Ich halte dich für einen brillanten Lügner oder ein Naturtalent von Schauspieler. Weil ich glaube, dass du sehr genau weißt, was dir zugestoßen ist. Und in meinem Beruf glaubt man selten, was andere einem erzählen.«
    »Du jagst also Vampire?«, fragte Matt, dessen Gesicht und Schultern entspannt wirkten, als er jetzt sogar schwach lächelte.
    Jamie starrte ihn an, dann grinste er. »Ich hab’s gewusst!«, sagte er. »Ich hab gewusst, dass du’s weißt. Warum hast du gelogen?«
    »Weil ich nicht wusste, was sie mit mir machen würden, wenn sie’s erfahren«, antwortete Matt.
    »Clever«, sagte Jamie. »Du wirst morgen entlassen, haben sie dir das gesagt?«
    »Nein«, sagte Matt. »Sie erzählen mir möglichst wenig.«
    »Das ist Vorschrift«, erklärte Jamie ihm noch immer flüsternd. »Du darfst möglichst wenig erfahren, was dich nach deiner Entlassung zu einem Sicherheitsrisiko machen könnte. Wenn du deine Eltern wiedersehen willst, musst du bei deiner bisherigen Geschichte bleiben.«
    »Bist du gekommen, um mir das zu erzählen?«, fragte Matt stirnrunzelnd. »Das habe ich ohnehin schon gemacht. Weshalb bist du hier?«
    »Ich habe dich einmal besucht, als du noch im

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