Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)
anderen Vampir schlang und ihm seinen Metallpflock in den Rücken rammte. Auch dieser zerplatzte in einer Wolke aus Flüssigkeit und Fäulnisgeruch, und Jack torkelte rückwärts, als das Ding, das er umklammert gehalten hatte, zu existieren aufhörte.
Hinter ihm knurrte ein Vampir siegesgewiss, sodass seine Reißzähne im Scheinwerferlicht der Aristeia glitzerten, als er nach Jacks Schultern griff. Shaun, dessen Gehirn mit derselben eisigen Präzision arbeitete wie das seines Vaters, zögerte keinen Augenblick; er zog seine Glock 17 und feuerte wie ein Revolverheld im Wilden Westen aus der Hüfte. Die Geschosse rissen dem Vampir die Schädeldecke über den Augenbrauen weg, und er brach auf dem Kai zusammen, verdrehte die Augen und krallte in einer Reflexbewegung mit den Händen ins Leere, während sein Gehirn in Stücken auf dem kalten Beton lag. Jack blieb im Gleichgewicht, warf sich herum, stieß dem sich windenden Vampir seinen Pflock in die Brust und sprang dann zurück, als der Liegende explodierte.
Shaun beobachtete seinen Teamführer stolz; Jack und er hatten schon so viele Kämpfe gemeinsam bestanden, in so vielen Schlachten in den abgelegensten Weltgegenden gekämpft, und es gab keinen, den Shaun lieber neben sich gehabt hätte. Dann ahnte er eine Bewegung hinter sich und merkte, dass er angegriffen wurde.
Er warf sich nach vorn, um von dem Angreifer wegzukommen, drehte sich dabei um und sah das von Hass verzerrte Gesicht eines Vampirs kaum eine Armlänge von sich entfernt. Dieser war ein Mann Mitte fünfzig, der einen dunkelblauen Anzug mit Krawatte trug, und Shaun hatte kaum Zeit, sich zu überlegen, wie ähnlich er dem Hausmeister sah, den er im Internat so gehasst hatte. Der Vampir grapschte nach ihm, seine Hand war nur Zentimeter von Shauns Brust entfernt, seine Augen glühten blutrot, und seine großen spitzen Reißzähne tropften vor Gier. Shaun wollte die Glock hochreißen, aber er wusste, dass er’s nicht schaffen würde, den nach ihm greifenden Vampir zu stoppen.
»Runter!«
Das war Angelas ruhige, gelassene Stimme, die er in seinem Helm hörte. Gleichzeitig war ein lauter Knall zu hören, den er aus langjähriger Erfahrung kannte. Er warf die Beine nach vorn und ließ sich auf den Betonkai plumpsen.
Eine Zehntelsekunde lang wirkte der Vampir verwirrt, als er Shaun beobachtete, der sich auf bizarre Weise zu ergeben schien. Dann durchschlug der Metallpflock aus Angelas T-Bone seine Brust, und der Vampir zerplatzte genau über dem Agenten in einer schäumenden Wolke aus Blut, Fleisch und Knochen, die auf Shaun Turner herabregnete. Der Pflock surrte an seinem Draht in den pneumatischen Werfer zurück, als Angela neben den Liegenden trat. Sie klappte ihr Visier hoch und drohte ihm lächelnd mit dem Finger.
»Böser Junge«, sagte sie und zog ihn hoch. »Nach hinten musst du selbst sichern, Shaun. Ich kann dich nicht jedes Mal raushauen.«
»Verpiss dich«, sagte er milde, dann lächelte er seiner Teamkameradin zu.
Jack Williams erschien neben ihnen. Als er kurz das Visier hochklappte, waren seine Pupillen vor Aufregung stark vergrößert.
»Ich habe alle gepfählt, die du in Brand gesetzt hast«, berichtete er. »Kommt, wir wollen Jamies Team helfen.«
Angela sah über den Kai zu Team G-17 hinüber.
»Das kommt gut allein zurecht, glaub ich«, sagte sie erneut lächelnd.
Kate rannte vorwärts, zog dabei den Metallpflock aus ihrem Koppel. Jamie hielt mit ihr Schritt, hatte die MP5 in einer Hand und den Metallpflock in der anderen. Sie erreichten die drei laut jammernden Vampire, die Kate umgemäht hatte, und pfählten sie, ohne sie eines zweiten Blickes zu würdigen. Dann waren sie sofort wieder in Bewegung und hielten auf Larissa zu.
Drei weitere Vampire fielen vor ihnen vom Himmel – aus Wunden blutend, die von einem Raubtier hätten stammen können. Kate kam schlitternd zum Stehen.
»Lauf weiter!«, forderte sie Jamie auf. »Ich räume hier auf.«
Jamie nickte und spurtete hinter Larissa her, die wieder auf dem Boden war und hinter dem nächsten Lastwagen Deckung gesucht hatte. Hinter sich hörte er drei erstickte Schreie und spürte drei kurze Druckwellen, als Kate die von Larissa übel zugerichteten Vampire pfählte. Sekunden später war sie wieder neben ihm: vor Anstrengung keuchend, ihre Uniform mit Blut bespritzt.
»Wie viele sind noch übrig?«, fragte Jamie.
Larissa klappte das Helmvisier hoch, sog prüfend die Luft ein. Ihre Augen leuchteten blutrot, und die Reißzähne
Weitere Kostenlose Bücher