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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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mir erzählen, was passiert ist?«
    »Ich würde es lieber downloaden lassen.«
    »Du hast das Recht, den Download zu verweigern.«
    »Ich habe nichts zu verbergen.«
    »Hab ich auch nicht gesagt. Aber das Gesetz sagt, ich muss dich über deine Rechte aufklären.«
    »Ich bin auf Bewährung«, sagte ich. »Dachte, ich hätte keine Rechte. Egal, ich hab hier schon eine Stunde und neun Minuten mit Rumstehen verschwendet.«
    »Musst du noch wo hin, Mack?«
    Ich machte mir nicht die Mühe zu lügen. Sanchez merkte es immer. Vielleicht hätte ich seine Ohren nach einem Gehörverstärker checken sollen, aber ich bezweifelte, dass es so einfach war. Er war einfach ein verdammt guter Cop.
    »Es gibt nicht viel zu erzählen. Jemand hat versucht, mich zu verschrotten«, antwortete ich.
    Er sah den Flur entlang zu den Männern in orangefarbenen Anzügen und den schlaksigen forensischen Drohnen, die Beweise sicherten. »Haben eine Riesensauerei angerichtet, was?«
    »Ich geh nicht so leicht zu Schrott.«
    »Das ist mir klar.« Sanchez nahm seinen Hut ab, während er seine Gedanken ordnete. »Glaubst du, es hat was mit Megalith zu tun?«
    Ich zuckte die Achseln. »Das bezweifle ich. Das waren hochentwickelte Drohnen, aber so hochentwickelt auch wieder nicht. Der Professor sitzt im Knast, oder nicht?«
    »Jau. Hab's gerade gecheckt. Immer noch hübsch und kuschelig in Moriarty verstaut.«
    Die Moriarty-Anstalt für kriminell Erfinderische war die kalte, dunkle Kiste, in der sie all die großen genialen Bösewichte wegsperrten. Das ausgewiesene Ziel war die Rehabilitierung von begabten, aber fehlgeleiteten Intellekten. Bisher hatte es nicht funktioniert. Eine Menge gefährlicher Geister waren in dieser Kiste zusammengepfercht, aber nur Megalith hegte einen Groll gegen mich. Dass der Professor hinter Schloss und Riegel saß, bedeutete noch nicht, dass er nicht trotzdem nichts Gutes im Schilde führen konnte.
    »Der Professor kennt meine Spezifikationen, Sanchez. Wenn er jemanden geschickt hätte, um mich abzumurksen, hätte ich ein paar mehr Dellen im Gehäuse.«
    »Ja, das habe ich mir auch gedacht. Und, hast du dir irgendwelche neuen Feinde gemacht?«
    Nur einer kam mir in den Sinn: Vierarm. Er wusste, ich konnte ihn identifizieren, also kam er vorbei und ließ ein paar Schlägerrobos da, um mich zu verschrotten, meine Speichermatrix herauszuholen und sie unrettbar zu verbrennen. Nur dass Vierarm nicht gewusst hatte, wie dickfellig ich war.
    »Ergibt Sinn«, sagte Sanchez. »Wir drucken eine Hardcopy von seiner Visage aus, wenn wir den Rest deiner Aussage downloaden.«
    »Ihr müsst diesen Kerl finden«, sagte ich. »Er hat etwas mit Julie und den Kindern angestellt.«
    »Irgendwelche Beweise?«
    Ich reichte ihm Aprils Zeichnung. Sanchez besah sich fünf Sekunden lang die handgeschriebene Bitte auf der Rückseite. »Ich lasse Fotos von der Familie zusammen mit denen von Vierarm verteilen.«
    »Das ist alles?«
    Er zog an seiner Zigarette. »Was kann ich sonst noch tun, Mack? Das ist nicht meine Abteilung. Und diese Stadt hat größere Probleme als eine einzelne vermisste Familie. Du weißt nicht mal, ob sie vermisst sind. Ich überprüfe das, aber ich glaube nicht, dass bis jetzt eine Meldung eingegangen ist.«
    »Und wenn du es tust?«, fragte ich. »Wenn jemand es endlich zur Kenntnis nimmt, was passiert dann?«
    »Es gibt Vorgehensweisen, Mack.«
    »Ja, ich weiß. Ein Bericht wird aufgenommen. Namen werden aufgelistet.« Mein Vokalisierer spuckte das letzte Wort förmlich aus: »Vorgehensweisen.«
    Auf seinem pelzigen Gesicht erschien ein Ausdruck, als wolle er zwar widersprechen, könne aber nicht.
    »Entschuldige, Sanchez, ich weiß, es ist nicht deine Schuld. Du bist nur ein Cop.«
    »Vergiss es.« Er setzte seinen Hut wieder auf, als sich eine forensische Drohne näherte. »Gib der Einheit deinen Download, wenn du so weit bist.« Sanchez warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus. Seine Taschendrohne erschien und saugte mit einem befriedigten Piepsen auch noch das letzte Krümelchen Asche auf, bevor sie zurück in Sanchez' Tasche schwebte. »Mach dir deswegen keine Sorgen, Mack. Sobald der Download deine Aussage bestätigt hat, werde ich das Ganze mit dem Think Tank klären. Sollte kein Problem sein.«
    Um mich machte ich mir auch keine Sorgen, und Sanchez merkte es.
    »Entspann dich. Ich bin sicher, sie sind unterwegs, auf Familienbesuch oder so was. Sie werden schon früh genug wieder auftauchen.«
    »Ja, klar,

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