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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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aber Bourne ließ sich dadurch nicht täuschen. Dieser Mann würde viele offensive und defensive Tricks beherrschen, um seinen Stamm und sich am Leben zu erhalten.
    Â»Ich heiße Kabur«, sagte der negus . »Zaim sagt, dass du Bourne heißt.« Er sprach den Namen mit zwei Silben aus: Boh-orn.
    Bourne nickte. »Ich bin zum Ras Dejen gekommen, um meinen Freund zu suchen. Er war in einem der Kriegsvögel, die letzte Woche abgeschossen wurden. Du weißt davon?«
    Â»So ist’s«, sagte Kabur.
    Er griff sich an die Brust, dann hielt er Bourne etwas silbern
Glänzendes hin: die Erkennungsmarke des Hubschrauberpiloten.
    Bournes Herz sank. »Er ist tot?«
    Â»Noch nicht, aber er wird nicht überleben.«
    Â»Was ist mit meinem Freund?«
    Â»Auch den haben sie mitgenommen.« Der negus stellte Bourne eine Holzschale mit einem stark gewürzten Eintopfgericht hin, in dem ein halbrundes Stück ungesäuertes Brot steckte. Während Bourne aß, indem er das Brot als Löffel benutzte, fuhr Kabur fort: »Nicht wir, musst du wissen. Wir haben nichts mit ihnen zu schaffen, obwohl einige – wie du selbst erlebt hast – für bestimmte Dienste Geld von ihnen genommen haben.« Er schüttelte den Kopf. »Aber das ist schlecht, eine Form der Sklaverei, für die schon manche mit dem Leben bezahlt haben.«
    Â»Sie«, wiederholte Bourne. »Wer sind sie genau?«
    Kabur legte den Kopf schief. »Das überrascht mich. Ich hätte gedacht, du wüsstest weit mehr über sie als ich. Sie kommen über den Golf von Aden zu uns. Aus dem Jemen, vermute ich. Aber sie sind keine Jemeniten, nein. Niemand weiß, wo sie ihr Hauptquartier haben. Manche sind Ägypter, andere Saudis, wieder andere Afghanen.«
    Â»Und ihr Anführer?«
    Â»Ah, Fadi. Er ist ein Saudi.« Die glühenden schwarzen Augen des negus hatten sich verschleiert. »Vor Fadi haben wir alle Angst.«
    Â»Weshalb?«
    Â»Weshalb? Weil er mächtig ist, weil er ungeheuer grausam ist. Weil er den Tod in seiner Handfläche trägt.«
    Bourne dachte an die Urantransporte. »Du hast Beweise für den Tod gesehen, den er trägt.«
    Der negus nickte. »Mit meinen eigenen Augen. Einer von Zaims Söhnen …«

    Â»Der Junge in der Höhle?«
    Kabur sah kurz zu Zaim hinüber, der seinen Blick traurig erwiderte. »Ein ungeratener Sohn, der keinen Rat annehmen wollte. Jetzt können wir ihn nicht berühren – nicht einmal, um ihn zu begraben.«
    Â»Aber ich kann’s tun«, sagte Bourne. Er verstand jetzt, weshalb Alem sich in dem Hubschrauberwrack, das der Höhle am nächsten lag, versteckt hatte: Er hatte seinem Bruder nahe sein wollen. »Ich kann ihn dort oben in der Nähe des Gipfels bestatten.«
    Der negus schwieg. Aber Zaim hatte feuchte Augen, als er jetzt Bournes Blick suchte. »Das wäre ein wahrer Segen – für ihn, für mich, für meine Familie.«
    Â»Er wird bestattet, das schwöre ich dir«, sagte Bourne. Dann wandte er sich wieder an Kabur. »Hilfst du mir, meinen Freund zu finden?«
    Kabur zögerte einen Augenblick, während er Zaim beobachtete. Schließlich seufzte er. »Schadet es Fadi, wenn du deinen Freund findest?«
    Â»Ja«, sagte Bourne. »Es schadet ihm sehr.«
    Â»Dies ist ein sehr schwieriger Marsch, den wir auf deinen Wunsch mit dir unternehmen sollen. Aber wegen meines Freundes, wegen seiner Beziehung zu dir, wegen des Versprechens, das du ihm gegeben hast, ist’s meine Ehrenpflicht, dir deine Bitte zu erfüllen.«
    Als er die rechte Hand hob, brachte einer seiner Männer ihnen eine Art Wasserpfeife. »Wir wollen miteinander rauchen, um unsere Übereinkunft zu besiegeln.«
    Â 
    Eigentlich hatte Soraya nach Hause fahren wollen, aber irgendwie fand sie sich in Washington Northeast wieder. Erst als sie auf die 7 th Street abbog, wusste sie, warum sie hergekommen war. Als sie noch einmal abbog, kam sie vor Derons Haus an.
    Sie blieb noch einen Augenblick am Steuer sitzen, horchte auf den im Leerlauf tickenden Motor. Fünf oder sechs taffe Typen aus Derons Crew lungerten auf der Veranda des Nachbarhauses herum, aber obwohl sie Soraya mit Luchsaugen beobachteten, wurde sie nicht aufgehalten, als sie ausstieg und die Stufen zu seiner Haustür hinaufging.
    Soraya klopfte mehrmals an die Tür. Wartete und klopfte erneut an. Wieder keine

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