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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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sie war echt.« Stuart schwieg.
    »Stuart, du brauchst dich nicht zu entschuldigen …« Da kam der Ober. »Guten Abend, Madam, möchten Sie etwas trinken?«
    »Ja, einen Campari Soda bitte.«
    »Und ich möchte bitte noch so einen, am besten gleich einen Doppelten.« Und zu Annie meinte er: »Wenn es dir recht ist, könnten wir mit dem ›Salat des Hauses‹ beginnen.«
    Sie war einverstanden. Wieviel er wohl schon getrunken hatte? Gin oder Wodka? Wahrscheinlich Gin. Sie runzelte die Augenbrauen. Hör auf, rief sie sich zur Ordnung.
    »Und wie war es so bei dir? Gut zehn Jahre her, daß wir uns gesehen haben, abgesehen vom Begräbnis.«
    »Nicht ganz. Wir haben uns auf Carlas Beerdigung gesehen und dann in Vail. Erinnerst du dich?« Er war mit seiner zweiten Frau dort gewesen. Sturzbetrunken hatte er vor Cookies, dem schicken Après-Ski-Treff gestanden. Ja, wirklich sehr betrunken.
    »Nein. Wirklich? Wahrscheinlich hast du recht.« Er lächelte. Beide schwiegen einen Augenblick. Verstohlen warf sie einen Blick auf sein Gesicht. Säcke unter den Augen. Sie seufzte und kam sich wie ein Reifen vor, dem langsam die Luft entwich. Das ist meine Hoffnung, die sich da verflüchtigt, dachte sie. Aber zumindest konnte sie noch versuchen, etwas zu erfahren, bevor ihr die Luft ganz ausging.
    »Und wie geht es mit der Arbeit?« fragte sie so beiläufig wie möglich.
    »Ach, so wie immer. Nichts, über das es sich zu berichten lohnt.«
    »Es muß doch spannend sein, mit diesen Übernahmen und so großen Geschäften zu tun zu haben.« Du liebe Güte, ich höre mich an wie in einem Schmachtfetzen. Als nächstes nenne ich ihn noch einen großen, starken Mann.
    Stuart schien nichts aufzufallen. »Nicht sonderlich aufregend, wirklich.«
    »Wen habt ihr als nächstes zur Übernahme aufs Korn genommen? Oder darfst du darüber nicht reden?« Diese Aushorchversuche verursachten ihr ein schlechtes Gewissen.
    Stuart merkte auf. »Bist du auf der Suche nach einem Tip, Annie? Brauchst du Geld?«
    Sie wurde rot. Wie furchtbar. »O nein, keineswegs. Ich bin gut versorgt.«
    »Und du hast auch nicht vor, ein bißchen dein Glück zu versuchen? Das ist nichts für kleine Investitionen. Das kannst du mir glauben. Ich muß es wissen.«
    »Sind das wirklich alles so krumme Geschäfte, wie immer behauptet wird?« Hoffentlich fragte er nicht gleich, wer so etwas behauptete.
    »Sagen wir, ein Außenseiter hat keine Chance. Und wenn er groß einsteigt, dann ist er fertig. Schau, was mit Milken passiert ist. Er wurde regelrecht ausgenommen. Er hatte zu viele von den wirklich Einflußreichen vergrault.« Stuart bestellte noch einen Drink.
    »Also sollte ich am besten überhaupt keine Investitionen tätigen?«
    Stuart schwieg kurz. »Na ja. Eigentlich darf ich nichts sagen, aber Gil Griffin macht sich an Mitsui Shipping heran. Wenn er es bekommt, werden die Aktien steigen. Davon kannst du einige kaufen, wenn du unbedingt willst. Aber gib dafür nur das aus, was du dir zu verlieren leisten kannst.«
    »Macht es Spaß, mit Gil zu arbeiten?« Sie wurde rot. Sie mußte mit diesem naiven Getue aufhören.
    Aber Stuart merkte nichts, er schnaubte nur. »Ja, wenn man davor als Prometheus gearbeitet hat. Gil hackt nur einmal in der Woche auf meine Leber ein.«
    »So schlimm?«
    »Wollen wir nicht über etwas anderes reden?«
    »Hat er immer noch diesen XK?«
    »Machst du Witze? Das ist sein ein und alles.«
    »Wo parkt er ihn immer?«
    »Im Büro.«
    Annie lachte auf. »Wirklich?« hakte sie nach.
    »Annie, was soll das ganze Gefrage nach Gil Griffin? Bist du verliebt?«
    Annie war perplex. »Nein, natürlich nicht. Im Gegenteil … Ich …« Verwirrt hielt sie inne.
    Stuart nickte und blickte sie scharf an. »Also, was ist mit Gil? Du hast doch nicht etwa vor, dich mit ihm anzulegen?«
    »Nun ja …«
    »Annie, sei nicht verrückt. Er ist kein menschliches Wesen. Laß ihn in Ruhe. Weißt du, daß er mir nichts gesagt hat, als Cynthia gestorben war? Wenn meine Sekretärin mir kein Beileidstelegramm geschickt hätte, hätte ich überhaupt nichts gewußt.«
    »Das ist unglaublich.«
    »Am besten denkst du nicht einmal daran, ihm in die Quere zu kommen. Er ist schlimmer als eine Kobra und unbesiegbar. Und das Weib, das er geheiratet hat, ist fast genauso schlimm. Da hat der eine den anderen verdient.« Er nahm einen Schluck. »Du mußt über Gil unbedingt eins wissen: Er braucht es, andere fertigzumachen. Er steht wie unter Zwang.«
    Annie lief nun doch ein Schauer

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