Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
Vom Netzwerk:
Finger. Sie hob seine Hand an ihre Lippen und drückte einen Kuss auf die raue Haut. »Es macht mir nichts aus, selbst wenn Ihr tausend Männer in der Schlacht getötet habt. Nichts von dem ist für mich von Bedeutung. Nicht jetzt.«
    Er blickte auf ihre ineinandergeschlungenen Finger und runzelte die Stirn. Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht, verlieh seinem Kinn Entschlossenheit. »Emmalyn, wenn ich noch einen Moment länger mit Euch in diesem Zimmer bleibe, werde ich überhaupt nicht mehr gehen wollen.«
    In seiner angespannten, beherrschten Stimme schwang eine Warnung mit, aber Emmalyn fühlte nicht das kleinste Zittern vor dem, was sie heraufbeschwören würde. Wortlos tauchte sie das Tuch ins kühle Wasser, wrang es aus und näherte sich dann seinem Gesicht, benutzte die Erklärung, ihm den Schmutz der Schlacht abwaschen zu wollen, als Vorwand, ihn zu berühren. Ihr Blick verfing sich mit dem seinen, als sie mit dem Tuch über die mit Bartstoppeln bedeckte Wange strich, über seine hohe, gefurchte Stirn, und dabei kaum noch atmen konnte, weil er sie mit diesem Glühen in den Augen ansah.
    Cabal stöhnte leise, als Emmalyn nun über die andere Seite seines Gesichts strich und ihre Hand dort verweilen ließ. »Bitte, Emmalyn«, knurrte er. »Sagt mir, dass ich gehen soll.«
    Aber das würde sie nicht sagen. Stattdessen legte sie mit bebenden Fingern das Tuch zur Seite und hob seine Hand an die Lippen, küsste seine verletzten, abgeschürften Knöchel. Er beobachtete sie aus halb geschlossenen Augen. Seine Kiefermuskeln spannten sich an, als sie seine Hand in stummer Einladung auf ihre Brust legte. Ihr Herz klopfte wie wild unter dem Gewicht seiner großen warmen Hand, pochte wie verrückt vor Erwartung und Sehnsucht nach diesem Mann.
    Im hintersten Winkel ihres Bewusstseins vernahm sie die leise Warnung, dass das, was hier geschah, weitaus gefährlicher war als alles, was sie jemals mit Garrett erlebt hatte. Wenn sie sich in Cabal täuschte, wenn es ein Fehler war, sich ihm zu schenken und sich ihm anzuvertrauen, dann würde sich ihre Seele niemals davon erholen. Aber auf diese Stimme wollte Emmalyn jetzt nicht hören. Alles, was sie wusste – alles, was zählte – , war dieser Moment. Alles, was sie brauchte, war diese Nacht. Alles, was sie wollte, war Cabal. Sie würde nehmen, was immer er ihr geben konnte, und sollte ihr das Herz wegen dieser Dummheit in den kommenden Stunden brechen, dann sollte es so sein.
    »Seid Ihr sicher, dass Ihr es wollt?«, fragte Cabal. Seine Stimme war heiser, angespannt. »Nach allem, was heute Abend geschehen ist –«
    »Nach allem, was geschehen ist, will ich mich einfach sicher fühlen … «
    »Bei mir?«
    Emmalyn nickte und drückte seine Hand. »Ich bin mit keinem Mann zusammen gewesen, seit –« Sie brach ab und zuckte bei der schmerzlichen Erinnerung zusammen, als sie plötzlich an ihre elende Beziehung zu Garrett zurückdachte. »Es ist lange her«, bekannte sie, »und ich fürchte, ich bin keine sehr erfahrene Liebhaberin.«
    Lächelnd beugte sich Cabal über sie und strich ihr eine Locke aus der Stirn. »Für mich ist es auch lange her, Mylady.« Er beugte sich zu ihr hinab und drückte die Lippen in einem keuschen sanften Kuss auf ihre, auch wenn seine Augen unter den schweren Lidern dunkel vom Feuer der Leidenschaft glühten. Seine Finger bebten, als er ihr über das Kinn strich. »Herrgott, was Ihr mir antut, Emmalyn. Ich werde zu einem zitternden liebeskranken Jungen, wann immer ich in Eurer Nähe bin. Ich habe noch nie ein solches Verlangen empfunden.«
    Er küsste sie wieder, und dieses Mal war es, als könne er nicht anders, als müsse er mehr von ihr fordern. Seine Hand fuhr durch ihr offenes Haar und legte sich um ihren Nacken, während er sie in seine Umarmung zog. »Sagt es mir auch, Emmalyn. Dass Ihr noch nie jemanden so sehr begehrt habt wie jetzt mich«, flüsterte er an ihren Lippen, sein Atem war warm und sinnlich, wurde heftiger, als er ihre Mundwinkel erkundete, die Linie ihres Kinns, die pulsierende Stelle an ihrer Kehle. »Sagt mir, dass Ihr noch nie zuvor eine solche Leidenschaft erlebt habt.«
    »Noch niemals«, stieß sie hervor, als sein Mund sich auf die empfindsame Haut unter ihrem Ohr legte. Mit einem Mal schien es ihr, als ob sie eine Ewigkeit darauf gewartet hätte, seine Arme wieder um sich zu spüren und wieder die Lust seines Kusses zu erleben. »Ich habe so etwas noch nie empfunden, Cabal. Nur bei Euch.«
    Er stöhnte

Weitere Kostenlose Bücher