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Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Jager der Wuste
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Zeiten folgten
sie dem trockenen Fluß auf höher gelegenen Pfaden. Dann
liefen sie im Gänsemarsch auf schmalen Uferwällen entlang. Den ganzen Tag behielten sie ihren Kurs bei, kamen
aber durch das Hoch- und Runterklettern und die vielen
Biegungen so unüberschaubar langsam voran, und Tanis
fragte sich, welche Strecke sie eigentlich wirklich zurückgelegt hatten. Während sie auf einem der vielen Plateaus eine
Pause einlegten, war der Halbelf froh, als er sah, wie weit
das Blutmeer hinter ihnen lag, derweil ein gewaltiger Bergzug etwas nähergerückt war.
Das Land wirkte leer – frei von Bewuchs, Tieren, von allem Leben. Der starke, trockene Wind fegte über die höheren Erhebungen, blies ihnen ins Gesicht und trieb ihnen
Sand in die Augen und in die Kehle. Über ihnen glühte die
Sonne und verbreitete eine Hitze wie in einem Ofen, die
höchstens die tiefsten Felsschluchten ausnahm. Wenn sie
jedoch plötzlich bergab in kühle Schatten eintauchten,
spürten sie den Hauch von etwas Schlimmerem – der bitteren Kälte des Landes bei Nacht.
Am späten Nachmittag war die kleine Gruppe erschöpft
und entmutigt. Raistlin und Tanis führten die Reihe an,
denn gemeinsam leiteten sie die Gruppe. Flint und Yuril
bildeten die Nachhut. Schweigend durchwanderten die
Gefährten den Grund einer Schlucht, waren jedoch nicht
mehr so zuversichtlich, daß sie den richtigen Weg eingeschlagen hatten.
Ganz plötzlich stießen Raistlin und Tanis hinter einer
Biegung auf eine glatte Felswand, die unerklimmbar vor
ihnen aufragte. Rechts und links ging es senkrecht fünfzig
Fuß in die Höhe. Wieder einmal hatte die Gruppe keine
andere Wahl als umzukehren und in den eigenen Fußstapfen zurückzulaufen.
Bis Flint und Yuril aus der Schlucht geklettert waren und
Raistlin das trockene, gewundene Flußbett unten wieder
sichtete, ging bereits die Sonne unter. Tanis spürte einen
ersten Kälteschauer, als Dunkelheit sich über dem Land
ausbreitete. Er sah Flint auf den Boden sinken. Sein Gesicht
war von Schweiß und Dreck verschmiert. Die meisten der
Seefahrerinnen folgten seinem Beispiel sofort.
Raistlin warf neben ihm einen Blick auf die Karte. Er
drehte das Pergament in den Händen, um irgendwie herauszufinden, welches der beste Weg war.
»Der alte Fluß teilt sich immer wieder und ändert die
Richtung«, sagte der junge Magier erschöpft.
»Deine Karte muß hundert Jahre alt sein«, sagte Tanis.
»Wer weiß, wie viele Erdrutsche und Erdbeben es seitdem
hier gegeben hat?«
Raistlin sah ihn stirnrunzelnd an. »Ich glaube nicht, daß
einer von uns heute noch weiter kommt«, meinte der Halbelf leise mit einem Wink auf die Gruppe, die hinter ihnen
zusammengesunken war.
»Ich habe dir gesagt«, erklärte der Zauberer scharf, »daß
es schwerwiegende Folgen haben kann, wenn wir nicht
innerhalb von zwei Tagen in Karthay sind.«
»Vielleicht sind die Zwillingsmonde später in der Nacht
so hell, daß wir ein gutes Stück schaffen«, sagte Tanis diplomatisch. »Aber hier und jetzt wäre es das beste, wenn wir
Rast machen und essen. Außerdem meine ich, ich hätte
tagsüber ein paar Gruben von Ameisenlöwen gesehen, und
da wollen wir doch kaum im Dunkeln hineinstolpern.«
Flint war hinter ihm aufgetaucht. »Gruben von Ameisenlöwen?« fragte der Zwerg besorgt. »Ich stimme Tanis zu.
Laßt uns hier das Nachtlager aufschlagen.«
Raistlin zögerte.
»In einer der Schluchten wäre es geschützter«, fügte Flint
hinzu, »aber wir wären auch leichter anzugreifen.« Tanis
nickte.
Mit einem tiefen Seufzer gab Raistlin nach. Sein blasses,
abgespanntes Gesicht verriet plötzlich starke Erschöpfung.
Tanis war ziemlich sicher, daß der junge Zauberer nicht
mehr lange durchgehalten hätte.
Jeder war froh über diese Entscheidung.
Als die Nacht hereinbrach, fiel die Temperatur immer
weiter ab. Der Wind wurde bitterkalt. Sie lagerten hinter
ein paar Felsen. Obwohl die Felsen gegen den beißenden
Wind nur einen armseligen Schutz boten, hatten sie einen
anderen Vorteil, wie Flint auffiel. »Im Dunkeln wird es jedem Angreifer schwerfallen, zu unterscheiden, was Stein
ist und was lebendig«, sagte der Zwerg, »und wir werden
doppelt so viele erscheinen, wie wir wirklich sind.«
Yuril meldete sich freiwillig zur abendlichen Jagd, aber
Tanis schlug ihr Angebot aus. »Es ist schon zu dunkel«,
erklärte Tanis. »Wenn überhaupt jemand jagen geht, dann
ich, da ich nachts sehen kann. Aber selbst wenn ich etwas
erlegen würde,

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