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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Connor und hoffe, die wunderschöne Spiegelreflex in Griff zu kriegen, die ich Mr.Kitamura abgekauft habe.«
    »Oh, Sie sind Fotografin? Ich suche jemanden, der Taki am Samstag unterstützt.« Er wandte sich an den Japaner. »Kannst du ihr genug beibringen, dass sie am Samstag ein bisschen was von der Atmosphäre einfangen kann?«
    Mr.Kitamura nickte. »Bestimmt.« Er lächelte Catherine an. »Haben Sie für so etwas einen Blick?«
    »Ähm, ich weiß nicht genau, wovon die Rede ist.«
    Der Mann in dem knalligen Aloha-Hemd schnappte sich ihre Hand. »Entschuldigung. Ich bin Vince Akana, Herausgeber der
Hawaii News.
Wir sind die Alternative zu
Honolulu Advertiser
und
Honolulu Star Bulletin.
Ich bin auf der Suche nach Mitarbeitern und brauche von der Demonstration am Samstag so viel authentisches Material wie nur möglich. Sie gehen doch hin?«
    »Ja«, antwortete Catherine. »Allerdings habe ich bisher keine Erfahrung als professionelle Fotografin.« Sie lachte. »Obwohl mich Fotografie schon immer fasziniert hat«, setzte sie hinzu und stellte überrascht fest, dass das stimmte, auch wenn sie bisher nie ernsthaft darüber nachgedacht hatte. Noch eins von den Dingen, die sie »auf irgendwann später« vertagt hatte.
    »Ich kann Ihnen das Nötigste zeigen, so dass Sie Fotos von der Kundgebung machen können«, sagte Kitamura. »Besser und befriedigender wäre es allerdings, Sie würden den Kurs belegen.«
    »Was für einen Kurs?«, fragte Catherine.
    »Taki organisiert im hiesigen College einen sechswöchigen Fotografiekurs. Jeder kann daran teilnehmen, er macht das schon seit ewigen Zeiten, und sein Kurs ist sehr beliebt. Außer ihm lehren da noch ein paar andere großartige Fotografen, doch Taki ist immer wieder mit von der Partie. Zwischen den großen Aufträgen, was, Taki?«
    »An einen ganzen Kurs hatte ich gar nicht gedacht«, sagte Catherine, »aber interessieren würde mich das schon. Was für Fotos schweben Ihnen denn vor, Mr.Akana?«
    »Für Sie doch Vince! Na ja, drücken Sie einfach auf den Auslöser, wenn Ihnen was ins Auge fällt. Wenn Sie den Film gleich danach in meinem Büro vorbeibringen, lasse ich ihn entwickeln und sehe, was davon zu gebrauchen ist. Hier ist meine Karte. Oh, und es ist erst mal ein ehrenamtlicher Einsatz. Nennen wir es meinetwegen Probelauf. Aber wenn ich welche davon drucke, zahle ich dafür.«
    »Wie Sie möchten«, sagte Catherine ein bisschen verwirrt angesichts der überraschenden Entwicklung der Ereignisse.
    Vince Akana fasste Taki Kitamura am Arm. »Ich borg ihn mir nur kurz aus und zeig ihm ein paar Gesichter, von denen ich Bilder brauche. Bis später, Catherine.«
    Plötzlich stand sie ganz allein mitten im Gewimmel, doch da kam Eleanor zu ihr herüber, umarmte und küsste sie. »Sie sehen sehr hübsch aus, meine Liebe, wie geht’s Ihnen?«
    »Sehr gut, danke. Wie schön, Sie wiederzusehen, Eleanor.« Catherine lächelte die freundliche Frau an, die wie immer einen langen Muumuu trug. »Und es läuft auch sehr gut für mich. Ich glaube, ich habe gerade ein Jobangebot bekommen.«
    »O wie schön. Von Taki?«
    »Nein, als freiberufliche Fotografin. Was sind die
Hawaii News?
«
    »Eine neue und sehr gute Zeitung. Vince ist furchtlos und macht es den anderen nicht leicht. Er hält es für seine Aufgabe, die Dinge aus der Sicht der Einheimischen zu schildern, aber immer fair und unvoreingenommen. Und da er auch der Eigentümer des Blattes ist, nehmen weder Aktionäre noch Aufsichtsräte oder hiesige Politiker Einfluss auf die Berichterstattung.«
    »Für so ein Blatt wird mich mein Mann wohl kaum arbeiten lassen«, seufzte Catherine.
    »Und ich dachte, er wäre stolz auf Sie.«
    »Ach, ich war wohl eben ein bisschen voreilig«, lachte Catherine, »vielleicht sind meine Fotos ja gar nicht gut genug. Aber erzählen Sie mir doch alles über die Demo, bitte.«
    »Na ja, wir sind hier, um Kiann’e und die Sache zu unterstützen. Viele meiner Angestellten sind betroffen. Sie leben auf kleinen Anwesen – als Schweinezüchter, Obstbauern und Blumengärtner – und arbeiten nebenbei im Palm Grove. Mir gefällt es ganz und gar nicht, dass man sie von ihrem Land vertreiben will.«
    »Wie stehen Sie denn zu der Entwicklung insgesamt? Ich weiß, dass es das Palm Grove schon lange gibt, aber große Hotels und Ferienanlagen wären doch sicher eine starke Konkurrenz?«
    »Nein, absolut nicht. Wir sind einzigartig. Und wir sind alle Hawaiianer«, widersprach Eleanor entschieden. »Obwohl

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