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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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schnaubte verächtlich, als ich mich an Rathrox’ Bericht erinnerte. » Richtig dumme Geschichten: über Krieger– und Kriegerinnen–, die in einem unheimlichen Licht glühten, über wirbelnde Winde, die ihnen die Schwerter aus den Händen rissen, Legionäre, die plötzlich tot umfielen und trotz ihrer Harnische von Brandmalen gezeichnet waren… Albernes Zeug, mit dem eine ansonsten unverständliche Niederlage erklärt werden sollte. Es stimmt allerdings, wenn es auch kaum zu glauben ist, dass die an diesem Feldzug beteiligten Legionen fast vollständig ausgelöscht wurden. Dieser erste Feldzug war eine jämmerliche Niederlage, und es ist auch die einzige Schlacht, die Bator Korbus jemals als Feldherr verloren hat. Er ist sofort danach nach Tyr zurückgekehrt und hat die Probleme in Kardiastan Gayed und Rathrox überlassen, während er sich daranmachte, den Platz des herrschenden Exaltarchen zu beanspruchen.«
    Â» Und wie ist es Tyrans dann am Ende gelungen zu siegen?«
    Ein unerwarteter Windstoß traf die Fliegender Windgleiter , und wir wurden mit Gischt bespritzt, als sie krängte. » In den darauffolgenden Jahren gab es weitere Feldzüge, von denen einige ähnlich verheerend waren«, erklärte ich. » Schließlich änderten die Verantwortlichen ihre Strategie und setzten kleinere Gruppen von Legionären in raschen Angriffen und Hinterhalten ein. Damit waren sie erfolgreicher, aber letztlich war es der Verrat eines kardischen Adeligen, der die Karden zu Fall brachte und sie zwang, vor Tyrans niederzuknien.«
    Â» Ein Adeliger? Es gab dort ein Herrschergeschlecht?«
    Â» Soweit ich das den Berichten der Bruderschaft entnehmen konnte, gab es eine Art fürstlicher Oligarchie mit einem vererbbaren Herrschertitel. Die gesamte Verwaltung des Landes lag in den Händen dieser herrschenden Gruppe.«
    Â» Sie muss sehr groß gewesen sein«, bemerkte Brand. Er verlagerte mit lässiger Anmut sein Gewicht, als das Schiff einen Kurswechsel durchführte.
    Â» Ja. Die Adeligen lebten überall im Land, aber die Hochrangigen hielten sich hauptsächlich in Madrinya– der Hauptstadt– auf. Für einen gewöhnlichen Karden war es unmöglich, in die herrschende Klasse aufzusteigen.«
    Â» Was das Exaltarchat natürlich geändert hat«, sagte er in einem Tonfall, der so ausdruckslos war wie seine Miene. » Jeder, der Tyr gegenüber seine Loyalität beweist, kann jetzt in einer bedeutenden Position dienen.«
    Obwohl nichts darauf hindeutete, dass er das Exaltarchat verspottete, wusste ich nur zu gut, dass er genau das tat. Loyalität auf die sonst übliche Weise zu belohnen, war in Kardiastan unmöglich, denn niemand dort wollte Tyrans dienen. Brand musste das herausgefunden haben. Er lächelte mich gelassen an. » Seeleute«, sagte er und wedelte mit der Hand in Richtung eines Mannschaftsmitglieds. » Sie neigen zum Klatschen.«
    Â» Was haben sie dir sonst noch gesagt?«
    Â» Sie haben gesagt, dass die gewöhnlichen Karden bis zu dem Moment, als die Tyraner einmarschiert sind, überhaupt nicht in der Armee vertreten waren. Dass nur die Hochgeborenen gekämpft haben. Stimmt das?«
    Â» Das hat Rathrox auch gesagt, ja. Es gab wohl Gerüchte, denen zufolge die Adeligen besondere Kräfte besessen hätten, durch die sie unbesiegbar waren. Das war natürlich alles abergläubischer Unsinn. Allerdings müssen die Adeligen gute Kämpfer gewesen sein, sonst hätten sie wohl kaum ganze Legionen in die Flucht schlagen können, oder? Noch dazu welche, die von einem Soldaten wie dem Exaltarchen angeführt wurden. Und später von Gayed, meinem Vater.«
    Â» Was ist mit diesem hochgeborenen Verräter passiert?«
    Ich zuckte mit den Schultern. » Das weiß ich nicht.« Ich runzelte wieder die Stirn, als ich mich an das Gespräch erinnerte. Rathrox war es gewesen, der mir von dem Verrat erzählt hatte, durch den Kardiastan schließlich zu Fall gebracht worden war, und er hatte sich absichtlich unklar ausgedrückt. » Die Einzelheiten spielen keine Rolle«, hatte er gesagt. Ausnahmsweise hatte mich seine Zurückhaltung verwirrt. Ich würde in dieser Sache auf mich gestellt sein, also brauchte ich sämtliche Informationen, die ich bekommen konnte. Statt sie mir zu geben, war Rathrox ausgewichen, hatte sich sogar in gewisser Hinsicht

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