Der Azteke
zurückbringen.«
Von diesem Vorschlag hielt unsere Mutter nicht viel, und so zeterte sie noch lange weiter fort, doch blieb ihr gar nichts anderes übrig, als uns schließlich ziehen zu lassen. Beide verließen wir das Haus mit einem dickbauchigen Henkelkrug in jeder Hand, die wir jedoch bei der ersten Gelegenheit auf dem Boden absetzten.
Zuletzt habe ich Tzitzitlíni als in der ersten Blüte ihres knospenden Frauentums stehend beschrieben; jetzt war sie voll erblüht, hatten ihre Hüften und ihr Gesäß sich zu vollen anmutigen weiblichen Rundungen entwickelt. Jede ihrer Brüste quoll über meine Hände hinweg, mit denen ich sie umfaßt hielt. Ihre Brustwarzen stellten sich steiler auf als zuvor, der Hof hatte sich vergrößert und war von dunklerer Farbe, einem schimmernden Rotbraun, das sich von der ihn umgebenden Haut wunderschön abhob. Außerdem war Tzitzi womöglich noch rascher erregt als zuvor und heißblütiger in ihren Reaktionen und Bewegungen. In dem kurzen Zwischenspiel, das wir uns zwischen Haus und Quelle gestatteten, erreichte sie mindestens dreimal den Höhepunkt. Ihre größer gewordene Fähigkeit zur Leidenschaft sowie ihre merklich fortgeschrittene körperliche Reife gaben mir einen ersten Hinweis auf eine Voraussetzung dafür, und meine Erfahrungen mit anderen Frauen in späteren Jahren haben dies immer wieder bestätigt. Daher betrachte ich es nicht als eine Vermutung, sondern als etwas Erwiesenes, bei dem es um folgendes geht:
Die Sinnlichkeit einer Frau steht in direktem Verhältnis zur Größe und der dunklen Färbung ihres Brustwarzenhofes. Mag sie auch im Gesicht noch so schön sein und von verlockender Wohlgestalt; und gleichgültig, wie willfährig oder zurückhaltend sie sich auch gibt. Diese Dinge können irreführend sein, ja, sogar bewußt von ihr eingesetzt werden. Gleichwohl – einen verläßlichen Hinweis auf die Sinnlichkeit ihres Wesens gibt es. Eine Frau mit großen und dunklen Höfen um ihre Brustwarzen ist unweigerlich heißblütig, selbst, wenn sie es nicht sein möchte. Eine Frau, die nur eine Brustwarze ohne Hof aufweist – ähnlich wie die Andeutung von Brustwarze beim Mann – ist unweigerlich kalt, auch dann, wenn sie selber sich allen Ernstes für das Gegenteil hält oder sich schamlos aufführt, um den Anschein des Gegenteils zu erwecken. Selbstverständlich gibt es gradmäßige Unterschiede in Bezug auf Größe und Färbung des Brusthofs, doch die auszuloten lernt man nur durch Erfahrung. Folglich braucht ein Mann es nur zu schaffen, einen einzigen Blick auf die bloße Brust einer Frau zu werfen, und ohne Zeit zu verlieren oder auf die Möglichkeit gefaßt sein zu müssen, enttäuscht zu werden, kann er beurteilen, wie leidenschaftlich sie …
Euer Exzellenz wünschen, daß ich dieses Thema abschließe. Nun gut, zweifellos halte ich mich deshalb so lange dabei auf, weil es meine ganz persönliche Theorie ist. Sie ist mir immer lieb gewesen, ich habe sie gern auf die Probe gestellt, und niemals ist sie entkräftet worden. Ich meine nach wie vor, daß das Wissen um die Beziehung zwischen der Sinnlichkeit einer Frau und ihrem Brustwarzenhof auch außerhalb der Schlafkammer durchaus von Nutzen sein kann.
Yyo ayyo! Wißt Ihr was, Euer Exzellenz? Mir fällt gerade ein, daß diese Erkenntnis für Eure Kirche von größtem Interesse sein kann. Sie könnte sich meiner Theorie bedienen, um rasch und ohne große Mühe jene Mädchen auszusuchen, die sich am besten eignen, als Nonne in Eure …
Ich höre ja schon auf, Exzellenz.
Laßt mich nur noch erwähnen, daß – als Tzitzi und ich unter der Last der vier schweren Krüge wankend endlich unser Elternhaus wieder erreichten – unsere Mutter uns keifend schalt, solange fortgeblieben zu sein, und noch dazu an einem solchen Tag. Meine Schwester, die noch vor wenigen Augenblicken ein wildes, hemmungsloses Tier gewesen war – stöhnend um sich geschlagen und mir in ihrer Ekstase ihre Nägel in die Haut gegraben hatte –, log nun so beiläufig und glatt wie nur je ein Priester.
»Du kannst uns nicht schelten, daß wir säumig gewesen wären oder gebummelt hätten. Es waren noch andere da, die darauf warteten, Wasser aus dem Quell zu holen. Da nahes Beisammenstehen an einem solchen Tage verboten ist, mußten Mixtli und ich in einiger Entfernung warten, bis wir an die Reihe kamen, und Stück um Stück näher heranrücken. Wir haben nicht getrödelt.«
Am Ende der trübseligen hohlen Tage stieß Die Eine Welt einen tiefen
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