Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)
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Nicht schnell genug, dachte er . Nicht entfernt schnell genug.
Der Direktor steckte das Gerät wieder ein und bahnte sich auf der Suche nach Valeri Rusmanov einen Weg durchs Chaos.
Shaun Turner entdeckte Kate durch eine Lücke im Kampfgetümmel und rannte zu ihr. Als er sie am Arm packte, warf sie sich herum und hob ihren Metallpflock. Er fing ihn ab, bevor sie ihn pfählen konnte.
»Komm mit!«, rief er. »Wir müssen sie von der Seite angreifen!«
Sie nickte, dann folgte sie Shaun, als er sich zwischen knurrenden Vampiren und schwarz uniformierten Agenten hindurchschlängelte. Um sie herum tobten wilde Kämpfe; ratternde Feuerstöße und das Knallen von T-Bones und Sternwerfern mischte sich mit gellenden Schmerzensschreien und kehligen Lustlauten, als die Vampire wieder und wieder angriffen. Etwas schlug links vor ihr auf, und Kate sah kurz hinüber. Sie wünschte sich sofort, sie hätte es nicht getan; auf dem Vorfeld lag der blutende Rumpf einer arm- und beinlosen Agentin, deren Gesicht eine von unsäglichem Schmerz verzerrte Maske war.
Dann erreichten sie den Rand der Landebahn, und Shaun warf ihr einen der beiden Sternwerfer zu, die er getragen hatte. Mit dieser schweren Waffe hatte Kate noch nie geschossen, aber das machte ihr keine Sorge; ihre ganze Sorge galt den Agenten, die dringend Hilfe brauchten. Shaun und sie ließen sich außerhalb des Epizentrums der Schlacht auf ein Knie nieder und begannen, Schuss auf Schuss in die dichte Masse von Vampiren abzugeben.
Valeri schwebte über dem Massaker, das seine Streitmacht anrichtete, und wartete auf den Sieg.
Obwohl der Widerstand der Männer und Frauen von Schwarzlicht weit heftiger als erwartet war und ihn schon mehr Soldaten gekostet hatte, als er berechnet hatte, war der Sieg nur eine Frage der Zeit. Für jeden Vampir, den die schwarz Uniformierten vernichteten, verloren sie mindestens einen der Ihren. Mindestens ein Viertel der Agenten, vielleicht sogar mehr, waren bereits gefallen; binnen Minuten würde die zahlenmäßige Übermacht der Vampire sie überwältigen, womit sein Auftrag ausgeführt war.
Auf der Suche nach dem feindlichen Heerführer schwebte er träge über dem Schlachtfeld hin und her; er hielt es nicht für nötig, selbst in den Kampf einzugreifen, sondern versuchte, Admiral Seward aufzuspüren. Das war schwierig; in den schlichten schwarzen Uniformen sahen alle Agenten gleich aus, sodass Valeri nicht wusste, wie er den Gesuchten finden sollte. Er beschrieb einen langsamen Kreis, dann machte er halt; von Admiral Seward war weiterhin nichts zu sehen, aber seine scharfen Augen zeigten ihm etwas anderes, das ihn interessierte. Er begann langsam zu sinken, hielt lautlos auf sein ahnungsloses Ziel zu.
Larissa spurtete schneller übers Vorfeld, als ein menschliches Auge ihr hätte folgen können, und fetzte einem jugendlichen Vampir, der sich in Cal Holmwoods Nacken verbeißen wollte, mit einem Prankenhieb den Kopf weg. Sie hatte beobachtet, wie der Vampir sich von hinten an den Colonel anschlich, der eben eine unmäßig dicke Vampirin gepfählt hatte, die mit einem Blutschwall zerplatzte, der einen Swimmingpool hätte füllen können. Dadurch war Holmwood vorübergehend abgelenkt gewesen, und der junge Vampir hatte seine Chance gesehen.
Aber Larissa, die jetzt so schnell war, dass es sie fast selbst erschreckte, war ihm zuvorgekommen; sein Kopf holperte noch über den Asphalt, als sie ihren Metallpflock in seinen kopflosen Körper stieß und ihn vernichtete. Colonel Holmwood bedankte sich nicht einmal; er nickte nur kurz und hastete wieder ins Gefecht. Als Larissa ihm nachsah, krachte etwas Schweres gegen ihren Nacken, sodass sie der Länge nach hinschlug und benommen liegen blieb.
Sie lag sekundenlang still, konnte sich nicht bewegen.
Der Schlag hatte sich angefühlt, als sei sie von einem Auto angefahren worden; Larissa hatte nie etwas Ähnliches gefühlt, nicht einmal als Alexandru sie fast totgeschlagen hatte. Sie hörte sich unwillkürlich laut stöhnen und wälzte sich langsam auf den Rücken.
Über ihr stand mit völlig ausdrucksloser Miene Valeri Rusmanov.
Der zweitälteste Vampir der Welt war riesig, fast so breit wie hoch, und trug einen langen grauen Militärmantel. Auf seinem Gesicht stand ein angewiderter Ausdruck, als er sie jetzt anstarrte.
»Du bist die Verräterin, von der sie erzählen«, sagte er. Das war keine Frage. »Du bist die eine, vor der sie Angst haben, weil du
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