Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
waren größtenteils ganz gewöhnliche Pferde, aber sie erschienen ihm alle viel zu groß, um von einer Vierjährigen geritten zu werden.
    Blieb noch Zeit, um ein Pony zu kaufen?
    Bei dem Gedanke musste er lachen und schüttelte den Kopf über eine solche Idee. Whisper Creek war eine echte Ranch, und die Pferde waren alle hier, um zu arbeiten, genauso wie die Menschen. Die gesamte Cattlemen‘s Association würde ihn bis zum Jüngsten Tag auslachen, wenn er hier ein Shetlandpony herumlaufen ließe.
    Die gemütliche alte Stute, die er immer für Reitanfänger freigehalten hatte, war im letzten Winter eines Nachts friedlich eingeschlafen. So sehr er dieses Pferd auch geliebt hatte, war er nie auf die Idee gekommen, es zu ersetzen.
    Opal kam zu ihm in den Stall, gerade als er sich von der letzten Box abwandte. Sie hatte sich schick gemacht, wohl weil sie in die Stadt wollte. Wie üblich trug sie ein Jerseykleid, dazu aber auch einen Hut und glänzende Schuhe. An einem Arm hing eine große Handtasche mit einem mit Edelsteinen besetzten Verschluss.
    „Ich muss zu einem Treffen in der Kirche“, ließ sie ihn wissen. „Anschließend will ich noch bei Joslyn vorbeifahren und nachsehen, wie da alle zurechtkommen.“
    Lächelnd kam Hutch ihr entgegen. Seine Arbeiter hatte er bereits auf den Weg geschickt, damit sie draußen auf den Wiesen und Weiden ihre üblichen Aufgaben erledigten. Ihm selbst blieb damit nicht viel mehr zu tun, als im Internet seinen eigenen Namen in die Suchmaschinen einzugeben und sich ein Bild davon zu machen, wohin die öffentliche Meinung über ihn neigte.
    Er musste aber nicht erst noch suchen, die Antwort war auch so klar. Brylees Team war ganz sicher immer noch auf dem Kriegspfad, um ihn zu beschimpfen, und bislang hatte sich kein Team gefunden, das für ihn und gegen Brylee Stimmung machen wollte.
    „Du arbeitest nicht für mich“, gab er genau das zurück, was sie erst vor Kurzem als Argument benutzt hatte. „Du bist mir keine Rechenschaft schuldig, wo du hingehst und was du tust.“
    Opal stellte sich ihm in den Weg und machte keine Anstalten, zur Seite zu gehen. Ihre Handtasche drückte sie mit beiden Händen gegen ihren Busen, als könnte sie ihr jederzeit entrissen werden. „Ich wohne unter deinem Dach“, konterte sie nüchtern. „Da verlangt es allein schon die Höflichkeit, dass ich dir von meinen Plänen erzähle.“
    „Na gut.“ Er räusperte sich. „Du hast es mir jetzt gesagt. Es wäre nicht nötig gewesen, aber ich weiß es trotzdem zu schätzen.“
    Opal stand noch immer wie angewurzelt da, vielleicht hielt sie ihre Handtasche nicht mehr ganz so fest umklammert. Aber sicher war er sich nicht. „Du und Boone“, begann sie plötzlich und klang überraschend müde, obwohl seit dem Frühstück nicht mal eine Stunde vergangen war. „Lass dir gesagt sein, dass die Sorge um euch beide mich eines Tages noch ins Grab bringen wird.“
    Hutch quittierte ihre Klage mit einem heiseren, leisen Lachen. „Das wäre doch eine Schande, Opal. Boone und ich, wir kommen schon klar.“
    „Trotzdem“, beharrte sie. „Manchmal frage ich mich, ob es mir wohl jemals gelingen wird, euch beide von meiner Gebetsliste zu streichen.“
    „Wir stehen auf deiner Gebetsliste?“, erkundigte er sich amüsiert. „Opal, ich bin gerührt, und ich fühle mich geschmeichelt.“
    „Das solltest du lieber nicht“, reagierte sie schroff. „Das bedeutet nämlich, dass du ein verdammt schwieriger Fall bist, und das gilt auch für Boone.“
    „Ah, verstehe“, sagte Hutch, obwohl das eigentlich nicht der Fall war. Am liebsten hätte er laut gelacht, doch sein Instinkt riet ihm davon ab, da Opal die Sache mit der Gebetsliste ernst zu meinen schien. „Na gut, dann … dann fühle ich mich vielleicht doch nicht geschmeichelt. Aber gerührt bin ich trotzdem.“
    Sie lächelte auf diese bedächtige, warmherzige Art, die wie ein Sonnenaufgang wirkte und jeden einzubeziehen schien, der sich in ihrer Nähe aufhielt. „Es gibt für dich vielleicht doch noch Hoffnung“, sagte sie in einem undefinierbaren Tonfall. „Ich werde früh genug zurück sein, um für dich, Kendra und das reizende kleine Mädchen ein Abendessen zuzubereiten. Versuch einfach nur, sie nicht zu vertreiben, bevor ich wieder hier bin.“
    Hutch nickte, woraufhin sie kehrtmachte und mit immer noch an ihre Brust gedrückter Handtasche den Stall verließ.
    Die Pferde hatte er schon vor einer Weile gefüttert, jetzt wollte er sie eines nach dem

Weitere Kostenlose Bücher