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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einem raschen Blick nach links und rechts öffnete er die hintere linke Tür und glitt auf den Rücksitz. Der Ford fuhr sofort an.
    Lerner lehnte sich in die Polster zurück. »Frank.«
    Â»Hallo, Mr. Lerner«, sagte der Fahrer. »Wie geht’s?«
    Â»So là là«, antwortete Lerner trocken. »Wie meistens.«
    Â»Verstehe«, sagte Frank nickend. Er war ein stämmiger, stiernackiger Kerl, dem man ansah, dass er sklavisch im Fitness-Studio trainierte.
    Â»In welcher Stimmung ist der Minister heute Vormittag?«
    Â»Na ja, Sie wissen schon.« Frank schnalzte mit den Fingern. »Wie heißt das Wort gleich wieder?«
    Â»Zornig? Stinksauer? Mordlüstern?«
    Frank erwiderte seinen Blick im Rückspiegel. »Klingt ungefähr richtig.«
    Sie fuhren über die George Mason Memorial Bridge und bogen nach Südosten auf den Washington Memorial Parkway ab. Lerner fiel auf, dass in Washington anscheinend alles den Zusatz Memorial trug. Kirchturmpolitik schlimmster Art. Genau der Scheiß, der den Minister immer so aufbrachte.
    Die Stretch-Limousine, deren riesenhafter Motor wie ein Flugzeug kurz vor dem Start brummte, erwartete ihn auf dem Parkplatz des Frachtbereichs am Washingtoner National Airport. Als Frank daneben hielt, stieg Lerner rasch aus und wechselte das Fahrzeug, wie er’s in den vergangenen Jahren so oft getan hatte.
    Das Innere der Limousine glich keinem anderen Vehikel, von dem Lerner je gehört hatte, außer vielleicht der Air Force One, dem Flugzeug des Präsidenten. Bei Bedarf – zum Beispiel jetzt – ließen die Seitenfenster sich durch Paneele aus poliertem Wurzelholz abdecken. Ein Schreibtisch aus Walnussholz, ein hochmodernes Kommunikationszentrum, ein
üppiges Sofa, das auch als Bett taugte, zwei ebenso luxuriöse Drehsessel und ein kleiner Kühlschrank vervollständigten die Einrichtung.
    Hinter dem Schreibtisch saß ein distinguiert wirkender Mann Ende sechzig mit kurz geschnittenem silbernem Haarkranz. Seine Finger glitten über die Tastatur seines Laptops. Seine großen, leicht hervorquellenden Augen waren so wach und lebhaft wie in seiner Jugend. Sie ließen die eingesunkenen Wangen, die Blässe seines Gesichts und die lose Wamme unter seinem Kinn vergessen.
    Â»Mr. Secretary«, sagte Lerner mit der gebotenen Mischung aus Respekt und Ehrfurcht.
    Â»Nehmen Sie Platz, Matthew.« Verteidigungsminister Halliday sprach mit knappem texanischem Akzent, der ihn als jemanden auswies, der in der urbanen Wildnis von Dallas aufgewachsen war. »Bin gleich für Sie da.«
    Als Lerner in einem der Sessel versank, fuhr die Limousine an. Bud Halliday wurde unruhig, wenn er sich allzu lange an einem Ort aufhielt. Was Lerner am meisten an ihm imponierte, war die Tatsache, dass er ein Selfmademan war, der sich vorteilhaft von den Berufspolitikern unterschied, mit denen Lerner meistens zu tun hatte. Der Minister hatte seine Millionen auf altmodische Weise verdient, was ihm Unabhängigkeit verschaffte. Er war niemandem verpflichtet, nicht einmal dem Präsidenten. Die Deals, die er zugunsten seiner Wähler und zum eigenen Vorteil durchsetzte, waren so raffiniert eingefädelt, dass sie unweigerlich seine Macht vergrößerten, ohne ihn in irgendwelche Abhängigkeiten von Kollegen zu bringen.
    Minister Halliday beendete seine Arbeit, sah auf und versuchte zu lächeln, was ihm nicht recht gelang. Die einzige sichtbare Folge des leichten Schlaganfalls, den er vor etwa zehn Jahren erlitten hatte, war sein gelähmter linker Mundwinkel, der nicht immer nach Wunsch funktionierte.

    Â»So weit, so gut, Matthew. Als Sie mir Ihre bevorstehende Beförderung durch den DCI gemeldet haben, konnte ich’s fast nicht glauben. Ich versuche nun schon seit Jahren, die CI mit allen möglichen Tricks unter meine Kontrolle zu bekommen. Der DCI ist ein Dinosaurier, der letzte Old Boy, der noch in Amt und Würden ist. Aber er ist jetzt wirklich alt, altert mit jeder Minute mehr. Ich habe Gerüchte gehört, dass er seinen Laden nicht mehr im Griff hat, und will jetzt zuschlagen, wo er von allen Seiten unter Beschuss steht. Öffentlich angreifen darf ich ihn nicht, denn es gibt weitere Dinosaurier, die in Washington noch großen Einfluss haben, obwohl sie längst pensioniert sind. Daher habe ich Mueller und Sie angeheuert. Geht irgendwas schief, muss ich mich davon distanzieren, alles glaubhaft

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