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Der Delta-Stern

Der Delta-Stern

Titel: Der Delta-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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Name Pasadena. Das Caltech lag in Pasadena.
    Sehr wesentlich war das, was er jetzt auf seinem Schreibtisch liegen hatte, ganz sicher nicht, und es gab auch keine weiteren Ansatzpunkte im Fall Missy Moonbeam, bei dem es sich offensichtlich doch um einen Mordfall handelte. Genaugenommen hatte er gar nichts in der Hand, aber er verspürte, was selten vorkam, den Drang, doch noch mal einen Anlauf zu nehmen. Bei normaler Verkehrsdichte war Pasadena lediglich fünfzehn Autominuten von der Rampart Station entfernt.
    *
    Nachdem der Schreckliche Tscheche und Cecil Higgins, denen immer noch das Magilla Gorilla in den Ohren dröhnte, endlich ihre Fußstreife angetreten hatten, war ihnen sofort berichtet worden, daß man Holzzahn-Wilma wie beim Hammerwerfen herumgeschleudert hatte.
    Die Identität des mutmaßlichen Täters war ihnen zwar noch nicht bekannt, aber nach der Beschreibung, die der Zeitungsverkäufer aus Costa Rica geliefert hatte, gehörte zu den acht oder zehn Männern, die sie verdächtigten, durchaus auch Earl Rimms. Der Zeitungsverkäufer aus Costa Rica erzählte, daß der Täter fast auf den Arsch geknallt wäre, als er mit einem Affenzahn durch den Park davonraste. Er trug angeblich nagelneue braun-weiße Lacklederschuhe mit Laschen.
    »Braun-weiß«, sagte der Schreckliche Tscheche. »Allzu viele Lackaffen mit braun-weißen Schuhen laufen in dieser Gegend ja nicht rum.«
    »Wir könnten ja mal in Leo's Love Palace vorbeischauen«, sagte Cecil Higgins. »Vielleicht kriegen wir da auch 'n Alka-Seltzer, wenn wir schon mal da sind.«
    »Holzzahn-Wilma war gar nich so ne miese alte Tücke«, sagte der Schreckliche Tscheche. »Ich werd ganz verrückt bei dem Gedanken, daß so 'n Arsch sie da rumgeschleudert hat wie beim Hammerwerfen. Ich könnt vor lauter Wut alle Nigger umbringen, die ich mit braun-weißen Schuhen erwisch.«
    »Also, dann wollen wir nur hoffen, daß Bürgermeister Bradley heute nich in solchen Schuhen rumläuft«, sagte Cecil Higgins.
    Und während nun der Schreckliche Tscheche und Cecil Higgins eine Fahndung nach Alka-Seltzer und Niggern mit braun-weißen Schuhen starteten, waren die K-9-Cops es langsam leid geworden, Jane Wayne und Dolly ununterbrochen vorzuführen, was die Hunde so alles konnten.
    Gertie und Ludwig hatten sich dabei so prächtig miteinander amüsiert, daß sie förmlich mit Gewalt zu ihren Funkstreifenwagen gezerrt werden mußten, schier untröstlich darüber, daß die Toberei ein Ende hatte. Die K-9-Cops fuhren schwarzweiße Ford Fairmonts, bei denen die Rücksitze ausgebaut waren. Das Tier blieb auf diese Weise im hinteren Wagenteil, und ein Metallnetz schützte jeden potentiellen Häftling vor der ihm von hinten drohenden Gefahr. Gertie und Ludwig winselten vor Sehnsucht nacheinander, als Hans und der andere K-9-Cop ihnen das Kommando gaben, in ihre jeweiligen Funkwagen zu springen.
    Der andere K-9-Cop war namenlos. Alle K-9-Cops waren namenlos, jedenfalls in den Augen der uniformierten Streifenbeamten. Die kannten zwar die Namen sämtlicher Hunde, aber für die Partner der Hunde, zweifellos die weniger wichtige Hälfte des jeweiligen Teams, interessierte sich niemand. Da hieß es einfach »Gerde und Gerties Partner«.
    Hans kannten sie auch nur deshalb mit Namen, weil er beschlossen hatte, sich unter allen Spelunken in der Innenstadt ausgerechnet das Haus des Jammers für seine Saufereien auszusuchen. Die Cops der Rampart Station, die im Haus des Jammers keine Stammgäste waren, kannten auch dieses K-9-Team bloß als »Ludwig und Ludwigs Partner«.
    Runzel-Ronald hätte sich am liebsten den lieben langen Tag im Echo-Park rumgetrieben und den Hunden bei der Arbeit zugeguckt. Seine Pensionierung war offiziell heute nacht um 0.01 Uhr fällig. Er war absolut davon überzeugt, daß er ein toter Mann sein würde, falls er an diesem Tag noch irgendeine polizeiliche Tätigkeit ausüben mußte.
    Als sie allesamt gerade in ihre Autos steigen wollten, kam der Funkruf knatternd über alle Radios: »An alle Einheiten in erreichbarer Nähe und an Zwei-A-dreizehn. Zwei-F-B-eins befindet sich zu Fuß auf der Verfolgung eines möglichen Zwei-elf-Verdächtigen! In der Zufahrt nördlich der Achten Straße und der Alvarado!«
    »Das ist ja der Schreckliche Tscheche!« schrie Jane Wayne. »Los, da müssen wir hin, Ronald!«
    »O Gott!« schrie Runzel-Ronald, während er nur äußerst widerwillig an der Beifahrerseite einstieg. »O Gott! Jetzt ist alles aus! Ich sollte heute wirklich keine

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