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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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»Erinnerst du dich an den Einbruch?«
    »Ja.« Chris hatte Ponti im Stillen verdächtigt und den Verdacht fallen lassen, als Forster ihn nach dem Überfall an der Autobahn als absolut vertrauenswürdig bezeichnet hatte.
    »Das war ich. Es gab keinen Dieb von außen. Ich wollte den Tresor öffnen und mit allem in dieser Nacht verschwinden. Mein Abnehmer wartete schon. Aber dieser Mistkerl Forster hatte nur wenige Stunden vorher den Code geändert. Es hatte mich Wochen gekostet, da heranzukommen. Und dann ändert er den Code!«
    Chris spürte aufs Neue die Garotte an seinem Hals.
    »Du willst doch nicht etwa sagen, dass du mich stranguliert hast?«
    »Ich musste dich ausschalten. Er hatte mir nichts von dir gesagt. Ich musste es durchziehen. Dein Tod stand in dem Moment fest, als du in den Wachraum gekommen bist.«
    »Ich habe…«
    »Dein Messerstich? Zum Glück nur eine Fleischwunde – Verband, neue Hose… kein Problem.«
    Es war seltsam. Pontis Geständnis berührte Chris nicht. Jetzt, da Ponti es sagte, war es, als habe er es die ganze Zeit gewusst.
    »Und wo war dein Wachmann? Gab es den gar nicht?«
    Ponti schnaufte verächtlich.
    »Tot. Den habe ich draußen umgelegt, ihn an der Stirnseite des Gebäudes in einen Holztrog gesteckt. Ich war kaum wieder im Wachraum, als du runtergekommen bist.« Ponti schlug mit der Faust gegen die Wand. »In Genf wollte ich es noch einmal versuchen. Aber Forster hat mich wieder ausgebootet. Die Nacht über in seiner Villa hat er die Sachen nicht aus den Augen gelassen. Meinen Plan, auf der Fahrt zum Louvre das Ding doch noch zu drehen, hat er einfach damit durchkreuzt, indem er die Fahrt nach Berlin heimlich organisiert hat.«
    »Du wusstest von all dem nichts?«
    »Nichts. Nichts von dem Doppelgänger, nichts von dir, nichts von Berlin. Erst auf der Fahrt zum Hotel hat er die Katze aus dem Sack gelassen. Er hat mich gelinkt. Ich konnte nicht mehr reagieren. Er hat alle gelinkt.«
    Chris sah plötzlich die Szene in der Hotelgarage, wo Ponti sichtlich verärgert und unsicher ihre Abfahrt beobachtet hatte.
    »Warum hast du es in der Garage nicht versucht?«
    »Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber Forster hatte die ganze Zeit eine Waffe auf mich gerichtet. Durchgeladen! Und Forster konnte gut und sehr genau schießen.«
    »Warum? Ponti, warum?«
    »Geld – was sonst. Viel Geld.« Ponti machte eine Pause, bevor er fortfuhr: »Du hast dich doch auch kaufen lassen von Forster.«
    »Ich? Ja. Für einen Transport. Das ist mein Geschäft.«
    »Die ganze Welt ist käuflich. Jeder hat seinen Preis.«
    »Du hattest also mit den Überfällen und den Kerlen hier nichts zu tun«, murmelte Chris.
    »Ich wollte mein eigenes Ding drehen… hätte mein Bruch in der Toskana funktioniert, hätte es nie einen Transport gegeben, und diese Scheißkerle würden mich hier nicht schmoren lassen.«
    Sie schwiegen.
    »Was weißt du über die dreizehnte Tafel? An wen wolltest du verkaufen?«
    Ponti lachte in sich hinein.
    »Forster hat mal in einer schwachen Minute geredet. Zu viel Wein. Seit Ende der Zwanzigerjahre fehlt eine Tafel. Die dreizehnte. Sein Großvater hat schon einmal versucht, die Tafeln zu verkaufen. Hat damals zwei Tafeln als Beweis mitgenommen. Die erste und die letzte. Dabei hat er einen Fehler gemacht und ausgerechnet die letzte verloren. Sie erklärt die Bedeutung der Knochen. Sagte Forster. Und diese Tafel liegt im Vatikan.«
    »Im Vatikan?« Chris dachte an die Erläuterungen von Ramona Söllner. Es mochte stimmen. »Wie kannst du so sicher sein?«
    »Weil Forster mich damit auf eine Idee gebracht hatte. Ich habe die Tafeln und die Knochen dem Vatikan über einen Mittelsmann zum Kauf angeboten. Zunächst schienen sie nicht interessiert, dann jedoch konnte es ihnen nicht schnell genug gehen.« Ponti schnaufte wütend. »Aus und vorbei. Zu Ende.«
    »Worin liegt das Geheimnis, Ponti?«
    »Frag den Papst«, sagte Ponti nach einer Weile.
    »Den Papst?«
    »Ja, Zarrenthin. Vorhin bei meinem Gespräch war ein Priester aus Rom dabei…«
    »Ein Priester aus Rom?«
    »Er hat immer wieder nach den Knochen gefragt. Der Papst, Zarrenthin. Der ist der Käufer.«

    Plötzlich standen Barry, das Warzengesicht und der Feuerkopf wieder in der Zelle.
    »Herkommen.« Barry hatte eine Waffe in der Hand und deutete auf Ponti. Dann richtete er die Mündung auf Chris. »Du bleibst, wo du bist!«
    Chris lehnte, nur mit der Unterhose bekleidet, mit dem Rücken an der Außenwand. Er kämpfte gegen

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